Zermatt für Jedermann: 5 Sportarten rund um das Matterhorn
Foto: mera.film
Zermatt ist vor allem für das Matterhorn (4.478 m) und seine weiteren 4.000er bekannt. Daher wird es oft mit schweren alpinen Touren verbunden – als Destination für „normale“ Aktivitäten schließt man es eher aus. Riki Daurer und Claudia Timm haben bei der adidas TERREX Zermatt Experience mitgemacht und zeigen vor, dass es auch anders geht.
Bericht: Riki Daurer und Claudia Timm
Ein Zentrum des extremen Alpinismus... wir haben Zermatt diesen Frühling anders erlebt: Im Rahmen der adidas TERREX Zermatt Experience 2017 hatten wir die einmalige Gelegenheit, zusammen mit einem ortskundigen Bergführer des Alpin Center Zermatt unser ganz persönliches Abenteuer Wochenenden zusammenzustellen und dabei die adidas TERREX Produkte auf Herz und Nieren zu testen. Zermatt war sowohl Basecamp als auch Ausgangsort für fünf verschiedene Aktivitäten jenseits des extremen Alpinismus: Skitouren, Biken, Klettern, Klettersteig und Trailrunning für Jedermann standen auf dem Programm. Aufgrund der klassischen Frühjahrsituation mit Neuschnee in der Höhe und bereits trockenen Wegen und schönstem Grün im Tal, war bei Traumwetter und strahlendem Sonnenschein für die Teilnehmer des Camps mit Unterstützung der Bergführer alles möglich.
Wir stellen euch hier die 5 Highlight-Touren des erlebnisreichen Wochenendes vor.
1. Skitour aufs Breithorn – den leichtesten Skitouren-4.000er
Mit der Bahn geht es aufs Kleine Matterhorn (3.820 m) und somit hat man nur knappe 300 Höhenmeter auf das Breithorn (4.164 m) aufzusteigen. Bei guten Bedingungen ist dies zudem nicht sonderlich schwierig – daher wird das Breithorn auch gern als leichtester Ski-4.000er beschrieben. Achtung – spaltenreich ist der Gletscher trotzdem!
Abgesehen von der klassischen leichten Route gibt es aber auch einige technische anspruchsvolle auf den Gipfel, z.B. über den ausgesetzten Ostgrat. Das Panorama vom Gipfel ist aber außergewöhnlich – so sieht man neben zahlreichen namenhaften 4.000ern wie Matterhorn, Dufourspitze, Liskamm, Allalinhorn, Alphubel, Castor Pollux & Co auch die futuristische Monte-Rosa-Hütte.
Tour im Detail
Skihochtour Breithorn
2. Biketrail Moos ab der Marmotta-Hütte – Flowig nach Zermatt
Der Moos-Trail ist ein relativ einfacher Trail, der ab der Marmotta-Hütte durch lichten Lerchenwald nach Zermatt führt. Er ist als Trail ausgewiesen und bis auf einige Querungen über die Straße wird der Flow der Biker auch durch nichts gestört. Weicher Waldboden, einfache Wurzelpassagen und schöne Kurven machen den Trail auch für nicht so geübte Biker zum Erlebnis.
Tour im Detail
3. Trailrunning auf der „Matterhorn Trainingsstrecke“ zur Sunnegga Alp
Zum abendlichen Ausklang oder als Trainingseinheit kann der Trail direkt ab Zermatt zur Sunnegga Alp gemacht werden. Man startet am nördlichen Ende des Riedwegs in Zermatt und gelangt über steile 608 Höhenmeter auf 1,25 schweißtreibenden km zum erlösenden Bergrestaurant Sunnegga Bar, wo man auf der schönen Panoramaterrasse den Ausblick auf das Matterhorn und den Sonnenuntergang bei einem guten Glas Wein genießen kann. Die Strecke führt auch den Namen „Matterhorn Trainingsstrecke“ und wird von den Bergführern des Alpin Center Zermatt als Konditionstest für potentielle Matterhornaspiranten verwendet.
Tour im Detail
4. Alpines Sportklettern am Riffelhorn
Das Riffelhorn (2.928 m) gilt als Vorbereitungs- und Trainingskletterberg für größere Vorhaben wie das Matterhorn und ist einer der schönsten Kletterberge der näheren Umgebung. Nur 15 Minuten von der Gornergratbahn Rotenbaum entfernt, bietet er variantenreiche Kletterrouten in perfektem Fels sowie eine atemberaubende Aussicht auf den Gornergletscher und über 20 Viertausender. Mit etwas Glück sieht man hier sogar Bartgeier oder Steinadler.
Tour im Detail
5. Dynamischer Klettersteig durch die Gornerschlucht
Auch der dynamische Klettersteig Gorge durch die Gornerschlucht von Furi nach Blatten ist aufgrund der imposanten Gesteinsformationen – der Gletschermühlen und der wassergeschliffenen Felsen – ein Erlebnis für sich. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, durchquert die ein Kilometer lange Schlucht in etwa 3 bis 4 Stunden. Höhepunkte der Durchschreitung sind drei Abseilstellen, drei Seilbahnen, ein Pendel und die Himalayabrücken. Während des Parcours ist man durchgehend gesichert und gelangt trockenen Fußes ans Ziel. Die Begehung des Klettersteigs ist nur in Begleitung eines ausgebildeten Bergführers des Alpin Center Zermatt gestattet.
Tour im Detail
Bekannte Hütten rund um Zermatt
Hörnlihütte (3.260 m)
Die bekannteste ist wohl die Hörnlihütte, thront sie doch unterhalb des Matterhorns, gefühlt direkt am Hörnligrat. Öffnen wird die Hütte erst wieder im Juli, wenn die Saison zur Besteigung des Matterhorns startet.
Hörnlihütte
Monte Rosa Hütte (2.883 m)
Die Monte Rosa Hütte ist wegen ihrer besonderen Architektur und ihrem Energiekonzept herausragend. Erreichbar ist sie nur über den Gornergletscher oder von oben kommend über die umliegenden Gipfel und Übergänge.
Monte Rosa Hütte
Kinhütte (2.584 m)
Die familiengeführte Kinhütte im Mattertal ist Ausgangspunkt für Besteigungen von Täschhorn (4.491 m), Grabenhorn (3.372 m), Kinhorn (3.750 m) und Dom (4.545 m) und bekannt als kulinarischer Höhepunkt auf dem Europaweg.
Kinhütte
Täschhütte (2.701m)
Die Täschhütte liegt an der Südseite der Mischabelgruppe und ist Ausgangspunkt für viele Hochtouren wie Alphubel, Rimpfischhorn, Allalinhorn und Täschhorn. Ab Täsch kann man direkt mit dem Bike starten und bis Ottawan (ca. 2.200m) fahren, danach muss man zu Fuß weitergehen.
Wanderung zur Täschhütte von Ottawan
Nützliche Infos zu Zermatt
- Zermatt ist autofrei. Das Auto muss in Täsch abgestellt werden, nach Zermatt kommt man mit einem Taxi oder der Bahn. In Zermatt verkehren nur Elektroautos.
- Anreise: viele Wege führen nach Zermatt, sei es über den Simplonpass, die Autoverlad Furka oder über Bern – alle Wege sind landschaftlich beeindruckend und bereits ein kleines Abenteuer für sich.
- Campen: wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist kann entweder im Camping Alphubel in Täsch oder am Camping Attermenzen in Randa unterkommen. Am nördlichen Dorfrand von Zermatt, nur zwei Gehminuten vom Bahnhof oder vom Taxistand entfernt, befindet sich zudem das Camping Matterhorn, wo zeltende Camper das autofreie Flair von Zermatt samt Matterhornblick genießen können.
- Übernachtung: großzügige und ruhig gelegene Zimmer mit Balkon und Aussicht auf das Matterhorn findet man ebenso wie ein reichhaltiges und selbstgemachtes Frühstück im zentral gelegenen Hotel City Garni.
- Essen: Typisch für den Kanton Wallis ist ein Raclette der besonderen Art – Aus den verschiedenen Regionen wandern nacheinander halbrunde Laibe auf die Schmelzvorrichtung und mit jedem Gang wird ein Käse aus einem anderen Tal serviert. Das muss man einmal im Restaurant genossen haben – ein Erlebnis. Echte Highlights sind außerdem das Trockenfleisch und das Früchtebrot aus dem Wallis.
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