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Gletscher-Erlebnisweg rund um die Chamanna Coaz

Gletscher-Erlebnisweg rund um die Chamanna Coaz

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Tourdaten

Sportart
Wandern

Anspruch
T2 Leicht
Dauer
1:00 h
Länge
1,7 km
Aufstieg
166 hm
Abstieg
168 hm
Max. Höhe
2.693 m

Details

Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
  • Familientour
  • Rundtour
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Kurze, aber äusserst erlebnisreiche Rundwanderung durch die atemberaubende Gletscherwelt rund um die Chamanna Coaz (2.610 m). Unterwegs gibt es Gletscherseen, Gletschertöpfe und auch eine Gletschertor zu sehen, das alles vor der spektakulären Kulisse der Berninagruppe. Auch für Familien mit Kindern ist der Erlebnisweg ein tolles Naturerlebnis. Es ist jedoch etwas Trittsicherheit erforderlich.

1.) Rundhöckersee
Die Wanderung führt zunächst zum kleinen, aber feinen Rundhöckersee. Rundhöcker entstehen in harten, meist kristallinen Gesteinskomplexen aufgrund der Gletschererosion, welche durch Steine, Moränenschutt und Schmelzwasser veranlasst wird. Zwischen den härteren Felsbuckeln bilden sich mit der Zeit rundliche Vertiefungen. Diese Mulden füllen sich mit Wasser und formen in der Folge klassische Rundhöckerseen. Wo die Seen entstehen, bestimmen die lokalen Härteunterschiede im felsigen Untergrund. Auch die Oberengadiner Seen sind Rundhöckerseen.

2.) Philosophenplatz
Nachdem man einen Moment innegehalten und die Kraft der Natur bestaunt hat, geht es weiter zum Philosophenplatz, einer Steinspirale, die zum Denken, Sinnieren und Philosophieren anregt: Ein Gletscher ist eine aus Schnee hervorgegangene Eismasse mit einem klar definierten Einzugsgebiet, die sich aufgrund von Hangneigung, Struktur des Eises, Temperatur und der aus der Masse des Eises und den anderen Faktoren hervorgehenden Schubspannung eigenständig bewegt. Gletscher speichern 70 % des Süßwassers der Welt und sind nach den Ozeanen die größten Wasserspeicher der Erde.

Gletscher sind bedeutende Wasserzulieferer für viele Flusssysteme und haben entscheidenden Einfluss auf das Weltklima. Gletscher sind auch bedeutende Landschaftsformer, insbesondere waren sie dies in den Kaltzeiten in welchen auf der Nordhalbkugel Inlandeismassen bis in das nördliche Mitteleuropa hineinreichten.

Die Gletscher der Alpen, die in den Kaltzeiten sogar bis ins Alpenvorland vorstoßen konnten, formten gewaltige Trogtäler und prägen die Landschaft bis heute. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist nahezu weltweit ein deutlicher Rückgang der Gletscher zu beobachten.

Wieviel Wasser ist im Vadret da Roseg wohl gespeichert? Wie lange wird es diesen Gletscher noch geben?

3.) Gletschertöpfe
Nächste Station am Wegesrand sind einige Gletschertöpfe, welche eindrücklich die Kraft und Forgewalt des Wassers verdeutlichen. Gletschertöpfe entstehen durch Schmelzwasser, welches durch Gletscherspalten und insbesondere Gletschermühlen zum Gletscherbett hin abfließt. Das Schmelzwasser sammelt sich zu Strömen und an einigen Stellen entstehen Wirbel mit Fließgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h und hohem Druck.

Durch den dabei mitgeführten Sand und Kiespartikel wird das Gletscherbett immer weiter ausgehöhlt. Die Theorie, dass ein im Wasser drehender Findling den Gletschertopf wie ein Mühlestein aus dem Felsen fräst, gilt als veraltet. Primär handelt es sich um den Auftreffpunkt einer Gletschermühle, oder lokale Wirbel im Basisstrom des subglazialen Wassers.

Tipp
Wenn man mit der Hand den Fels im Gletschertopf betastet, wird man überrascht sein wie glatt die Oberfläche ist.

4.) Gletscherschliff
Erosion schleift nicht nur Gletschertöpfe, sondern auch den sogenannten Gletscherschliff. Dabei werden subglaziale Felsplatten plan geschliffen. Die Kratzspuren (Gletscherschrammen) entstehen dadurch, dass der Gletscher eingefrorene Gesteinstrümmer über die Oberfläche schleift.

Tipp
Feinheiten und Unterschiede an verschiedenen Stellen spüren. Wer findet am meisten Gletscherkunstwerke?

5.) Felsquelle
Weiter führt die Wanderung zu einer Felsquelle. Hier kann man besonders eindrücklich die Kraft des Wassers spüren. Damit ein Gletschertopf entsteht, braucht es eigentlich nicht mal einen Gletscher. Wasser, das mit hoher Geschwindigkeit und Druck fliesst, vermag bereits einen Topf zu bilden. Ein Gletscher und zusätzlich eine Gletschermühle erhöhen aber unter Umständen den Wasserdruck, was die erosiven Kräfte des Wassers verstärkt.

Tipp
Erforsche den Lauf des Wassers an und in den Felsen.

6.) Gletschertor
Das Gletschertor ist der meist halbrunde, mehr oder weniger deutlich sichtbare Ausgang am Ende der Gletscherzunge, durch den der Schmelzwasserabfluss eines Gletschers erfolgt. Aus dem Gletschertor fließt stetig der Schmelzwasserstrom, die sogenannte Gletschermilch. Je nach Größe der Gletscherzunge kann das Gletschertor wenige Meter Durchmesser bis hin zu 40 m Höhe und bis zu 30 m Breite erreichen.

7.) Moränen
Moränen sind die Gesamtheit des von einem Gletscher transportierten Materials, im Speziellen die Schuttablagerungen, die von Gletschern bei ihrer Bewegung mitbewegt oder aufgehäuft werden.
Da Moränen aus losem zusammengebackenen Sand und Gestein bestehen, können steile Flanken steinschlaggefährdet sein. Sie werden zweckmäßigerweise meist oben am Moränenkamm begangen.

Moränen können aber auch als wertvolle Orientierungshilfe in einem sonst wenig Anhaltspunkte bietenden strukturlosen Gelände dienen. Wieder einer der unzähligen Bergseen, begrenzt von einer Gletschermoräne.

Tipp
Blicke nochmals zurück auf die imposante Gletscherwelt.

💡

Nicht nur Kinder freuen sich beim Zustieg zur Chamanna Coaz über Unterstützung der Pferdeomnibusse zu Hotel Rosegg.

Anfahrt

Bahnhof Pontresina. Hierfür im Engadin bei Schlarigna, nördlich von St. Moritz, nach Pontresina abzweigen.

Zustieg zur Chamanna Coaz von Pontresina zu Fuss. Kann mit Pferdekutschen-Shuttle zum Hotel Roseg abgekürzt werden.

Parkplatz

Parkplatz am Bahnhof Pontresina.

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug nach Pontresina und Zustieg zur Chamanna Coaz zu Fuss. Kann mit Pferdekutschen-Shuttle zum Hotel Roseg abgekürzt werden.

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