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Beschreibung

Kurze Etappe am „Sentiero della Pace“ mit Abstecher zum Aussichtsgipfel Cima Vezzena: Eine historisch beeindruckende Tagestour vom zimbrischen Städtchen Lusern zum gleichnamigen Werk. Die jederzeit begehbare Befestigungsanlage ist durch zahlreiche Metallsoldaten sehr anschaulich aufbereitet – mit Gruselfaktor! Vom Passo Vezzena können wir diese kurze Wanderung noch um einen tollen Aussichtsgipfel mit Kriegsgeschichte ergänzen. Die Cima Vezzena ist ein hervorragender Aussichtsgipfel und unterstreicht damit zugleich ihre enorme Bedeutung im Ersten Weltkrieg. Auch hier finden sich Festungsanlagen im Gipfelbereich. Vom höchsten Punkt aus erblicken wir das Valsugana, den Caldonazzo- und Levico-See sowie die gleichnamigen Orte.

Beste Jahreszeit

Juni bis September
  • Einkehrmöglichkeit

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Rother Wanderführer „Sentiero della Page – Auf dem Friedensweg vom Vinschgau in die Dolomiten" von Romy Robst, erschienen im Rother Bergverlag.
Der komplette Guide ist auch in der Rother Touren App für Android oder iPhone erhältlich.

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Wir verlassen den Dorfplatz von Lusern links mit der Kirche im Rücken und folgen zunächst den Beschilderungen des E5. Dazu wenden wir uns kurz vor dem Restaurant Ferdy nach links (Achtung: nicht den Beschilderungen zum Rifugio Campo nach, kein direkter Weg). Der sich rasch in einen schmalen Pfad wandelnde Weg steigt auf einer Wiese steil hinauf zu einem verfallenen Schützenvereinsgebäude mit zimbrischer Andachtsstelle. Im Anschluss wenden wir uns kurz nach rechts und 50 m später nach links auf einen mit Trockensteinmauern gesäumten Weg. Kurz bevor wir das Rifugio Malga Campo erreichen, biegen wir links auf ein kleines Schottersträßchen in den Wald ab und folgen den Beschilderungen zum Forte Campo Luserna, 1.549 m. Das Werk ist jederzeit begehbar und äußerst eindrucksvoll, zuweilen auch gruselig.

Wir laufen anschließend links an der Anlage vorbei und folgen den Beschilderungen „Malga Millegrobbe di sopra“ links den Fahrweg hinab. Nach etwa 20 Min. trifft der E5 auf den Fahrweg und 100 m später – zur Malga Millegrobbe links hinab – biegt der SdP rechts in einen Weg in den Wald ab. Keine 30 Min. später wandern wir an einer Ruine vorbei, queren die Straße und folgen dem SdP auf der anderen Seite weiter. Hier treffen wir auf ein verfallenes Lazarett, das im Ersten Weltkrieg dazu diente, die Kranken hinter der Front zu versorgen. Wir gehen an einem Picknickplatz und einem Militärfriedhof vorbei, ehe unser Weg an der Passstraße endet. Auf ihr gelangen wir bergan in 10 Min. zum Passo Vezzena, 1.421 m.

Es empfiehlt sich, noch am gleichen Tag hinauf zur Cima Vezzena zu wandern, da diese Tagesetappe doch recht kurz ist. Hierzu wenden wir uns, von der Passstraße kommend, nach links zum Restaurant Baita al Verle und nehmen den sich gabelnden Weg nach rechts. Die kleine Straße führt uns in wenigen Minuten bis zum verfallenen Forte di Busa Verle, 1.504 m, das sich heute Murmeltiere zurückerobert haben. Später zweigt von der Straße ein kleiner Waldweg (SAT 205) linker Hand ab, der uns in etwa 1 Std. auf einem stufig-steilen Waldweg hinaufführt. Dann geht der Weg in ein altes Militärsträßchen über, welches uns die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel der Cima Vezzena, 1.908 m, bringt. Von hier haben wir einen tollen Blick hinab ins Valsugana, nach Caldonazzo, nach Levico Terme und auf die beiden gleichnamigen Seen. Auch das Forte di Busa Verle lässt sich erspähen. Zudem erkennen wir die Reste der Festung Vezzena (ehemals Forte Spiz Verle), die den gesamten Gipfelbereich umschließt.

Der Abstieg erfolgt entweder auf dem gleichen Weg oder – weniger steil – auf dem Militärsträßchen. Bei der letzten Variante biegen wir nach etwa 45 Min. auf eine Asphaltstraße nach rechts unten ab und folgen dieser für etwa 20 Min,. bis wir rechter Hand wieder den schmalen Abzweig zur Cima Vezzena erreichen. Ab hier auf gleichem Weg zurück zum Passo Vezzena.

Anforderungen
Wegführung bis zur Malga Millegrobbe uneindeutig und nur unzureichend beschildert. Die Autorin empfiehlt, über das Rifugio Malga Campo bis zum Werk Campo Luserna aufzusteigen und von dort Richtung Malga Millegrobbe abzusteigen.
Eine Alternative wäre, dem E5 bis kurz vor der Malga Millegrobbe und dann rechts den ersten Beschilderungen des SdP in den Wald zu folgen. Sonst unschwierige Etappe.

Einkehr
Malga Millegrobbe: 15. Juni bis 30. September, 1 gehobenes Zimmer, Tel. +39 340 953 3476, info@malgamillegrobbe.it.

Unterkunft
Hotel Vezzena: ganzjährig geöffnet, 50 Doppel- und Mehrbettzimmer, B&B 55 €, Tel. +39 0464 784 197, info@hotelvezzena.com.

Hund
Unschwierig, Übernachtung mit Hund im Hotel Vezzena und in der Malga Millegrobbe möglich.

Geschichtliches
Im Werk Lusern die Nerven verloren: Am 28. Mai 1915 wehten auf dem Werk Lusern vier weiße Flaggen, die Kapitulation signalisierten. Der Kommandant war „durchgedreht“ und hatte mitsamt der Besatzung das Werk verlassen. Zuvor war das Werk schwerstem italienischem Beschuss ausgesetzt. Er zerstörte den bombensicheren Kassemattenblock, Granaten schlugen nur 6 Meter neben dem Munitionslager ein und jede Kommunikation zur Außenwelt war abgeschnitten. Ein Augenzeuge berichtet:

„Die Nacht ist eine zuckende Hölle. Pausenlos fegen Schrappnells über das Werk, die Straßen und Stützpunkte stehen unter schwerem Feuer. Trotzdem schleppen unsere Rekruten Zement durch die Laufgräben, Eisenträger und Spannschrauben, um die Wände des Kasemattenblocks verstärken und pölzen zu können. Zehn Tage rast das Feuer, ehe die Erlösung des Angriffs kommt. Dreitausend Dreißig-Zentimeter-Granaten und doppelt so viele Achtundzwanziger zersieben Decken und Panzer… Das Werk stürzt Teil für Teil zusammen, jede Stunde bringt neue Schreckens­bilder. Nur Branntwein schützt uns vor dem Wahnsinn.“
(Aus: Fritz Weber, „Feuer auf den Gipfeln. Südtiroler Alpenkrieg“, 1932).

Vom Werk Verle aus sah man die Flaggen und wusste: Nehmen die italienischen Gruppen die Anlage ein, bricht die Front zusammen. Ein siebzehnjähriger Standschütze meldete sich freiwillig, radelte unter Beschuss zum Werk und entfernte die Flaggen. Er erhielt dafür die Kleine Silberne Tapferkeitsmedaille. Am nächsten Morgen rückte die Besatzung mit neuem Kommandanten wieder ein. Bis Kriegsende konnte das Werk gehalten werden.

Anfahrt und Parken

Autobahnausfahrt Trento Süd, weiter nach Calliano. Hier nach Folgaria und nach Lavarone. nach dem Ort auf schaler Straße nach Lusern.

Parkplatz

Lusern, Dorfplatz

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