Die Gollinghütte in den Schladminger Tauern
Foto: Christian Wind
Es gibt viele schöne Talschlüsse in den Alpen, eine Handvoll davon ist sogar außergewöhnlich schön, aber hier im Gollingwinkel wird man von einer Naturkulisse berührt, die so einzigartig, einsam und wildromantisch ist, dass man sie schwer in Worte fassen kann. Bergwelten-Autor Martin Staudinger findet dennoch die richtigen Worte - und die richtigen Bilder - und stellt im aktuellen Bergwelten Magazin (Juni/Juli 2019) die Gollinghütte und ihre faszinierende Gebirgskulisse in einem bewegenden Porträt vor. Hier verraten wir euch die schönsten Touren rund um die Hütte!
Das aktuelle Bergwelten Magazin ist ab 23. Mai 2019 überall im Zeitschriftenhandel oder ganz bequem per Abo für Österreich, Deutschland und die Schweiz erhältlich.
Eine echte Schutzhütte
Die Gollinghütte ist das, worunter man sich eine echte Schutzhütte vorstellt. Im Jahr 1904 erbaut, dient sie damals wie heute den Erklimmern des Hochgollings, dem höchsten Berg der Schladminger Tauern, als wichtige Unterkunft. Jeder, der es - wie Martin Staudinger treffend formuliert - ernst meint mit den Bergen und dem Steigen, wird sich über diese idyllisch, einsam und aussichtsreich gelegene Hütte freuen. Wohlverdient ist die Jause für alle, die den Zustieg durch das Oberbachtal in Angriff genommen haben, oder am Schladminger Tauern Höhenweg unterwegs sind.
Müde und zufrieden darf man sich auf die Bank an der warmen Holzwand setzen und sich über steirische und nepalesische Gerichte freuen. Ja, richtig gehört, nepalesische Gerichte, denn auf der Hütte kochen schon seit etlichen Jahren Soman und seine Frau Doma aus Nepal. Zu ihren Spezialitäten gehören „Momos“, würzige Teigtaschen mit Fleischfüllung.
Wer übernachten möchte, der findet Platz in einem der gemütlichen Zimmer oder im Lager. Aber nicht das ganze Jahr über, denn die Hütte ist nur von Juni bis Ende September geöffnet. Die Saison auf 1.642 m ist kurz, aber der Bergsommer dafür umso intensiver.
Die Hütte im Detail
Gollinghütte
Wanderung zur Gollinghütte
Wer zur Gollinghütte wandert, startet am besten beim Parkplatz Riesachfälle im Untertal, das von Schladming aus zu erreichen ist. Dennoch beträgt die Gehzeit rund 2 h und es gilt 580 Höhenmeter zu bewältigen. Mit jedem Schritt entlang des rauschenden Oberbaches entfernt man sich weiter von der Hektik des Alltages und taucht ein in die Ruhe der Berge.
Wanderung zur Gollinghütte vom Parkplatz Riesachfälle im Untertal/Schladming
Unterwegs am Schladminger Tauern Höhenweg
Der Höhenweg führt in 5 Tagesetappen durch die Schladminger Tauern, eine wasserreiche Bergnatur mit aussichtsreichen Übergängen und Gipfeln. Am 3. Tag wandert man von der Keinprechthütte im Angesicht des Hochgollings über die Gollingscharte zur Gollinghütte.
Der Schladminger Tauern Höhenweg
Bergtouren von der Gollinghütte
Wer einmal auf der Gollinghütte war, wird die Bergnatur und ihre Ruhe lieben. Ganz besonders schön ist etwa die Runde durch die Klafferkessel, wo man nicht selten auf Islandpferde trifft, die perfekt in diese Landschaft passen, die von einem rauen inneralpinen Klima geprägt wird.
Aber natürlich sei jedem auch die Besteigung des Hochgollings mit seinen 2.862 m sehr empfohlen – zumindest all jenen, die auf den Spuren von Erzherzog Johann unterwegs sein wollen und es wagen, die schier unüberwindlich wirkenden Felswände zu durchsteigen. In der Tat ist der Hochgolling ein anspruchsvoller Berg, auch heute noch. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind jedenfalls notwendig.
Auch der Greifenberg mit 2.618 m ist von der Gollinghütte leicht an einem Tag zu erreichen. Der Gipfelanstieg ist seilversichert, Trittsicherheit ist auch hier notwendig. Dafür ist die Aussicht grandios.
Auf den Greifenberg von der Gollinghütte
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