Saar-Hunsrück-Steig - Etappe 11: Kempfeld – Idar-Oberstein
Sport
Wandern
Dauer
7:00 h
Länge
22,3 km
Höchster Punkt
671 m
Aufstieg
440 hm
Abstieg
690 hm
Beschreibung
Triumphgefühle können sich einstellen, wenn man gegen Ende der Etappe zum ersten Mal jäh unter sich die Altstadt von Idar-Oberstein erblickt, zu deren Marktplatz man dann, vorbei an der berühmten Felsenkirche, absteigt. Aber bis es so weit ist, werden vermutlich noch einmal viele Schweißtropfen vergossen werden. Dabei ermüdet nicht einmal so sehr die Wanderung durch das Nationalparkgebiet bei der Burg Wildenstein und der Mörschieder Burr mit dem allmählichen Abstieg an den Ortsrand von Herborn, auch nicht das anschließende Schlendern durch ein liebliches Wald- und Wiesental. Aber gerade wenn man glaubt, nur noch wenige Kilometer vom Etappenziel entfernt zu sein, dann wartet der Saar-Hunsrück-Steig noch einmal mit mehreren sehr steilen An- und Abstiegen auf – die Wege sind wunderschön, scheinen aber kein Ende nehmen zu wollen. Umso größer ist dann die Freude, wenn man es letztendlich doch geschafft hat.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Erschienen in
Rother-Wanderführer: Saar-Hundsrücksteig
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Bergwelten Tipp
Lange, besonders anstrengende Etappe, die an mehreren Stellen konzentriertes Gehen erfordert, was bei starker Ermüdung oder Nässe zum Problem werden kann. Der Gebrauch von Wanderstöcken kann von Vorteil sein.
Diese Tour ist erschienen im „Rother Wanderführer Saar-Hundsrück-Steig mit Sonnwaldsteig“ von Thomas Striebig.
Wegbeschreibung
Von Kempfeld , 540 m, steigen wir auf dem vom Vortag bekannten Zubringerweg wieder hoch zum Wildfreigehege unter der Ruine Wildenburgauf dem Wildenburger Kopf , 671 m. Gut 45 Min. (alternativ kann man auch auf der morgens kaum befahrenen Straße zum Wildgehege hinaufwandern, knapp 15 Min. kürzer).
Die Wanderung setzt sich auf einem rauen, blockigen Steig auf dem in nordöstliche Richtung verlaufenden Kamm fort und passiert den äußeren Burggraben und den sogenannten Hexentanzplatz. Der Steig verliert etwas Höhe (besonders bei Nässe sind hier Stöcke vorteilhaft), steigt dann wieder an und erreicht, am oberen Rand einer gewaltigen Blockhalde verlaufend, den grandiosen Aussichtspunkt auf der Mörschieder Burr , 646 m, benannt nach dem östlich unterhalb liegenden kleinen Ort Mörschied. Hier erwarten uns eine Aussichtskanzel mit Orientierungstafel und eine Sinnesbank, sodass sich bei gutem Wetter eine Rast anbietet. 45 Min. ab Ruine Wildenburg.
Wir folgen dem Weg noch gut 500 m in der bisherigen Richtung und zweigen dann scharf rechts ab. Kurze Zeit geht es steiler bergab bis zu einem querenden Fahrweg. Hier und gleich darauf halten wir uns rechts (in diesem Bereich sind viele Wegweiser angebracht), passieren einen großen Rastplatz mit Schutzhütte und gehen ca. 100 m danach geradeaus. Ein ebener Waldpfad erlaubt zügiges Wandern. Nach einiger Zeit biegen wir nach rechts in einen breiteren Fahrweg ein, der später zugunsten eines weiteren Fahrwegs nach links verlassen wird. Wir erreichen am Waldrand einen Rastplatz sowie einige Wegweiser, die u a. in die Richtung des nur noch 0,9 km entfernten Herborn weisen.
Hier und wenig später halten wir uns jedoch links und wandern auf die Straße zu. Bevor wir sie erreichen, biegen wir rechts ab und folgen einem parallel zur Straße verlaufenden Pfad, der uns ein Stück Asphalt erspart und erst kurz vor Herborn in die Straße mündet. Auf dieser gehen wir bis zum Ortsschild von Herborn , 474 m. Knapp 1.15 Std. ab Mörschieder Burr.
Wir überqueren die Straße und lassen uns von einem Wegweiser über eine Wiese zur L 175 leiten, wodurch wir den Ort umgehen. (Auf dem Wegweiser war 2017 die Entfernung bis Idar-Oberstein mit 10 km angegeben; diese Angabe ist definitiv ca. 4 km zu niedrig. Das gilt auch für die nächsten Wegweiser.)
Jenseits von ihr gelangen wir, uns etwas nach rechts orientierend, mit wenigen Schritten zum Parkplatz beim sogenannten »Steinernen Gästebuch« der Deutschen Edelsteinstraße, 440 m. 10 Min. ab Herborn.
Unsere Markierung führt an zahlreichen Gedenksteinen vorbei, hält sich am hinteren Ende des »Gästebuchs« links und gleich wieder rechts in ein flaches Wiesental, wo nach etwa 700 m der große, auch Wanderern offen stehende Rastplatz der Anglerfreunde Veitsrodt, 407 m, erreicht wird. 20 Min. ab Parkplatz »Steinernes Gästebuch«. Das Plätzchen an einem Teich ist ausgesprochen lieblich und bildet einen starken Kontrast zur herben Landschaft der Hunsrück-Hochregionen.
Der Weiterweg führt am Teich vorbei, kreuzt ein Asphaltsträßchen (rechts gelangt man in wenigen Minuten nach Veitsrodt) und steigt bald etwas an. Bei einer Verzweigung treffen wir auf einen Wegweiser mit nun wieder korrekter Entfernungsangabe (bis Idar-Oberstein sind 10,2 km angegeben). Womöglich hatte man sich schon näher am Ziel gewähnt, und zu allem Überfluss zeigt er unerbittlich auf einen steil steigenden Weg, der gewissermaßen das schweißtreibende Finale einläutet. Dieses zieht sich noch gewaltig in die Länge; der erste Anstieg endet jedoch bald bei einer aussichtsreich gelegenen Sinnesbank (schöner Rückblick zum schon weit entfernten Idarwald mit dem unverkennbaren Turm der Wildenburg). Anschließend schlendern wir in einigen flachen, langgezogenen Serpentinen bis fast an den oberen Rand des Dorfs Vollmershausen hinunter. Das bequeme Teilstück endet jäh bei einem Pfad, der kurzzeitig sehr steil, nahezu in Falllinie des Hangs ansteigt. Danach führt der Saar-Hunsrück-Steig kaum noch steigend zu einem Rastplatz unterhalb des Dorfs Regulshausen und dem Wegweiser »Idar-Oberstein 8,1 km«. Das Schild leitet uns auf einen bald steiler bergab führenden Weg, auf dem wir zur Straße (K 35) gelangen. Diese wird überquert, danach geht es auf einem parallel zur Straße verlaufenden Trampelpfad nach links weiter. Nach gut 150 m zweigt die Route wieder rechts ab und führt erneut steil abwärts, zuletzt kurz über eine stark geneigte Wiese (bei Nässe sehr heikel), nach der der Rehlenbach erreicht wird.
Jenseits halten wir uns links und wandern am Bach entlang, bis ein Steg die Überquerung ermöglicht und die nächste Steigung beginnt. Durch ein Seitentälchen geht es anfangs noch mäßig, später immer steiler bergauf. Bei einer Wegkreuzung finden wir einen Rastplatz , 416 m, mit Tisch, Bänken und Schutzhütte und außerdem eine Gedenktafel, die an ein verschwundenes Dorf erinnert. 1.30 Std. ab Rastplatz bei Veitsrodt.
Wir halten uns geradeaus, verlassen den breiten, bequemen Weg jedoch schon nach knapp 200 m nach rechts (Wegweiser) und wandern auf holprigen Wegen zunächst steiler bergab, dann kurz bergauf und zuletzt wieder abwärts in ein kleines Tälchen und zu einer Straße. Jenseits halten wir uns links und der nächste Aufstieg beginnt. Erneut teilweise sehr steil und anstrengend erreichen wir die Schutzhütte Karschholz , 380 m. 1 Std. ab Rastplatz.
Man muss anerkennen, dass der Saar-Hunsrück-Steig gerade in der Umgebung von Idar-Oberstein geschickt konzipiert ist, sodass man von der – im Vergleich zum eigentlichen Hunsrück – dichten Besiedlung nicht viel merkt. Die Kehrseite der Medaille besteht jedoch darin, dass es gleich nach der Schutzhütte erneut sehr steil bergab ins nächste Tälchen geht; bei Nässe ist hier erhöhte Vorsicht erforderlich. Unten ist erneut eine Straße zu überqueren, woraufhin die letzten knapp 150 Höhenmeter anstehen. Diese haben es noch einmal in sich, denn der Weg arbeitet sich bald extrem steil, teilweise praktisch in Falllinie des Hangs, bergauf. Am Rand einer Lichtung (vor uns einige bereits zu Idar-Oberstein gehörende Häuser) biegen wir links auf einen Fahrweg ab und es geht – na, klar! – noch etwas weiter bergauf. Zum Glück weist unsere Markierung unmittelbar vor einer weiteren merklichen Steigung auf einen nach rechts führenden Pfad und wir kommen rasch zu einem Asphaltsträßchen.
Diesem könnte man nun zum Schloss Oberstein folgen, was vielleicht einige Kräfte sparen würde; der Saar-Hunsrück-Steig verlässt es jedoch nach einer Linkskehre und leitet auf einem steileren Weg mit einigen Stufen direkter hinunter. Wenn man den Schlossteich (Infotafel) erreicht, wird man sicher aufatmen; an ihm führt auch das vorhin verlassene Sträßchen vorbei, dem wir nun kurz nach rechts folgen und das wir bei der ersten Linksabzweigung wieder verlassen; hier besteht die Möglichkeit, in wenigen Schritten zum Schloss Oberstein, 370 m, zu gehen, den ersten Blick auf Idar-Oberstein genießen und es sich vielleicht auf der Terrasse des Restaurants gut gehen lassen will. 1 Std. ab Schutzhütte Karschholz. Auf dem Saar-Hunsrück-Steig erreichen wir in 2–3 Min. von der Abzweigung die Burg Bosselstein, auch Altes Schloss genannt.
Von der BurgBosselstein zieht der Saar-Hunsrück-Steig weiter in Richtung Herrstein (Etappe 12). Nach Idar-Oberstein hinunter leitet eine Zubringermarkierung, die man eigentlich gar nicht benötigt, weil man ja nur dem asphaltierten Weg bergab zu folgen braucht. In kurzem Abstieg erreichen wir zunächst die Felsenkirche, das eigentliche Wahrzeichen von Idar-Oberstein.
Der Rest ist eine Art Triumphzug – oder eine Quälerei, wenn man am Ende seiner Kräfte ist. Im zweiten Fall sollte man darauf achten, vor Müdigkeit nicht noch zu guter Letzt auf den teilweise recht steilen Stufen zu stürzen, auf denen man direkt in die Fußgängerzone von Idar-Oberstein , 272 m, gelangt. 15 Min. ab Schloss Oberstein. Man erreicht sie in der Nähe des Deutschen Mineralienmuseums im Stadtteil Oberstein.
Anfahrt und Parken
B41 von Neunkirchen bis Idar-Oberstein. Weiter auf der B422, Abzweig rechts bei Katzenloch auf die L178 nach Kempfeld.
Öffentliche Verkehrsmittel
Busverbindungen Kempfeld–Idar-Oberstein; vom Bahnhof Idar-Oberstein sehr gute Zugverbindungen nach Saarbrücken, Mainz und Frankfurt am Main, www.bahn.de.
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