„Percorsi Occitani: Rundwege im Valle Maira
Blauer Himmel, fantastische Berge, spektakulär gefärbte Lärchenwälder, laue Sommer- und Herbsttage, türkisfarbene Seen und ein wunderbares Wanderwegenetz, das einlädt das Valle Maira mit allen Sinnen zu genießen.
Die „Percorsi Occitani“, sind ein gut organisiertes Netz von alten Wegen im Valle Maira, die durch die Kulturlandschaft bis hinauf auf 2.300 m führen. Es handelt sich dabei um reine Wanderwege, die von einem Ort zum nächsten sowie von einem kulturellen und auch kulinarischen Höhepunkt zum nächsten führen.
Aber wo genau liegt das Valle Maira eigentlich und worin begründet sich die Einzigartigkeit dieses Tales? Hier ein kleiner Überblick.
Neue Impulse für ein einsames Tal
Bis vor kurzem galt das Mairatal mit seiner extrem niederen Bevölkerungsdichte als das „schwarze Loch“ Europas. Die Bewohner wanderten ab, im Ausland oder in der Poebene gab es Arbeit und ein weniger beschwerliches Leben. Zurück blieben romantisch anzuschauende, aber fast leere Dörfer, in denen nur wenige alte Menschen lebten und die langsam verfielen. Seit das Mairatal in den 80igern als Wanderregion entdeckt wurde, kehrt neues Leben in die Täler und alten Mauern ein, der sanfte Tourismus schafft zusätzliche Einkommensmöglichkeiten.
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Die Flagge Okzitaniens
Das Valle Maira ist Teil der Region Piemont, und gehört zur Provinz Cuneo. In den 10 Gemeinden der hohen Valle Maira leben knapp 1.000 Menschen auf 450 km2. Und das Valle Maira gehört auch zu den okzitanischen Tälern, die sich durch eigene Sprache, Architektur, Küche und Musik hervorheben. Okzitanisch (okzit. Occitan lenga d’òc) ist eine galloromanische Sprache. Es wird im südlichen Drittel Frankreichs – als Minderheitensprache anerkannt – gesprochen sowie in Katalonien, wo es eine der anerkannten Amtssprachen ist und in einigen piemontesichen Alpentälern Italiens, darunter dem Mairatal. Das Okzitanische wird auch als langue d’òc bezeichnet, ein Teil des okzitanischen Sprachgebietes ist die Region Languedoc. Im Zuge der durch den französischen König Ludwig XIV. begonnenen Zentralisierung, auch auf sprachlicher Ebene, wurde das Okzitanische als Unterrichtssprache in öffentlichen Schulen abgeschafft und der Gebrauch im Alltag zurückgedrängt. Die Flagge Okzitaniens ist das goldene Kreuz auf rotem Grund, das von den Grafen von Toulouse übernommen wurde. In Italien ist noch ein siebenzackiger Stern in die Fahne eingefügt, er steht für die sieben Regionen, in denen Okzitanisch gesprochen wird. 1854 gründete der Dichter und Jurist Frédéric Mistral (1904 erhielt er den Nobelpreis für Literatur) zum Zweck der Wiederbelebung des Provenzalischen die Sprachbewegung Félibrige.
Die Geographie des Valle Maira
Das Valle Maira liegt in den Westalpen. Der südliche Abschnitt dieses Alpenteiles wird nochmals in die See- und Cottischen Alpen unterschieden. Frankreich und Italien teilen sich diese Berge, die Staatsgrenzen folgen größtenteils dem Alpenhauptkamm. Von dieser Wasserscheide strömen mehrere Flüsse in Westostrichtung in die Poebene, der wichtigste und namensgebende ist eben der Po, der die verschiedenen Zuflüsse aufnimmt und in die Adria mündet. Einer seiner Zuflüsse ist der Maira, der aus den Cottischen Alpen kommt, knapp über 110 km lang ist, auf 1.652 m als Sorgente del Maira (Quelle de Maira) bei Saretto entspringt und dem Mariatal den Namen gibt.
Auch beliebt
Das Valle Maira hat ein sehr großes Netzwerk an Wanderwegen, die durch die Percorsi Occitani, (Mairarundweg) die Ortschaften des Tales verbinden. Zu jeder Jahreszeit kommen Wanderer und Bergsteiger voll auf ihre Kosten. Im Frühling mit der einzigartigen Blüte, im Sommer kann man fast einsam wandern und die 3000er der Valle Maira besteigen. Im Herbst hingegen färben sich Lärchenwälder in allen Farben. Im Winter können Skitourengeher und Schneeschuhwanderer ohne jegliche Aufstiegshilfen das Tal genießen.
Wanderungen im Valle Maira - I Percorsi Occitani
Wir stellen euch hier nun drei der schönsten Rundwanderungen im Valle Maira vor.
Nützliche Infos
Anreise Valle Maira:
- Mit dem Flugzeug
- Flughafen Turin (Torino Caselle 117 km)
- Flughäfen Mailand (Malpensa 246 km und Linate 231 km)
- Über Turin-Porta Nuova nach Cuneo (ca. 90 Minuten), von dort mit dem Bus nach Dronero am Taleingang und von dort weiter bis Endstation Acceglio.
- Über Frankreich: Fréjus – Tunnel (T4) – Autobahn A32 Torino-Fréjus –
- Über den Pass Colle della Maddale- na – SS 20 (in Richtung Cuneo)
- Von Nord-Osten: Autostrada A21 Torino-Piacenza – Ausfahrt Asti Est
- Von Norden: Autostrada A33 Asti- Cuneo
- AtI-Bus fährt die Linie Cuneo– Dronero, www.buscompany.it
- Benese bedient die Tallinie Cuneo-Acceglio, www.benese.it
Empfohlenes Info-Material:- Piemont/Valle Maira, Stimpfl/Botte, Kompass-Verlag Innsbruck
- Dieses Buch gibt einen fundierten, knappen Überblick über Land und Leute, dazu Vorschläge zu 35 ausgewählten Wanderungen jeden Schwierigkeitsgrades.
- als Reiseliteratur sehr zu empfehlen
Hilfreiche Wanderkarten:
- Valle Maira carta dei sentieri 1:25.000 (Verlag: L´escursionista)
- Valle Maira Skitourenkarte 1:25.000 (Verlag: L’escursionista)
Infos und Planungshilfe: www.vallemaira.orgStützpunkt: Locanda Mistral Ponte Maira, Acceglio www.locandamistral.com
Lokale Experten: www.bergerlebnis.com, info@bergerlebnis.com