1 L Formarinsee - Lech
Sport
Wandern
Dauer
4:30 h
Länge
14,1 km
Höchster Punkt
1.871 m
Aufstieg
319 hm
Abstieg
746 hm
Beschreibung
Vom Hochgebirge zum mondänen Skiort: Die erste Etappe des Lechweges führt von oberhalb der Waldgrenze auf leichtem Bergpfad, später auf überwiegend bequemen Wegen durch Nadelwälder an Flussufern entlang.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Erschienen in
Rother Wanderführer Lechweg mit Lechschleifen
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Lechweg mit Lechschleifen" von Jürgen Plogmann, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Der Ortsbus bringt uns von Lech zur Endhaltestelle Formarinsee. Diese liegt auf einem kleinen Pass, 1.871 m, zwischen Formarinalpe und Formarinsee. Zum idyllischen, zwischen den rauen Kalkbergen des Lechquellengebirges liegenden Formarinsee abzusteigen, ist ein „Muss“. Nördlich über ihm erhebt sich die Rote Wand, das vermutete Quellgebiet des Formarinbachs. Im Süden schaut die Freiburger Hütte des Deutschen Alpenvereins auf den See. Je nach Standort, Sonnenstand und Luftbewegungen spiegelt sich die Landschaft auf der Seeoberfläche.
Variante Steinernes Meer
Ausdauernde Wanderer können der Lechweg-Wanderung einen Gang durch das Steinerne Meer voranstellen, wofür eine um drei Stunden längere Gehzeit (bei Nässe auch mehr und nicht unbedingt empfehlenswert) einzuplanen ist. Das Steinerne Meer ist auch als eigenständige Halbtageswanderung lohnenswert – falls auf der Freiburger Hütte eingekehrt wird, auch in entgegengesetzter Richtung. Der aufmerksame Wanderer entdeckt auf den Karstflächen des Steinernen Meeres Versteinerungen. (Empfehlenswert ist die von Lech Zürs Tourismus herausgegebene kostenfreie Broschüre “Wanderwelten und Biketouren„.)
Wir steigen zunächst zur Freiburger Hütte, 1.918 m, auf, was am bequemsten auf dem entgegen dem Uhrzeigersinn um den See herumführenden Güterweg geschieht (30 Min.). (Den am Westufer parallel verlaufenden Pfad zu nutzen, ist unökonomisch, da dieser zunächst absteigt und der Höhenverlust später ausgeglichen werden muss. Der an der Bushaltestelle beginnende schmale und ausgesetzte Gebirgspfad bietet keinen Zeitgewinn und bleibt Geübten bei guten Verhältnissen vorbehalten.)
Von der Freiburger Hütte geht es auf dem Europäischen Fernwanderweg E 4 durch Almweiden überwiegend aufwärts zum Beginn des Steinernen Meeres, 2.100 m (1 Std.). Die verzwickte Wegführung durch die Karrenfelder erlaubt hier kein schnelles Fortkommen mehr. Bei Nässe ist sicheres Gehen auf dem glatten Kalk gefragt. Fundstellen von Fossilien am Weg sind durch Metallhülsen gekennzeichnet. Bevor wir den E 4 nach weiteren etwa 45 Minuten verlassen müssen, bieten sich eine Ansammlung von Megalodonten (Kuhtrittmuscheln) sowie das Steinbockhorn, eine angeschnittene Riesenmuschel, an. Gehen wir über unseren Abzweig zur Formarinalpe wenige Meter auf dem E 4 Richtung Gehrengrat, Spullersee und Zürs geradeaus, so stoßen wir auf unzählige Ammoniten, Belemniten und Nautiliden. Beim Abstieg zur Formarinalpe ist rechts des Weges ein kleines Korallenriff zu entdecken. Nach 45-minütigem Abstieg auf dem Pfad mit moderatem Gefälle treffen wir unterhalb des Steinbockdenkmals auf den Lechweg.
Lechweg direkt ohne Variante
Um ausschließlich den Lechweg zu begehen, steigen wir vom Formarinsee zum Pass und zur Busendstation zurück. Am Beginn des Weges informiert uns eine Orientierungstafel über den Lechweg. Die Lechwegmarkierung aus einem dem Lechlauf nachempfundenen geschwungenen weißen „L“ auf schwarzem Grund begleitet durchgehend über 125 Kilometer bis zum Lechfall in Füssen. Soweit das weiße „L“ ohne schwarzen Spiegel auf Felsen und Bäume aufgetragen ist, muss ggf. genau hingeschaut werden, um den Weg nicht zu verlieren.
Nach wenigen Metern auf der Straße biegen wir in Höhe der Formarinalpe rechts in einen Wiesenweg ab und streben dem Steinbockdenkmal zu, das an die Wiederansiedlung des Steinwildes seit 1958 erinnert. (Wenig später kommt von rechts der Steig vom Steinernen Meer herab.) Der Formarinbach ist auf diesem ersten Abschnitt mit Ausnahme während der Schneeschmelze trocken gefallen. Der mit Felsen und Steinen durchsetzte Bergpfad führt besonders im Frühsommer durch blühende Almwiesen.
Inzwischen plätschert das klare Wasser des Formarinbachs über viele Steinstufen. Es hat einen geologischen Aufschluss geschaffen, der die Gesteinsschichtungen offen legt. Bereits in der Latschenzone angelangt, bietet sich an einem Wasserfall eine Bank zur Rast an. Nach etwa 70 Minuten wechseln wir über eine Brücke der Mautstraße auf die linke Bachseite (Bushaltestelle) und gelangen in die Waldzone. Zwei große Schuttreißen werden überstiegen, deren Material zu den bemerkenswerten Schotterbänken des Lechs beiträgt und das, letztlich zu Sand zerrieben, im Donaudelta im Schwarzen Meer landen mag.
Das Tälchen verengt sich, der Platz für einen Wanderweg wird knapp. Wir Wanderer sind begeistert über die Lösung dieses Problems: sehr aufwendig angelegte Holzbrücken und -stege ermöglichen einen beschwingten und erlebnisreichen Gang über den Wassern des Baches. So auch über dem Zusammenfluss von Formarinbach und Spullerbach. Hier erhält der Lech seinen Namen.
Der Lechweg quert die Mautstraße vor der Lechbrücke, steigt kurz auf einem Forstweg an und auf einem Pfad wieder ab. Wer einkehren möchte, kann über den Lech hinweg vom Abzweig, 1.562 m, das Untere Älpele in 5 bis 10 Minuten erreichen. Zur Einkehr bieten sich das Gasthaus Älpele (Mo Ruhetag) oder die unmittelbar benachbarte Alpe (kein Ruhetag) an (2.20 Std. ab Start, Bushaltestelle). Rückweg zum Lechweg wie Hinweg.
Rechts des Lechs geht es durch Latschen und Wald weiter auf dem Lechweg. Vor Zug steigen wir noch einmal im Hang empor und dann zum Lech ab. Der Fischteich mit dem Fischerstüble (Mo Ruhetag, Parkplatz) liegt nur wenige Schritte vom Lechweg am linken Lechufer. Hier fangfrische Forelle oder Saibling zu verzehren, ist eine große Empfehlung. Vom folgenden Abzweig lässt sich der oberhalb der Aue liegende Ort Zug (Einkehrmöglichkeiten, Bushaltestelle Kirche) auf kurzem, steilem Pfad erreichen.
Ab Zug folgt der Lechweg rechts des Flusses dem breiten, bequemen und kinderwagengeeigneten Lechuferweg durch Waldwiesen.
Wir passieren Relaxliegen und einen Grillplatz, bevor wir in Höhe einer Kneippanlage über eine mit einem Strandkorb bestückte Holzbrücke an das linke Ufer wechseln. Der Weg führt zur Straße Lech – Zug, wobei das Waldschwimmbad rechts liegen bleibt. Nach wenigen Schritten entlang der Straße (Bushaltestelle) werden wir links durch ein Gatter in eine Almweide geführt. In ihr steigen wir links auf Trittspuren zum Waldrand auf. Ein Kiespfad leitet nach rechts über einen Bach in die Wiesen oberhalb des Ortsteils Tannberg. Skulpturen begleiten den Weg, bevor wir auf einem von der Rudalpe herabkommenden Asphaltsträßchen nach Lech, 1.444 m, und zur gedeckten Brücke am Rüfiplatz hinablaufen (alle Dienste).
Anforderungen
Leichter Bergweg. Variante: Trittsicherheit erforderlich.
Einkehr
Freiburger Hütte (30 Min. abseits, von Mitte Juni – Anfang Okt. täglich geöffnet, Tel. +43/664 5124787). Whs. Älpele (11 – 18 Uhr, Mo Ruhetag, Tel. +43/5583 3388) sowie die Alpe daneben (kein Ruhetag). Fischerstüble am Fischteich in Zug (Mo Ruhetag, Tel. +43/676 7287666). In Zug und Lech.
Unterkunft
Freiburger Hütte (s. o.), zu buchen über das Informationsbüro Lech (www.lech-zuers.at, reservation@lech-zuers.at, Tel. +43/5583 2161-0).
Tipp
Einkehr zum Fischessen im Fischerstüble am Fischteich in Zug.
Anfahrt und Parken
Öffentliche Verkehrsmittel
Busendhaltestelle Formarinalpe, 1.871 m, Wartehäuschen, Toiletten. Ortsbus ab Postamt Lech und Rüfiplatz Mitte Juni – Anfang Okt., Stundentakt, in der Hauptsaison fast Halbstundentakt.
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