Soonwaldsteig - Etappe 2: Reinhardtmühle - Gemünden
Sport
Wandern
Dauer
7:15 h
Länge
21 km
Höchster Punkt
596 m
Aufstieg
740 hm
Abstieg
720 hm
Beschreibung
Eine »schwarze« Tour? Keine Sorge, lebensgefährlich wird es nicht und das einzige wirklich anspruchsvolle Stück kann auf der Traumschleife »Heimat« umgangen werden –mit Gewinn sogar. Ein Problem könnte dagegen die Länge der Etappe darstellen; wenn man sich nämlich in Ruhe das Schieferbergwerk Herrenberg, das keltische Dorf Altburg und die Schmidtburg anschauen und zudem am Wasser-Lehrpfad einige Infotafeln studieren will, kommt man ganz schön ins Gedränge. Wie dem auch sei: Wenn man die organisatorischen Fragen gelöst hat, kann man sich auf eine anspruchsvolle, teilweise abenteuerliche Tour freuen. Denn heute legt der Soonwaldsteig nun entschieden seine Karten auf den Tisch – wir wandern über immer abgelegenere, sehr urwüchsige Bergkämme, durch prächtige Mischwälder, über Felsen und Blockhalden. Eine tolle Tour, die mit schwerem Gepäck aber recht anstrengend ist.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Erschienen in
Rother-Wanderführer: Saar-Hundsrücksteig
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Bergwelten Tipp
Auch wenn das Hotel Gemündener Hof in Gemünden wieder geöffnet ist, muss man sich unbedingt rechtzeitig um ein Nachtquartier bemühen, wobei in Gemünden auch der Ruhetag des einzigen Restaurants, der kleinen Pizzeria Sofia, zu erkunden ist; zuletzt war es Montag, dies kann sich aber ändern. Einige Vermieter sind auch bereit, müde Wanderer am Wanderparkplatz Koppenstein abzuholen, wodurch sich die Tour um 45 Min. verkürzen lässt.
Diese Tour ist erschienen im „Rother Wanderführer Saar-Hundsrück-Steig mit Sonnwaldsteig“ von Thomas Striebig.
Wegbeschreibung
Vom Parkplatz beim Hotel Forellenhof in Reinhardtsmühle , 264 m, folgen wir der Markierung des Saar-Hunsrück-Steigs sowie der Traumschleife »Hahnenbachtour« auf dem vom Vortag bekannten Weg zurück zum Soonwaldsteig. Dort halten wir uns rechts und erfreuen uns an einem ungemein spannenden, aber unschwierigen, gut angelegten Pfad, der in leichtem Auf und Ab den teilweise steilen Hang quert. Als besondere Attraktion durchschreiten wir zwei kurze Felstunnels aus der Zeit des Schieferbergbaus, an den gleich darauf auch einige Eisenbahnschienen erinnern. Dieses Wegstück endet bei einem Fahrweg, dem wir in der bisherigen Richtung folgen, bis er eine Kehre erreicht. Dort bietet sich von einer Sinnesbank ein phänomenaler Ausblick auf die Schmidtburg auf der anderen Talseite.
Gleich nach der Kehre verlassen wir den Fahrweg nach rechts und arbeiten uns ein kurzes Steilstück bergauf (Stufen, bei Nässe rutschig). Danach wird der Weg wieder bequemer. Wir passieren einen weiteren Aussichtspunkt (wenige Schritte rechts des Weges) und erreichen in überaus kurzweiliger Wanderung, zuletzt wieder etwas ansteigend, den Parkplatz des nahen Besucherbergwerks. Wer will, kann mithilfe eines durchaus hilfreichen Halteseils ein kleines Felsmassiv mit Kreuz rechts des Weges erklimmen und noch einmal zur Schmidtburg hinüberblicken.
Man könnte nun auch auf dem Sträßchen zum nahen Besucherbergwerk gehen; der Saar-Hunsrück-Steig verläuft aber auf einem rechts, etwas unterhalb der Straße verlaufenden Pfad, der direkt beim Eingang zum Besucherbergwerk Herrenberg , 325 m, endet. Gut 45 Min. ab Reinhardtsmühle.
Der Weiterweg führt am Bistro und dem Fossilienmuseum vorbei auf einen steil ansteigenden, eher schon einer Erosionsrinne ähnelnden Weg. Glücklicherweise erreichen wir bald ein Schottersträßchen, dem wir nach rechts folgen. Auch bei der nächsten Verzweigung halten wir uns rechts und gelangen mit wenigen Schritten zur durch einen hohen Palisadenzaun geschützten, rekonstruierten Keltensiedlung Altburg; wer sie besichtigen möchte, muss die Eintrittskarte bereits beim Bergwerk erwerben.
Der Weiterweg führt links um den Palisadenzaun herum und auf kaum erkennbaren Trampelspuren über eine Wiese zu einer weithin sichtbaren Markierung. Sie weist uns über ein kurzes Steilstück bis fast hinunter ins Hahnenbachtal. Kurz vor der Talsohle werden wir noch einmal etwas bergauf geschickt, aber bei der nächsten Wegteilung geht es nach links vollends hinunter ins Tal, wo der Hahnenbach auf einer neuen Fußgängerbrücke überquert wird. Jenseits zweigen wir rechts ab, bis 200 m vor der Schmidtburg der Soonwaldsteig auf einem Pfad nach links hochführt. Wegweiser , 273 m. Den kurzen Abstecher nach rechts zur Schmidtburg, 321 m, wird sich wohl niemand entgehen lassen. 30 Min. ab Bergwerk.
Danach gehen wir zurück zum Soonwaldsteig. Der Pfad, auf dem die Weitwanderroute verläuft, steigt nur ganz kurz an und erreicht bald wieder die Talsohle des Hahnenbachtals. Das folgende Wegstück ist aufgrund der Infotafeln sehr kurzweilig: Wir kommen an einem kleinen Bergwerksstollen und einer Abraumhalde vorbei, einige Bäche werden überquert und ein kleiner Teich trägt zu einem besonders idyllischen Landschaftsbild bei. Hier verabschieden wir uns nun endgültig vom Hahnenbachtal und nach halbrechts beginnt langsam, aber stetig unser Aufstieg auf den Kamm des Lützelsoon. Auf einem kurvenreichen Schottersträßchen erarbeiten wir uns die ersten Höhenmeter. Wo das Sträßchen den Wald verlässt, ist Aufmerksamkeit auf die Wegführung angezeigt: Ca. 50 m nach dem Waldrand müssen wir einen Feldweg nach links hochgehen (Markierung an einem Pfahl), halten uns nach 100 m rechts und nach weiteren gut 100 m wieder links. Das Dorf Schneppenbachbleibt rechts von uns und wird nicht berührt.
Immer geradeaus gehend überqueren wir eine Straße, die L 184 , 447 m, und betreten jenseits bald den Wald. Gut 1 Std. ab Schmidtburg. Kurz nach einem Hochsitz halten wir uns links und gleich wieder rechts und erreichen in immer noch bequemem Anstieg eine Rasthütte, die Teufelshütte, 526 m. Dort gehen wir nach links steiler bergauf und gelangen in wenigen Minuten zum Aussichtstürmchen beim Teufelsfels , 569 m. 30 Min. ab L 184.
Das folgende Wegstück ist einmalig schön. Auf einem schmalen Pfad folgen wir einfach dem Kammverlauf durch enorm abwechslungsreichen Wald, wobei einmal eine große Blockhalde mit zahllosen Steinmännern gequert wird. Dieser traumhafte Abschnitt endet amBlickenstein , 582 m, einem kleinen Felsmassiv ca. 100 m rechts des Soonwaldsteigs, dessen Aussicht derzeit leider ziemlich zugewachsen ist. An der Abzweigung zum Blickenstein findet man einen Tisch und Bänke. Gut 30 Min. ab Teufelsfels.
Nun folgt ein bald sehr steiler Abstieg, der bei einem Fahrweg endet. Dort folgen wir einem Wegweiser nach rechts. In nur noch leichtem Gefälle gelangen wir zu einem Asphaltsträßchen, auf dem wir weiter absteigen. In einer Rechtskurve verlassen wir das Sträßchen scharf nach rechts und nähern uns – nette Wegführung – der durch das Simmerbachtal führenden B 421 , 260 m, wo wir uns an die Warnung einer großen Infotafel halten sollten. 1.15 Std. ab Blickenstein. Da die Überquerung der Bundesstraße an dieser Stelle zu gefährlich wäre, gehen wir parallel zu ihr ca. 50 m nach rechts, wo eine weniger riskante Überquerung möglich ist. Jenseits folgen wir dem Straßenverlauf wieder zurück, bis uns ein großer Fußgängersteg erlaubt, die andere Seite des Simmerbachs trockenen Fußes zu erreichen. Das enge Tal markiert die Grenze zwischen dem Lützelsoon, den wir somit jetzt hinter uns gebracht haben, und dem eigentlichen Soonwald, auch Großer Soon genannt. An der Landschaft ändert sich allerdings nichts.
Die etwa 300 Höhenmeter, die wir beim Abstieg »verloren« haben, müssen nun aufs Neue erarbeitet werden. Kurze Zeit folgen wir auf einem sehr schönen Pfad dem Bachverlauf, dann müssen wir, bald äußerst steil, einen blockigen Steilhang überwinden – es sind zwar nur 50 Höhenmeter, aber die haben es in sich. Die Strapazen enden vorläufig an der kleinen umzäunten Aussichtskanzel des Alten Steinbruchs Gehlweiler , 311 m. 15 Min. ab B 421. Eindrucksvoller Blick auf die gegenüber aufragenden steilen Waldhänge mit der Felsnadel des Langensteins.
Der Soonwaldsteig folgt hingegen einem geradeaus weiterführenden breiten Weg, den er jedoch nach wenigen Schritten nach links verlässt. Zunächst ist die Steigung noch maßvoll und man erreicht am querenden Henauer Weg, 330 m, bald den nächsten Wegweiser. (Auf diesem ist die Koppensteiner Höhe angeschrieben; dies ist der Gipfel, auf dem die Ruine Koppenstein liegt.) Danach steigt unser Weg bald äußerst steil und zudem blockig an – eine Tortur für bereits erschöpfte Wanderer, erst recht mit schwerem Rucksack. Wo der Weg eine kleine Felskanzel erreicht, haben wir das Schlimmste hinter uns. Bei der Kanzel und etwas später halten wir uns jeweils links und gelangen auf einen grasigen Fahrweg, der minimal Höhe einbüßt.
Nun heißt es einmal mehr, auf die gute Markierung zu achten, denn der Schlussanstieg zur Ruine Koppenstein lässt nicht lange auf sich warten: Ein Pfad, anfangs mit Stufen, verlässt den bequemen breiten Weg nach rechts und es geht erneut kräftig bergauf. Dieser Wegabschnitt ist jedoch sehr attraktiv und die Steigung bei Weitem nicht so steil wie weiter unten. Trotzdem wird jeder froh sein, wenn der Bergfried der Ruine Koppenstein auf derKoppensteiner Höhe , 554 m, zwischen mächtigen Felsblöcken sichtbar wird. Und natürlich lässt man sich dessen Besteigung nicht entgehen, um oben das 360°-Panorama zu genießen. Gut 1.15 Std. ab Alter Steinbruch Gehlweiler.
Geradeaus und vorbei an einem Rastplatz (Tisch, Bänke) gelangen wir auf einem Fahrweg in 10 Min. zum Wanderparkplatz Koppenstein an der Straße Gemünden–Henau, 487 m. (Wer im rund 1 km entfernten Henau übernachten möchte, folgt nun einfach auf der Straße K 62 hinunter.)
Dort verlassen wir den Soonwaldsteig und folgen der violetten Markierung der Traumschleife »Heimat« nach links. Nach wenigen Metern werden wir nach links von der Straße weg auf einen Pfad verwiesen, der schwach fallend bald auf ein Asphaltsträßchen stößt. Dieses wird überquert; jenseits verlieren wir auf einem schönen Pfad, der sich immer etwas links eines Schottersträßchens hält, kontinuierlich an Höhe, bis er in ein weiteres Schottersträßchen mündet. Diesem folgen wir nur ca. 200 m weit leicht bergab, dann führt die Traumschleife nach rechts auf einem Pfad in eine kleine Klamm hinab, der wir absteigend folgen (bei Nässe rutschig, einige Geländer), bis wir sie am Ortsrand auf einer Straße nach rechts verlassen und zur nahen Straße Gemünden–Henau hinübergehenund auf dieser nach links das Ortszentrum von Gemünden , 279 m, erreichen. 45 Min. ab Wanderparkplatz Koppenstein.
Anfahrt und Parken
Von Norden:
A61Ausfahrt Reinböllen -> B50 Ausfahrt Kirchberg -> Kirchberg Richtung Kirn, in Rudolfshaus zwei mal rechts abbiegen.
Von Osten/Süden:
A61 Ausfahrt Bad Kreuznach -> B41 Ausfahrt Kirn Ost Richtung Rhaunen -> In Rudolfshaus: Ortsende rechts abbiegen.
Von Westen:
A62 Ausfahrt Birkenfeld -> B41 Ausfahrt Kirn West Richtung Rhaunen -> In Rudolfshaus: Ortsende rechts abbiegen.
Parkplatz
Reinhardtsmühle (Gemeinde Rudolfshaus), 264 m, Hotel-Restaurant Forellenhof
Öffentliche Verkehrsmittel
Buslinie Bahnhof Kirn–Rudolfshaus–Rhaunen; www.bahn.de.
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