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Firngleiten im Frühling

Was ist Figln?

• 4. April 2019
1 Min. Lesezeit
von Walter Zörer

Wenn im Tal bereits der Frühling Einzug hält, locken die steilen Kare am Berg noch mit harten Firnfeldern. Und was macht der Tiroler dann am liebsten? Richtig: Figln! Das ist Tirolerisch und heißt übersetzt „Firngleiten“. Wir verraten, was es damit auf sich hat.

Figln
Foto: Walter Zörer
Figln: Firngleiten im Frühjahr
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Firngleiter – das sind etwa 50 bis 60 cm lange Skier mit einer am Ende montierten Bindung. Gefertigt werden sie aus Leichtmetallblech oder aus Holz. Sie sind etwas breiter als normale Skier, als Bindungssystem wird häufig eine einfache Schnürbindung verwendet. Das ermöglicht die Verwendung von festem Schuhwerk in verschiedenen Größen.

Die Anfänge des Firngleitens reichen bis ins Jahr 1930 zurück. Sowohl der Grazer Karl Taul als auch der Innsbrucker Emo Heinrich werden als Erfinder der Figl genannt. Letzterer ließ sich seine Firngleiter in den frühen 1950er Jahren patentieren. Henrich, Mitglied des Innsbrucker Bergvereins „Bergvagabunden“, konstruierte die ersten Firngleiter zusammen mit seinem Vereinskollegen Otto Streng. 1955 startete die serienmäßige Produktion, bereits 1960 veranstalteten die Bergvagabunden das erste Figlrennen. Heute ist Figln durch die FIS anerkannt – mittlerweile wurden sogar schon Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen.

Figln ist der ideale Wintersport für den Frühling

Firngleiter eignen sich besonders zum Fahren auf weichem Firn und in steilen Hängen. Wenn im Frühling bis Frühsommer keine durchgehende Schneedecke mehr vorhanden ist, erweisen sie sich als sehr praktisch: Immerhin kann man mit ihnen nach einer ausgiebigen Kletter- oder Bergtour schnell wieder ins Tal flitzen. Bei der Abfahrt durch oft nur schmale schneebedeckte Rinnen ist der (im Vergleich zu Skiern) geringere seitliche Platzbedarf von Vorteil.

Beim Fahren mit Firngleitern nutzt man im Gegensatz zur herkömmlichen Skitechnik eine starke Rücklage. Während Skier hauptsächlich über Seitwärtsbewegungen und durch Einsatz der Kanten gesteuert werden, kontrolliert man Firngleiter mehr durch Vor- und Rückwärtsverlagerung des Gewichts. Zum Beschleunigen verlagert man das Gewicht nach vorne, zum Bremsen werden die Fersen in den weichen Schnee gedrückt und der Körperschwerpunkt nach hinten gebracht. Durch diese Technik ist bei Firngleitern auch ein Bremsen während des Geradeausfahrens möglich.

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