6 Tipps für ein leichteres Skitourengepäck
Foto: Kurt Keinrath/Michael Zechany
Je leichter das Gepäck, desto schneller der Aufstieg: Wir empfehlen 6 Tipps zur Reduktion von unnötigem Ballast im Gepäck. Für ein leichteres – und damit schnelleres – Skitourenvergnügen.
Schnell am Berg zu sein heißt zunächst: Mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein. Doch gerade im Winter hat man einiges an Mehrgewicht auf den Berg zu schleppen – von der Sicherheitsausrüstung ganz zu schweigen. Das Mehr an Ausrüstung kann man aber nicht nur durch leichtere Ausrüstung wieder wett machen, sondern auch durch überlegtes Packen.
1. Finde den schwersten Brocken
Der erste Schritt führt zur Waage. Wer Gewicht sparen will, muss wissen wo. Die kleinen Dinge der Tourenausrüstung (bis zu 2 kg) wiegt man am besten mit einer Küchenwaage, die schwereren Dinge nimmt man in die Hand und stellt sich damit auf die Personenwaage. Die gefütterte Hardshelljacke und der Rucksack outen sich dabei oft als Schwergewichte. Wem es nicht am nötigen Kleingeld fehlt, kann hier schon richtig Kilos liegen lassen – denn leichtere Ausrüstung hat leider ihren Preis.
Auch das Gewicht von Funktionsshirts und Unterwäsche zu vergleichen kann helfen, einen Überblick zu bekommen. 100 Gramm pro Shirt sind schnell gespart. Im Bergwelten-Produkttest erweist sich etwa der Psiphon SL Pullover von Arc’teryx als wahres Leichtgewicht seiner Klasse. Mit 285 Gramm und einem Packmaß von cirka einem halben Liter eignet sich der Pullover perfekt für eine „leichte Skitour“.
2. Macht einen schlanken Fuß
Die schwersten Ausrüstungsgegenstände stellen zweifelsohne die Tourenskier samt Fellen, Bindung und Skischuh dar. Dazu sitzen sie im Hinblick auf die Energieeffizienz auch noch an der denkbar schlechtesten Körperstelle. Denn im Gegensatz zum Material im Rucksack ist das Material an den Füßen immer in Bewegung und verbraucht deshalb mehr kinetische Energie als der Rest der Ausrüstung. Bei leichter Hardware kann man also wirklich Meter machen. Hier lohnt sich der Gewichtsvergleich beim Ausrüster des Vertrauens.
3. Lieber rauf oder lieber runter?
Es sind die Abfahrten bei 50 cm frischem Pulverschnee, die uns das breite Lächeln ins Gesicht zaubern. Und natürlich sind es dann die ganz breiten Powder-Latten, die diese Tage zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Aber ganz ehrlich: Wie viele Tage im Jahr ist man schon der Erste im unverspurten Hang?
Für die restlichen Tage tun auch schmalere (und damit leichtere) Tourenski einen guten Dienst. Ultraleicht-Brettln versüßen die Aufstiege – und runter kommt man mit ihnen auch, wenn auch nicht ganz so elegant wie mit breiten Freeridern.
4. Was brauche ich nie?
Auch den Rest der Ausrüstung sollte man einer kritischen Prüfung unterziehen. Das heißt: Es wird nur eingepackt, was man auch wirklich braucht.
Müssen es wirklich die massiven Skihandschuhe sein oder reicht auch ein dünneres Modell mit einem Inlay für die Abfahrt? Braucht es wirklich ein Wechselshirt oder ist man am Gipfel in der Regel ohnehin zu faul zum Umziehen? Hat man die Tafel Schokolade jedes Mal aufgegessen oder würde auch die Hälfte ausreichen? Und falls sich entlang der Tour eine bewirtschaftete Hütte befinden sollte: Der 5-Euro-Schein für die Kaspressknödelsuppe wiegt definitiv weniger als das dick beschmierte Jausenbrot.
Es empfiehlt sich, Buch über die Ausrüstung zu führen. Wurde etwa das Daunengilet nach zehn Touren noch kein einziges Mal ausgepackt und angezogen, kann man es beim elften Mal getrost daheim lassen.
5. Was brauche ich immer?
Bei aller Freude an Gewichtsreduktion: Einige Ausrüstungsgegenstände bleiben unangetastet. Dazu zählen die Winter-Sicherheitsausrüstung, also LVS-Gerät, Sonde, Schaufel und Notfallapotheke.
6. Erbsenzählerei
Allen Ultralight-Trekking-Fanatikern würden bestimmt noch tausende weitere Dinge einfallen, um Gewicht einzusparen: Den Griff der Zahnbürste abschneiden, die Socken kürzen oder das Halstuch halbieren. Im Winter sind solche Experiemente aber eher fehl am Platz.
Im Zweifelsfall sollte man lieber zuviel warme Kleidung einpacken als zu wenig. Und wer ernsthaft überlegt, den Griff seiner Zahnbürste abzusägen, wäre besser damit beraten, gleich die gesamte Ausrüstung auf Gewicht zu überprüfen.
Wer nämlich 400 Gramm mit einem leichteren Tourenski einspart, müsste ganze 50 Zahnbürstengriffe absägen, um auf die gleiche Ersparnis zu kommen.
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