Von Bernbeuren auf den Auerberg

Wegbeschreibung
Vom Parkplatz Auerbergstraße gehen wir noch kurz die Straße hinauf, dann rechts in den Fußweg (Wegweiser „Feuersteinschlucht“). Wir folgen dem Wiesenweg bergauf und erreichen bei Querung einer kleinen Straße eine erste Tafel des Erlebniswegs „Via Damasia“, auf dem die römische Figur „Crispus“ für Groß und Klein Interessantes zur Auerberg-Vergangenheit erklärt (zum Teil mit spielerischen Experimenten).

Der Steig führt zunächst weiter an der Wiese entlang, taucht jedoch bald rechts in den Wald ein. Bei der Erlebnisstation „Aqua-Wasser“ betreten wir passend die Feuersteinschlucht.

Über Treppen und Stufen geht es am wilden Wasser entlang des Bachs bergauf. Bald nach der Station über Wild und Geweihe geht es durch Wald entlang der linken Böschung über der Schlucht weiter. So erreichen wir den oberen, sanfteren Teil der Schlucht, die bald als kleiner Graben ausläuft. Wir orientieren uns an den Schildern „Jägersteig/Auerberg“ und gelangen schließlich aus dem Wald heraus.

Nach der Station „Tempus Glaziale“ (über die Eiszeit am Auerberg und Gletscherfindlinge) erreichen wir die auf den Berg führende Autostraße. Wir folgen ihr nur einige Meter, dann schicken uns die Wegweiser nach links.

Bald geht es rechts ab und hinauf zum Honeles-Hof. Wir wandern rechts um den Hof herum, dann auf dem Forstweg weiter bergauf. Bald nach der Station über die Alpenentstehung biegen wir rechts in den Jägersteig ein, der über Wurzeln steiler bergauf führt. Bei einer Panoramatafel haben wir einen ersten freien Blick auf die Alpenketten. Wir bleiben immer auf dem aufwärts führenden Steig, passieren noch die Tafel zur Jagd und eine Station mit einem römischen Spiel. (Wer wirklich alle Römer-Informationstafeln sehen will, muss danach rechts auf den südlichen Römerrundweg abzweigen, der durch Wald hinab zu einer Tafel über „Pfeilgeschütze“ führt und danach hinauf zum Gipfel.) Stimmungsvoller und bequemer ist der Weg geradeaus weiter auf die erste freie Anhöhe, von der wir einen schönen Blick auf den Gipfel mit Gasthaus und Kirche haben.

Wir wandern rechts hinab in eine Senke und dann auf dem letzten Stück Straße hinauf zum Gasthof. Dahinter führen Treppen hinauf zur Kirche.
Die Kirche St. Georg auf dem Auerberg geht mit ihrem Turm wohl auf die romanische Zeit zurück. 1497 entstand der Chorbau. Neben den barocken Altären fällt unser Auge auf die hängende Rosenkranzmadonna von 1641 aus der Weilheimer Bildhauerschule und an der Seite auf die rund 500 Jahre alte Figur „Muttergottes auf der Mondsichel“ des Kaufbeurers Jörg Lederer.

Über steile enge Holzstiegen können wir auf eine Aussichtsplattform oben am Turm steigen (ganz oben braucht man etwas Geschicklichkeit, Rucksack unten lassen! Nicht erschrecken, wenn neben einem die Glocke schlägt!). Von Bad Tölz bis zum Oberallgäuer Grünten reicht das Panorama mit zahlreichen Gebirgsketten. Direkt südlich liegt das Herz des südlichen Ostallgäus mit Forggensee und Säuling, das wir auf den nächsten Touren durchstreifen werden.

Wenn wir aus der Kirche treten, sehen wir einen Stempelkasten mit dem muschelförmigen Symbol des Jakobswegs. Der etwa vierzehntägige Münchner Jakobsweg von München zum Bodensee führt auf seiner Etappe von Lechbruck nach Marktoberdorf über den Auerberg.

Wir steigen wieder hinab zum Parkplatz am Gasthof. Wer den folgenden nördlichen Römerrundweg auslassen möchte, kann gleich rechts am Gasthof vorbei auf der Straße in die Senke hinabgehen.

Ansonsten gehen wir zum linken hinteren Ende des Parkplatzes. Hier steht eine erste Station des nördlichen Rundwegs. Durch ein Guckloch („Historisches Fenster“) kann man auf einer Tafel sehr gut erkennen, wie einst auf der Wiese vor uns eine römische Fabrica mit 20 Räumen zur Waffenherstellung gestanden ist.

Der Weg führt uns dann im Wald bergab und zeigt bei einer weiteren Station mit Guckloch die Simulation der einstigen Römersiedlung auf dem Westplateau. Auf dem Weiterweg am Waldrand folgen Spielstationen, ehe es im Bogen wieder durch Wiesen bergauf geht (eine letzte Station informiert über Töpferei und römische Keramik). So gelangen wir in die bekannte Senke (von links kommt die Straße vom Parkplatz und Gasthof aus herunter).

Wir gehen wieder rechts hinauf auf die ebenfalls schon bekannte Anhöhe mit Information über die einst römischen Wallanlagen auf dem Berg. Von hier startet unser Abstiegsweg in Richtung „Buffernandl“. (Zuvor kann man links einen kurzen Abstecher zu zwei letzten Tafeln des südlichen Römerrundwegs machen. Er beginnt rechts neben der Bank beim Schild „Jägersteig“ und informiert über den Verlauf der einstigen Römerstraße Via Claudia Augusta und wenig weiter noch einmal über die Wallanlagen.

Von der zweiten Station bitte direkt zurückgehen, da man ansonsten einen Umweg macht.) Der Abstiegsweg führt uns dann auf einem Forststräßchen gen Süden und an einem der übrigen noch immer markanten Wälle entlang. Nach der Linkskurve ist rechts ein kurzer Abstecher über Gras zum Buffernandl möglich, einem herrlichen Aussichtsplatz mit Kreuz und Bänken. Aus dem Forstweg wird bald ein Teersträßchen, das uns durch die freien Südhänge des Auerbergs mit weiter grandiosem Panorama bergab führt.

Wir durchqueren den Weiler Helmer und bald darauf den Weiler Sennhof. Kurz nach Sennhof biegen wir links ab (Wegweiser „Jägersteig“) und steigen ein kurzes Stück bergauf. Oben erreichen wir wieder den Hinweg (links ging es den Jägersteig hinauf). Wir folgen dem Hinweg nun in entgegengesetzter Richtung, geradeaus abwärts und vorbei am Honeles-Hof, dann über die Bergstraße hinüber und in die Feuersteinschlucht. Durch sie erreichen wir wieder den Wiesenweg und bald unseren Parkplatz.
Wer Zeit und Lust hat, für den lohnt ein Ausflug hinab in den Bernbeurer Ortskern.

Wo die Auerbergstraße in die größere Querstraße einbiegt (dort auch Parkplätze), geht es geradeaus auf die gegenüberliegende Seite zu den drei Kirchenbauten: der großen und prächtigen zwiebeltürmigen Pfarrkirche St. Nikolaus, der kleineren zwiebeltürmigen Kapelle Mariä Heimsuchung und der spitztürmigen Friedhofskapelle.

An der Straße links können wir das Auerbergmuseum im Kübele-Haus aus dem 18. Jahrhundert besichtigen (man kann auch auf der Rückfahrt am Auerbergmuseum anhalten, wenige Parkplätze direkt vor dem Haus). Im Museum können wir nicht nur Näheres über die einstige Römersiedlung auf dem Auerberg erfahren, sondern auch viel über den Ort Bernbeuren, seine Geschichte und alte Handwerksberufe.

Wer noch mehr denkmalgeschützte Häuser Bernbeurens ansehen möchte, kann mittels einer eigenen Broschüre dem „Kulturweg“ durch den Ort folgen.

Variante
Wer den (allerdings lohnenden!) nördlichen Römerrundweg und den kurzen Abstecher am südlichen Römerrundweg auslässt, hat eine ca. 1 Kilometer kürzere Tour mit etwas weniger Höhenunterschied. Nach der Tour ist eine Kulturweg-Runde durch den Bernbeurer Ortskern möglich.