Kalkalpenweg - Etappe 4: Von der Ebenforstalm nach Windischgarsten
Sport
Wandern
Dauer
7:00 h
Länge
18,3 km
Höchster Punkt
1.264 m
Aufstieg
640 hm
Abstieg
1.130 hm
Beschreibung
Mittelschwere Wanderetappe im Nationalpark Kalkalpen in den Oberösterreichischen Voralpen: Auf dieser Etappe des Kalkalpenweges geht es von der Ebenforstalm nach Windischgarsten. Diese Etappe ist zwar recht ausdauernd, weißt aber keine großen technischen Schwierigkeiten auf. Wer sich auf den Weg macht, darf sich auf die Ankunft im idyllischen Windischgarstener Ortszentrum freuen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Hütten entlang dieser Tour
Ebenforstalm
Bergwelten Tipp
Wer den Abstieg zu Fuß vermeiden will, der kann vom Wurbauerkogel mit der Sommerrodelbahn abfahren.
Wegbeschreibung
Wir verlassen die gastliche Hütte der Ebenforstalm (1.105 m), ziehen über die Weidefläche nordwestlich hinan zu einer Einsattelung mit Zaunüberstieg, blicken zuvor nochmals zurück auf die heitere, voralpine Landschaft des Reichraminger Hintergebirges und schreiten dann in westliche Richtung in das waldschwere Gebiet Richtung Bodinggraben hinab. Kurz bevor wir die kleine Ansiedlung Bodinggraben erreichen, hat der Bach unter uns in der Felsenge interessante Auswaschungen, so genannte "Bottiche", geschaffen (im Volksmund "Bodinge" genannt, daher der Gebietsname).
Die kleine Gastronomie im "Jagahäusl" bietet uns eine willkommene Einkehrstätte. In der Nähe befindet sich eine schmucke Kapelle, der hl. Anna und der Felsenbewohnerin Rosalia geweiht (Annamesse am 26. Juli, Rosalienmesse am 4. September). Westlich über uns thront das neu restaurierte, ehemalige lambergische Forsthaus. Ja, in dieser wald- und wildreichen Landschaft fühlt man sich noch in die Zeit der lambergischen Jagdherrschaft versetzt, die vom 17. Jahrhundert bis zur Ära Hitler im Jahre 1938 hier tonangebend war. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das gesamte Areal den Österreichischen Bundesforsten zugeordnet. Bodinggraben (641 m) im Tal der Krummen Steyrling im Gemeindegebiet von Rosenau am Hengstpass. Geographischer Trennpunkt: Reichraminger Hintergebirge im Osten, westlich das Sengsengebirge. Per KFZ nur über Molln erreichbar.
Ausgangspunkt für Touren ins Sengsengebirge Feichtauhütte – Hoher Nock, im Winter bekannte Nationalpark Wildfütterung im Blöttenbachtal – Hillerboden.Pater Gottfried Hauenschild schrieb bereits 1866 die "Tour über den Bodinggraben"… Das Thal schmückt eine freundliche Capelle, der Felsenbewohnerin Rosalia geweiht, daneben steht ein stattliches, einstöckiges Haus samt Nebengebäuden, die Kaltenbrunner Alm, wo man frugale Kost und gutes Nachtlager bekommt. Die Windischgarstner veranstalteten alljährlich eine Prozession hierher, welche früher sehr populär war und hunderte von Andächtigen zählte …Bald trennen wir uns von diesem weltfernen Bergwinkel.
Bach abwärts ginge es das Sträßchen entlang über die Breitenau nach Molln 21 km. Wir jedoch ziehen nun in südliche Richtung auf Weg Nr. 472 die Forststraße talauf und erreichen nach geraumer Zeit ein Wegkreuz, den so genannten "Eisernen Herrgott".Das Tal verengt sich, die Bergflanken werden steiler und felsiger. Das Landschaftsbild steigert sich aus dem Lieblichen ins Großartige. Nach einigen Kehren wird aus der Forststraße ein Reitweg, bald befinden wir uns in der Schlucht der Krummen Steyrling (eines der schönsten Durchbruchstäler im voralpinen Raum mitten im Nationalpark Kalkalpen). Rechterhand sehen wir die Ostabstürze des Sengsengebirges und die von Geröll- und Lawinenrinnen zerfurchte, gestufte Felsflanke des Größtenberges (Steinschlaggefahr!!!).
Wir wandern vorbei an einem Marterl - bald darauf werden mächtige Betonmauern sichtbar. Was soll das bedeuten? Fälschlicherweise glauben manche, dies wäre ein Relikt aus der Hitlerzeit. Nein! In den Jahren 1960 /1961 gab es Pläne, diese eher einsame Region für den Sommertourismus zu erschließen, was auch 1975 nochmals aktuell war, als man im Bodinggraben einen Kraftwerksspeicher plante. Also wurde in dieser schluchtartigen Talenge fleißig betoniert, um die Durchzugsstraße zu verwirklichen. Scheinbar wurde dabei der finanzielle Rahmen überschritten, das Vorhaben eingestellt. Mag sein, dass hier voreilig gehandelt wurde, somit sind diese Riesenmauern Zeugen einer Fehlplanung.
Der Talgrund weitet sich ein wenig. Glasklare Wassertümpel laden zum erfrischenden Baden ein. Linkerhand ginge es Richtung Weingartalm – Größtenberg. Wir überschreiten kurz darauf eine Betonbrücke 946 m (einst ein Holzsteg = Steyrsteg) und erreichen den Nationalpark Campingplatz Steyrsteg (anstelle des alten Forsthauses, das Jahrhunderte lang den lambergischen Förstern als Wohnsitz diente. Damals war auch noch der zweistündige Schulweg der Kinder nach Windischgarsten eine Selbstverständlichkeit).
Aus dem wasserdurchbrausten Talgrund folgen wir dem schmalen Forststräßchen in Kehren aufwärts durch den waldigen Talgrund (einst dampften hier die Kohlenmeiler) zum idyllisch gelegenen Almflecken des Rumplmayrreith (unbewirtschaftet; Reith = Niederalm). Die schöne Frühlingsalpenflora verwandelt sich im Frühsommer zu prächtigen Trollblumenwiesen und bringt im Sommer an manchen Stellen Türkenbund, rotes Kohlröserl usw. hervor.Ab hier gehen wir die Alm- und Forststraße südwestlich hinan in den Waldsattel des Haslersgattern mit Jagdhütte (1.154 m) (heute Forststraßen-Knotenpunkt am Randes des Nationalparks, uralter Übergang von Windischgarsten nach Molln). In östlicher Richtung führt die Mountainbikeroute Langfirst zum Hengstpass. Bei einsetzendem Schlechtwetter könnte man von hier entlang der südlich talab führenden Straße Windischgarsten erreichen.
Bei günstiger Witterung ziehen wir rechterhand die Senderstraße, Weg Nr. 9A, an der Abzweigung Leitersteig(siehe Variante!) hinan, teilweise flach verlaufend, zuletzt steiler empor zur Kuppe des Kleinerberges (1.287 m) - der Aussichtsbalkon des Windischgarstnertales. Der Sender Kleinberg wurde 1970 errichtet. Durch massives Abholzen der Gipfelregion erfolgte die Errichtung der Startrampen für Drachenflieger und Paragleiter. Ein prachtvolles 360° Panorama eröffnet sich vor unseren Augen: Ennstaler Alpen, Teile der Niederen Tauern, Warscheneck- und Prielgruppe, Höllengebirge, Kasberg, Traunstein, Sengsengebirge, Hintergebirge, Hengstpassgebiet. Von hier überblicken wir bereits die herrliche Alpenlandschaft, die wir in den nächsten Tagesetappen erwandern werden.Vom kleinen Gipfelkreuz (Gipfelbuch) am Südrand folgen wir dem mit roten Farbtupfern bezeichneten Steiglein abwärts. Dabei queren wir einige Male eine Forststraße und wandern zuletzt auf staubfreien Straßen westlich. Danach folgt ein leichter Anstieg zur Jausenstation Wurbauer (meist Wochenendbetrieb), weiter zur Bergstation des Sesselliftes Wurbauerkogel (Hausberg von Windischgarsten mit herrlicher Rundsicht) und zum Berggasthof "Beim Turm".Gleich nebenan befindet sich der Nationalpark Panoramaturm (Eintrittsgebühr!) mit Infostelle und Ausstellung "Das Leben im Fels".
Vom Turm aus haben Sie einen Blick auf 21 Zweitausender! (Alternative: per Sessellift oder Sommerrodelbahn nach Windischgarsten). Abstieg vom Parkplatz vis à vis der Sendeanlage (Wegtafel) nördlich das Steiglein - hier geht es ein Stück parallel mit der Sommerrodelbahn, dann am Westkamm (Weg Nr. 2 – Simberg) stellenweise fallend zu einer Weggabelung. Danach nehmen wir den Naturfreundesteig (Weg Nr. 5) talwärts und gelangen über eine Forststraße mit kurzer Gegensteigung zur Hans-Gmeiner-Ruhe (715 m). Hier wandern wir in Serpentinen hinab zu einer Schottergrube und weiter die Straße südlich hinab durch die Kühbergsiedlung. Vorbei am Alpine Coaster und an der Talstation des Sessellifts geht es direkt ins Ortszentrum von Windischgarsten.
Weitere Etappe
Kalkalpenweg - Etappe 5: Von Windischgarsten auf die Gowilalm
Anfahrt und Parken
Auf der A1 bis Windischgarsten
Parkplatz
Nahe Kleinerberg
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