Über den Weißen Regen nach Weißenregen
Tourdaten
- Sportart
- Winterwandern
- Anspruch
- WT1 Leicht
- Dauer
- 2:40 h
- Länge
- 10 km
- Aufstieg
- 180 hm
- Abstieg
- 180 hm
- Max. Höhe
- 473 m
Details
Dezember
- Einkehrmöglichkeit
- Familientour
- Rundtour
Eine Genusstour mit einem lohnenden Ziel führt über die verschneiten Hügel um Bad Kötzting. Diese Wanderung führt zur bekannten Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Dort gibt es eine Besonderheit zu bestaunen. An einem sonnigen Wintertag, wenn der Schnee wie aus Millionen von Bergkristallen glitzert, ist diese Wanderung ein himmlisches Vergnügen. Für die weltliche Einkehr gibt es den Berggasthof zur Klause.
„Aber de Fisch lasst´s bittschön im Netz!“ ermahnt ein älterer Herr, als sich Besucher der Kanzel in der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt nähern. Früher packten Pilger gerne einen der geschnitzten Fische ein, die sich im Netz der Apostel befinden. Sie versprachen sich Wunder und göttlichen Schutz davon.
Schützenswert ist die Kanzel der Wallfahrtskirche: Wie ein Schiff ist sie gestaltet. Zwei der Apostel beugen sich als Fischer über den Rand der Kanzel und versuchen, das Netz mit den begehrten Fischen einzuholen. Eine harte Arbeit und bis heute haben sie es nicht geschafft, ihren Fang zu entleeren.
Von der Wallfahrtskirche, sie liegt malerisch auf einer Anhöhe über dem Fluss Weißen Regen, bietet sich ein vortrefflicher Blick auf den Bayerischen Wald. Der Weg dorthin ist auch mit Kindern gut zu schaffen.
Im Dorf Blaibach geht es los. Der Ort mit 1.900 Einwohnern entspricht dem Bild, das viele Auswärtige von einer Gemeinde im Bayerischen Wald haben. Zentral und bajuwarisch barock präsentiert sich die Pfarrkirche Sankt Elisabeth mit ihrem Zwiebelturm.
In unmittelbarer Nähe präsentiert sich noch heute stolz die weltliche Gewalt: Mit seinem trutzigen Staffelgiebel ist das kleine Schloss Blaibach unübersehbar. Heute ist ein Gasthaus darin untergebracht und nach der gemütlichen Winterwanderung lohnt sich dort eine Einkehr. Sehenswert am Kirchplatz ist auch das historische Waldlerhaus. Ein Bau der vor Augen führt, wie bescheiden die Menschen in Blaibach einmal leben mussten.
Jetzt den ruhigen Ortskern des Dorfes verlassen und zur Schulstraße gehen. Diese mündet in die Alte Kötztinger Straße. Nun ist der geräumte Wanderweg erreicht. Bald ist der Waldrand erreicht. Nun rechts abbiegen. Weiter geht es auf einem Wirtschaftsweg. Nun kommt der „gefährlichste“ Teil der Tour: Zuerst die Bahnlinie überqueren. Dann geht es mit schnellen Schritten über die Kreisstraße. Es folgt die Brücke über den Weißen Regen.
Kaum ist diese überquert, heißt es sofort nach links abbiegen. An einem kleinen Waldstück führt der Weg vorbei. Jetzt bitte den Kindern klar machen, dass sie nicht trödeln dürfen.
Es geht über die Staatsstraße. Rechts-links-rechts schauen und schnell über die Staatsstraße. Ein kurzes Stück führt der geräumte Weg über die freie Fläche. Hier kann der Ostwind, „da Böhmische“ von den Einheimischen genannt, seine ganze Kraft entfalten. Schneeverwehungen zeigen dies deutlich.
Doch nach einer kurzen Zeit ist der Ortseingang vom Dorf Weißenregen erreicht. Hier fühlen sich die Wanderer zu Höherem berufen und besuchen die barocke Wallfahrtskirche. Seit 1632 lebten Einsiedler dort. Mit der Säkularisation endete diese fromme Tradition und der letzte Mönch in der Klause, Frater Benedikt Wittmann, musste das Gebäude verlassen.
Im Jahr 1809 eröffnete dort ein Gasthaus und in dem urigen Biergarten fühlen sich manche Wanderer wie der liebe Gott in Bayern.
Es geht nun zurück nach Blaibach. Dieses mal unterqueren die Staatsstraße. Weiter geht es zur Lernbechermühle. Ein schmales Brückerl fordert von den Wanderern einigen Mut, denn darauf müssen sie den Weißen Regen überqueren. Für die Kinder ist das ein Abenteuer!
Weiter links an der Kreisstraße halten und durch Pulling wandern. Am Ausgang vom Dorf rechts halten. Kurz und steil geht es den verschneiten Hügel hinauf. Der Feldweg bringt die Wanderer zum Friedhof von Blaibach und von dort geht es wieder zum Start der Tour.
Der Berggasthof zur Klause is(s)t konsequent. Salate aus der Dose kommen hier nicht auf die Teller. Dafür eher weniger bekannte Schmankerl wie das „Himmlische Geläut“. Das ist ein knackiger Krustenbraten auf dem Ofen. Ebenfalls eine Besonderheit ist das „Waidler Schnitzel“. Passend dazu gibt es Rahmschwammerl.
Anfahrt
Auf der A 3 die Ausfahrt 306 Landau/Straubing nehmen. Auf der B20 bis Chamm und von dort nach Viechtach fahren. Weiter geht es nach Miltach und dort links nach Blaibach abbiegen.
Parkplatz
Beim Konzerthaus am Kirchplatz in Blaibach parken.