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Beschreibung

Felspult über dem Gottesacker: Mit seiner eigenwilligen Gestalt zieht der Hohe Ifen die Blicke auf sich. Wie ein mächtiger Schiffsbug ragt er aus seiner Umgebung empor. Seine nach Süden geneigte Hochfläche bricht rundherum in meist senkrechten Wänden ab. Sie verleihen ihm den Anschein einer unbezwingbaren Bastion. Doch Bergwege finden einen Durchschlupf im felsigen Bollwerk und ermöglichen eine landschaftlich großartige Rundtour. Einsam geht es dabei selten zu. Zu attraktiv sind der markante Berg und sein Panorama.

Am Gipfel beeindrucken der schwindelerregende Tiefblick über die steil abbrechenden Felswände und die Fernsicht vom Bodensee und Säntis über die Bergkämme des Bregenzerwaldes und des Lechquellengebirges bis zum Allgäuer Hauptkamm. Im Norden fasziniert die weite, karge Karstfläche des Gottesackerplateaus, eine felsige Mondlandschaft mit wenig Vegetation. Der Abstieg führt über sanft gewellte Alpwiesen – ein Kontrast zur Felsburg des Hohen Ifen – zur einladenden Schwarzwasserhütte und, vorbei an rauschenden Bächen und den riesigen Felsblöcken eines Bergsturzes, das Schwarzwassertal hinaus.

Beste Jahreszeit

Juni bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Rother-Wanderführer „Allgäu 1 - Oberallgäu und Kleinwalsertal“ von Franziska Baumann und Dieter Seibert, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Die ersten Höhenmeter legen wir mit der Ifenbahn zurück: Sie bringt uns von der Talstation bei der Auenhütte zur Mittelstation, 1.586  m, mit der wenig oberhalb gelegenen Ifenhütte. Zu Fuß ist man dorthin eine Stunde unterwegs. Der zweite Seilbahnabschnitt zur Bergstation ist im Sommer nicht in Betrieb.

Von der Ifenhütte führt ein Wanderweg in Kehren über die Viehweiden hinauf und in ein Hochtal unter den Nordwänden des Ifen. Der Anstieg verläuft nun am rechten Rand der Senke entlang, immer mit Blick auf die imposante Felsmauer. Bei einer Verzweigung , 1.887  m, biegen wir halb links ab, halten über Blockgelände und Geröll auf die Wände zu und steigen steil in Kehren bis unter die Felsen hinauf. Links geht es entlang von Sicherungen über die steile Stufe. Dabei wandern wir hinter einem Felsturm vorbei und steigen etwas ausgesetzt über felsige Absätze aufwärts.

An der Kante der Ifenmauer angelangt breitet sich vor uns ein Gipfelmeer aus – von den Allgäuer Hochalpen bis zum Säntis in der Schweiz. Im Norden blicken wir über das Karstplateau des Gottesackers mit seiner Kargheit. Ein bequemerer Steig führt nun rechts über die nach Süden geneigte grasige Hochfläche bergauf und zum Gipfelkreuz des Hohen Ifen, hinter dem die Felsabstürze senkrecht abbrechen.

Haben wir das grandiose Gipfelpanorama genügend ausgekostet, kehren wir auf dem Anstiegsweg kurz zurück, bis rechts ein zur Schwarzwasserhütte ausgeschilderter Steig abzweigt. Ihm folgen wir über den steilen Wiesenhang hinab, das beeindruckende Gipfelmeer am Horizont vor Augen. Oberhalb von Felsabbrüchen wendet sich der Steig nach rechts und quert die Südflanke des Hohen Ifen. Die Grashänge sind von Felsplatten durchsetzt, über die Drahtseile und Tritthilfen hinweghelfen. Auf schotterigem Steig gelangen wir in einen Bergkessel und durchqueren ihn mit nur geringem Höhenunterschied zur Ifersguntalpe, 1.753  m, die zur Weidezeit eine gemütliche Einkehr bietet.

Wir wandern über welliges Alpgelände weiter nach Süden und gehen schließlich in lichtem Wald über einige kleine Bacheinschnitte. Abzweigungen zum Gerachsattel bleiben unbeachtet. Der Weg dreht nach links und führt über Weideböden zur Schwarzwasserhütte, 1.620  m, hinab. Dort können wir unsere Eindrücke mit Blick auf den Hohen Ifen Revue passieren lassen.

Für den weiteren Abstieg folgen wir einem breiten Wanderweg ins Schwarzwassertal hinunter. Bei der Alpe Melköde, 1.346  m, biegen wir links in eine Forststraße ein und gehen am linken Rand einer Ebene das Tal hinaus. Der Forstweg führt an den Felsblöcken eines Bergsturzes vorbei, die sich vor rund 12.000 Jahren aus den Südwänden des Hohen Ifen lösten. Bis zu 50 Meter hoch war damals das Tal mit Fels und Gestein aufgefüllt. Nach den eindrucksvollen Zeugnissen dieser Naturkatastrophe zweigen wir links ab und wandern über die kleine Anhöhe des Geißbühels zur Talstation der Ifenbahn.

Gut zu wissen
Ifenbahn: Sommerbetrieb Ende Juni bis Mitte Oktober, 8.30–16.30 Uhr, Tel. +49/8322/9600-0, Infotelefon mit Ansage +49/700/55533888.

Anforderungen
Überwiegend problemlose, wenn auch steinige Bergwege. Anstieg über die steile, felsige Stufe der Ifenmauer, dort gesicherte, etwas ausgesetzte Felspassagen, für trittsichere Wanderer gut zu meistern, Schwindelfreiheit erforderlich. Beim Abstieg einige Felsplatten, ebenfalls mit Sicherungen, bei Nässe rutschig.

Einkehr
Auenhütte an der Talstation (privat, Montag Ruhetag, Zimmer, Tel. +43/5517/5265), Ifenhütte an der Mittelstation, Ifersguntalpe (geöffnet Mitte Juli bis Mitte September), Schwarzwasserhütte (DAV, im Sommer Ende Mai bis Anfang Oktober geöffnet, 75  Schlafplätze, Tel. +43/5517/30210, www.alpenverein-schwaben.de), Alpe Melköde (Sennalpe, geöffnet Ende Mai bis Anfang November).

Anfahrt und Parken

Am südwestlichen Ortsende von Riezlern, nach der Breitachbrücke, der Beschilderung „Ifenbahn“ folgen.

Parkplatz

Talstation der Ifenbahn, 1.275 m, südwestlich von Riezlern, großer (gebührenpflichtiger) Parkplatz.

Öffentliche Verkehrsmittel

Walserbus von Oberstdorf nach Riezlern, Haltestelle „Post“, dort umsteigen in den Bus Richtung „Ifen“.

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