Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

„Wir wollen keine Millionäre werden“

Hüttentipps

4 Min.

23.01.2020

Foto: Onkel Willy's Hütte

Anzeige

Anzeige

Als im Sommer 2019 die drei Jungs Mani, Patrick und Fischi die Hütte auf der Planai in dritter Generation übernehmen, wissen sie eines ganz genau: Onkel Willy's Hütte ist ein Schatz, den sie mit Charme und neuen Ideen aber auch mit viel Wertschätzung und Gespür für Tradition behüten und ausbauen wollen.  

Onkel Willy's Hütte befindet sich wenige Meter westlich der neuen Planai-Bergstation und ist im Winter wie im Sommer eine der beliebtesten Hütten im Gebiet. 

Onkel Willy's Hütte vor der traumhaften Kulisse des Dachsteinmassives
Österreich, Schladming

Onkel Willy's Hütte

HütteBewirtschaftet

Großvater Willi und das Iglu

Willi Thaler, ein Landwirt aus dem Untertal bei Schladming, galt schon immer als einfallsreich und innovativ. Als er aber 1966 den Plan hatte, eine Hütte auf der Planai zu errichten, erklärten ihn die Leute für verrückt. Niemand konnte verstehen, was er denn da oben alleine auf dem Berg wollte. 

Willi Thaler ließ sich nicht beirren, bestellte das Baumaterial und war voller Tatendrang. Der frühe Wintereinbruch machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung, denn damit war die Fahrt auf den Berg nicht mehr möglich. Es wäre aber nicht Willi Thaler gewesen, hätte er nicht selbst dieser Misere etwas Positives abringen können: Kurzerhand baute er mit den vorhandenen Brettern und dem Schnee auf halber Höhe zum eigentlichen Bauplatz ein Iglu samt Schneebar. 25 Personen fanden im Inneren Platz, draußen wurden Tische, Bänke und Liegestühle aufgestellt. Gekocht wurde am Bauernhof im Untertal, das Essen zum Iglu transportiert und dort für die Gäste gewärmt. Nicht selten war der Andrang so groß, dass das Essen bei weitem nicht für alle reichte. 


Die einst urigste Hütte in Österreich

Sommer 1967: Endlich konnte Willi Thaler sein Hüttenprojekt in die Tat umsetzen. Das „Jausenstüberl Tauernblick“ bot Platz für 30 Personen und punktete mit einer großzügigen Sonnenterrasse. Im Laufe der Jahre wurde die Hütte immer wieder erweitert und adaptiert. Im Jahr 1980 wurde um- und zugebaut und es entstand der „Berggasthof Tauernblick“, in dem bis zu 300 Gäste auf drei Ebenen Platz fanden. 

Trotz der Größe war die Hütte DIE Hütte in Österreich. Sie stand für Gemütlichkeit, Authentizität, gutes Essen und jede Menge Unterhaltung. Unter der Führung von Sohn Heinz wurde sie sogar zur „urigsten Hütte“ Österreichs gewählt. 


Die 3 jungen Wilden

Trotz weiteren Umbaumaßnahmen, wie einer nochmaligen Erweiterung der Terrasse, der Vergrößerung der Kaminbar und der Verlegung des Haupteingangs, war der große Hype um die Hütte irgendwann doch spürbar vorbei. Die Masse an Gästen forderte ihren Tribut. Die Qualität von Küche und Service zu halten, war die wohl größte Herausforderung.

Genau hier treten nun die Söhne Mani und Patrick auf den Plan. „Für uns war immer klar, wenn wir die Hütte übernehmen, dann nur gemeinsam.“ Und sie holen sich sogar noch einen dritten jungen Mann ins Boot  Freund Fischi  und sind damit „Die 3 jungen Wilden“. 

3 Charaktere, je ein Spezialgebiet:

  • Mani: der „Monk“ ist der Handwerker im Team, zuständig für das Personal, behält auch im größten Stress Ruhe und sorgt dafür, dass alles rund läuft.
     
  • Patrick: der „Schönling“ mit der meisten Gastro-Erfahrung und absoluter Küchenprofi.
     
  • Fischi: der „Buchhalter“ ist der Quereinsteiger, berühmt-berüchtigt als schnellster Getränketräger am Berg, Social-Media-Experte und zuständig für die Finanzen. 

Anzeige

Anzeige


Onkel Willy's Hütte: alter Charme – neue Ideen

Eine Hütte in dieser Größenordnung bedeutet unglaublich viel Arbeit. Zu dritt wollen sie sich den Herausforderungen aber stellen und dabei haben „Die 3 jungen Wilden“ ein klares Ziel vor Augen: Sie wollen aus der Hütte wieder die Vorbildhütte machen, die sie einst war. Dazu gehört vor allem viel Charme, den die Hütte ohnehin hat, aber der auch gepflegt werden muss: „Sie ist einzigartig, da alles handgeschnitzt ist und hinter allem eine Geschichte steckt." 

Eine der ersten Maßnahme war die Kreation eines frechen Logos, das auch gleich die Flaschen des selbstgemachten Zirbenschnapses und Gins ziert. Auf der Fahne vor dem Haus ist neben dem Logo außerdem ein Totenkopf abgebildet, was den drei Jungs rasch den Beinamen „Pirates of the Lederhosen“ einbrachte. 

Um ihre Ziele zu erreichen, vereinen die drei Jungs Kreativität, Traditionsbewusstsein und Geradlinigkeit: 

  • Kreativ sind sie unter anderem bei der Musik: Alte und neue Musik wird miteinander verbunden, sowohl Musik ohne Strom als auch Musik von DJ's gibt es auf der Hütte.
     
  • Traditionsbewusst sind sie in der Innenausstattung mit den Schnitzereien des Großvaters, aber auch bei den angebotenen Gerichten wie Ripperl, Stelze, Beuschel oder gebackene Leber. 
     
  • Geradlinig sind sie im Einkauf ihrer Produkte, wo größter Wert auf Regionalität und Qualität gelegt wird. Alle Speisen werden frisch zubereitet. Der Weinkeller ist mit Top-Produkten aus Österreich bestückt. Gin und Schnaps werden, wie erwähnt, selbst gemacht.  

„Wir wollen keine Millionäre werden“

Angesichts des gut laufenden Betriebes, könnte es eventuell schwer werden, keine Millionäre zu werden. Aber die drei Jungs haben tatsächlich anderer Visionen, als reich zu werden. 

„Auf den Skibergen findet man heutzutage sehr viel Massenabfertigung.“ Der wollen Mani, Patrick und Fischi bewusst entgegensteuern. „Wir wollen wieder mehr bei den Gästen sein, an Schmäh führen, echte Qualität und ein geiles Hüttenerlebnis bieten."

Das Ziel sei nicht, den Betrieb immer weiter zu vergrößern, sondern ganz im Gegenteil, zu verkleinern, um die Qualität zu halten oder sogar noch zu steigern. Und ganz wichtig, wenn nicht das wichtigste: „Wir wollen nicht nur kundenorientiert, sondern auch vor allem mitarbeiterorientiert arbeiten“, denn mit einem Top-Team, das man über Jahre halten kann, würde der Rest ganz von selber laufen.