Ob zu Fuß, am Seil oder mit dem Bike – diese 5 Dinge solltest du im Paznaun unbedingt tun
Foto: TVB Paznaun - Ischgl
Das Paznaun in Tirol hat von einem ganz viel: BERG. Wer in einem der vier Orte – See, Kappl, Ischgl oder Galtür – seinen Urlaub verbringen möchte, möchte sich bewegen, möglichst aus eigener Kraft, mit dem Bike, zu Fuß oder in der Vertikalen mit Seil und Karabiner. Gleichzeitig steht das Paznaun für Genuss, kulinarische Highlights und Gemütlichkeit. Wer immer ins Paznaun kommt, wird fasziniert sein von der Bergkulisse, den urigen Hütten und der Vielfalt an Möglichkeiten. Wir stellen dir fünf Dinge vor, die du im Paznaun unbedingt machen solltest:
1. Schau einem Spitzenkoch in schönster Bergkulisse über die Schultern
Im Paznaun geht es praktisch immer bergauf. Egal ob man in See, Kappl, Ischgl oder Galtür nächtigt, Wanderungen und Bergtouren starten direkt von der Haustür weg, ein paar Minuten geht es auf Asphalt durch den Ort und schon weist die Wegbeschilderung in den Wald. Schmale Steige führen aufwärts, immer wieder geben die Bäume den Blick auf das Tal frei und man freut sich, wie schnell man hier Höhenmeter macht. Weiter oben verändert sich die Landschaft. Der geschlossene Wald weicht lichtem Lärchen-Zirbenbestand, im Frühsommer sind ganze Hänge von einem rosa Almrosenteppich überzogen. Taleinwärts wird der Blick von den mächtigen Dreitausendern der Silvrettagruppe gefangen genommen, deren Gletscher in der Sonne glänzen. In tiefblauen Bergseen, wie etwa dem Wiegensee, dem Madleinsee oder dem Berglisee, spiegeln sich die Gipfel und rund um den Silvrettastausee auf der Bielerhöhe und den Stausee Kops führen einfache Wanderwege, die zum genussvollen Abschalten einladen.
Oder warum nicht gleich das Wandern mit kulinarischem Genuss verbinden? Das Paznaun ist Teil der „Genussregion Österreich“. Auf dem „Kulinarischen Jakobsweg“, der 2008 ins Leben gerufen wurde, werden Köstlichkeiten wie etwa der Paznauner Almkäse sowie regionale Versionen von Speck, Wurst, Honig und vieles mehr serviert. Das Ungewöhnliche daran: Im Rahmen einzelner Veranstaltungen finden geführte Wanderungen auf ausgewählte Hütten statt, die von einheimischen Spitzenköchen begleitet werden. Diese zaubern auf der Hütte ein unvergessliches Gericht aus den regionalen, oft vor Ort hergestellten Produkten. Die kreierten Speisen bleiben zwar den ganzen Sommer auf der Karte, aber den Köchen direkt über die Schulter zu schauen, ist schon etwas ganz Besonderes, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
In der Übersicht über alle Wandertouren ausgehend von den Talorten Galtür, Ischgl, Kappl und See sowie eingeteilt in die Schwierigkeitsbewertungen leicht, mittel und schwer findest du bestimmt die Tour, die zu dir passt.
2. Wandere neun Tage über den Wolken
Wer wirklich hoch hinaus will, der sollte den Paznauner Höhenweg in Angriff nehmen. Neun Etappen führen über 11.000 Höhenmeter und 120 Kilometer von Hütte zu Hütte in einer Runde um das Paznauntal. Dabei erkundet man das Paznaun von seiner schönsten Seite, entdeckt die einsamen Plätze des Tales, kommt den höchsten Gipfeln ganz nahe und nächtigt in den Schutzhütten des Alpenvereins, wo man sich mit gediegener Tiroler Küche stärkt.
- Etappe 1: Die Runde beginnt in See und führt am ersten Tag zur Ascher Hütte – mit 1.480 Hm ist diese Etappe schon eine ganz anständige „Eingehtour“.
- Etappe 2: Am zweiten Tag geht es durchs Untertal und zum Schluss hinunter nach Kappl – ein langer Abstieg, der ein wenig in die Knie geht.
- Etappe 3: Die dritte Etappe ist die sogenannte „Schmuggler-Etappe“, führt sie doch über die Grenze in die Schweiz und wieder retour ins Paznaun nach Ischgl. Besonders schön ist dabei der Abschnitt unterhalb des Mullersattels vorbei an den Seen zum Flimjoch.
- Etappe 4: Der vierte Tag verspricht eine wahre Traumetappe: Über den Rauhen Kopf, das Außer- und Innerbergli gelangt man über den Galtürer Höhenweg nach Galtür.
- Etappe 5: Tag fünf steht ganz im Zeichen der Gemütlichkeit. Von Galtür wandert man zur Friedrichshafener Hütte, eine mit 3,5 h kurze Etappe, auf der man viel Zeit hat, die Bergnatur zu genießen.
- Etappe 6: Am sechsten Tag geht es über den berühmt-berüchtigten Ludwig-Dürr-Weg zur Darmstädter Hütte. Damit ist diese Etappe die anspruchsvollste auf dem gesamten Höhenweg.
- Etappe 7: An Tag sieben geht es durch das Hintere Kartell und sehr steil aufwärts zum Schneidjöchl. Auf dem Hoppe-Seyler-Weg erreicht man die Kieler Wetterhütte und auf einem alpinen, zum Teil mit Drahtseilen gesicherten Abstieg geht es zur Niederelbehütte.
- Etappe 8: Die achte Etappe führt vorbei an den Schmalzgruberseen mit traumhafter Bergkulisse zur Edmund-Graf-Hütte, von wo aus man den Hohen Riffler mit 3.168 m besteigen könnte.
- Etappe 9: Der neunte und letzte Tag des Paznauner Höhenweges ist die Königsetappe, die in rund 9,5 h vorbei an den idyllischen Blankaseen, hinauf auf das Niederjöchl und die Pezinerspitze mit 2.550 m führt. Am Schluss folgt der Abstieg über die Alpe Kleingfall bis nach See.
Infos, Detailbeschreibungen, Gehzeiten und GPX-Tracks findest du auf den Seiten des Paznauner Höhenweges.
3. Ob mit dem Mountainbike oder dem E-Bike – genieße dein Bikeabenteuer
Wer mit dem Bike ins Paznaun kommt, kann aus dem Vollen schöpfen. Unzählige Möglichkeiten – von klassischen Biketouren über Enduro-Touren bis hin zu den richtigen „Big-Mountain-Touren“ – bieten sich hier. Vor allem die hochalpinen Touren, auf einer Höhe zwischen 1.400 und 2.850 m gelegen, sind einzigartig und bieten ein Bergpanorama der Extraklasse.
Selbstverständlich können viele der Routen auch mit dem E-Bike befahren werden – eine gemütlichere Variante, die durchaus lange Touren, wie etwa auf die Heidelberger Hütte, zulassen.
Alle Routen sind bestens beschildert, die geöffneten Seil- und Sesselbahnen in Ischgl, Galtür, Kappl, See und Samnaun bieten einen gratis Biketransport und bei der Silvrettabahn A1 gibt’s eine BikeWash-Anlage. Bikeverleih, Servicestationen, qualifizierte Bike Guides der Silvretta Bike Academy und eigene Mountainbike-Unterkünfte gehören im Paznaun schon lange dazu.
Alle Bike- und E-Biketouren sowie die Trails findest du hier.
4. Wage dich in einen Klettersteig
Sich in die Vertikale begeben, unter den Sohlen viel Luft spüren, auf Armkraft und Konzentration vertrauen – Klettersteige bieten auch Nicht-Kletterern die Möglichkeit, senkrecht oder manchmal sogar leicht überhängend an einer Felswand hochzuklettern. Tritt- und Griffhilfen sowie ein durchgehendes Stahlseil, an dem das Klettersteigset eingehängt wird, ermöglichen diesen Adrenalinkick, bei dem man auf Tuchfühlung mit dem Felsen geht.
In Galtür gibt es gleich mehrere Klettersteige, die sowohl für Anfänger und Kinder als auch für Fortgeschrittene Abenteuer und Herausforderung in faszinierender Bergkulisse bieten:
Der „Little Ballun“ ist ein leichter Klettersteig mit einer maximalen Schwierigkeit von B (auf der Klettersteig-Skale von A - E), der für Kinder ab acht Jahren geeignet ist. Der Einstieg ist von der Bergstation der Birkhahnbahn in kurzer Zeit zu erreichen. Der Steig selbst führt in festem Urgestein über Seilbrücken, Eisenklammern und Leitern zum Teil durch steiles Felsgelände und senkrechte Passagen.
Der „Klettersteig Silvapark“ führt durch die Nordwand auf die Ballunspitze und weist im Mittelteil knackige C/D-Stellen auf, die einiges an Kraft und Ausdauer verlangen. Auch dieser Klettersteig ist von der Bergstation der Birkhahnbahn zu erreichen.
Der „Klettersteig Kleinlitzner“ in der Nähe der Saarbrücker Hütte ist kurz aber knackig. In der Schwierigkeit B/C geht es 200 Höhenmeter nach oben. Gleich zu Beginn des Klettersteiges gilt es, eine senkrechte Wand zu überwinden, weiter oben folgen anspruchsvolle Quergänge und steile Felsrinnen, ehe man zum Schluss über einen kurzen, aber luftigen Grat zum Gipfel gelangt.
Wer den „Kletterteig Grofenspitze“ begehen möchte, muss erst rund 1.000 Höhenmeter Zustieg vom Beginn des Jamtals bewältigen. Der Klettersteig selbst ist kurz und führt in der Schwierigkeit A über Bänder und eine Rampe zum Gipfel auf 2.558 m.
5. Stelle dich der ultimativen Herausforderung
Auch wenn im Sommer 2020 die Veranstaltungen Silvrettarun 3000 und Ischgl Ironbike ausfallen müssen, werden dennoch Sieger gekürt – und zwar virtuell. Für die Paznaun Challenge werden die Strecken beider Events im Gelände ausgeschildert und können von jedermann per Mountainbike abgefahren oder zu Fuß abgelaufen werden. Eine App trackt den Verlauf mit und jeder, der sich dieser Herausforderung stellt, ist bei der virtuellen Preisvergabe am 1. Oktober 2020 dabei.
Die Fakten zur Paznaun Challenge:
- Begeh- oder befahrbar im Zeitraum zwischen 8. Juli und 30. September 2020
- laufend in Anlehnung an den Silvrettarun 3000
- mit dem Bike - in Anlehnung an die Veranstaltung Ischgl Ironbike
- mit dem E-Bike in Anlehnung an die E-Bike WM
- wandernd in Anlehnung an den Silvretta Ferwall Marsch, der auch im Jahr 2020 offiziell stattfindet
- Für alle Altersklassen geeignet
- Kostenlose Teilnahme
- Die App ist ab 8. Juli online erhältlich.
Dabei kann jeder mitmachen und das Beste ist: Es gewinnt nicht nur der Schnellste, sondern jeder, der dabei ist, hat die Chance auf einen hochwertigen Preis.
Tipp:
Du möchtest von Profis lernen und dich von deren sportlichem Enthusiasmus mitreißen lassen? Am 18. Juli 2020 hast du die Möglichkeit, mit ÖSV Profi-Skirennläufer Michi Matt die Strecke „SMALL“ des Silvrettarun 3000 abzulaufen.
Oder du meldest dich schon mal für den 8. August 2020 an und erkundest mit Andreas Goldberger die Strecke „LIGHT“ des Ischgl Ironbike.
So viel und noch viel mehr
Nach so viel Aktivität darf man sich im Paznaun auf Hotels und Pensionen auf höchstem Niveau freuen. Entspannen in der Sauna oder im Swimmingpool, ein gediegenes Abendessen in einem der Haubenrestaurants genießen und den aktiven Tag noch einmal Revue passieren lassen. Und was kommt morgen? Doch noch einmal mit dem Bike unterwegs sein, oder lieber eine Wanderung zu einem der Bergseen unternehmen? Ob das Wasser wohl warm genug zum Schwimmen ist? Die würzige Bergluft atmen, beim Abstieg auf der Hütte einkehren und sich auf der Alm noch einmal ins Gras legen.
Tja, im Paznaun könnte eine Woche Urlaub rasch zu kurz werden und diese fünf Tipps einfach nicht ausreichen, um alles gesehen, alles ausprobiert und gekostet zu haben.
Wenn du noch mehr erfahren möchtest, schau rein auf die Seiten des Tourismusverbands Paznaun-Ischgl. Dort findest du alle wichtigen Informationen für deine Anreise, Übernachtungsmöglichkeiten und viele weitere inspirierende Tipps.
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