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Beschreibung

Hochwinterlicher Spaziergang an den Breitach-Quellwassern in den Allgäuer Alpen: Die winters über besonders imposanten, scharf eingekerbten Seitentäler des inneren Kleinwalsertals – das Wildental, das Gemsteltal und das Bärgunttal – beherbergen in der Regel ziemlich anspruchsvolle Skiaufstiege zu hohen Zielen für erfahrene Tourengeher. Gewaltige lawinenträchtige Steilgrasflanken und unnahbare Felsenwelten zwingen den Winterwanderer, der sich ja im Vergleich zum Skibergsteiger mit einem bescheideneren Aktionsradius zufrieden geben muss, auf die wenigen möglichen und verantwortbaren Routen.

Der vielleicht empfehlenswerteste leichte Winterwanderweg im hinteren Kleinwalsertal in Bayern, eigentlich eher als unterhaltsamer Spaziergang zu werten, erschließt ab dem Zusammenfluss von Bärguntbach, Derrenbach und Turabach zur Breitach beide Seiten des Bärgunttals. In polare Kälte getauchte Landschaftsbilder der betörendsten Art. Unbenommenes Hauptthema dieser einprägsamen Schwelgerei ist der Widderstein, ein Gigant unter den Walsertaler Hauptdolomitburgen und eine der prachtvollsten Felsmajestäten der Nördlichen Kalkalpen überhaupt.

Hier, in der Südwestecke des Allgäus, kommt man sich vor wie am Ende der Welt. Eine lebensfeindliche Sackgasse mit Wänden aus Schnee und Eis. Und doch trifft sich gerade in dieser fast schon beklemmenden Einöde der warm geheizten Bärgunthütte das nach Urwelten süchtige Volk aus nah und fern, um der berauschenden, unverfälschten Winternatur für zwei oder drei Stunden ganz nah zu sein. Damit es auf dem Rückweg nicht langweilig wird, hat der freundliche Hüttenwirt auch noch den kurvigen Weg auf der östlichen Talseite gewalzt. So ergibt sich eine unterhaltsame Runde für Jung und Alt.

Beste Jahreszeit

Januar bis Februar
Dezember
  • Einkehrmöglichkeit

  • Familientour

  • Rundtour

Hütten entlang dieser Tour

Schwarzwasserhütte
Österreich, Hirschegg

Schwarzwasserhütte

HütteBewirtschaftet
Die Widdersteinhütte befindet sich südseitig des imposanten Widdersteins (2.533 m) in den Allgäuer Alpen .
Österreich, Warth

Widdersteinhütte

HütteBewirtschaftet

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „Winterwandern Allgäuer Alpen. 48 Wander- und Schneeschuh-Touren – mit Tipps zum Rodeln" von Herbert Mayr, erschienen im Bergverlag Rother.

Einkehren kann man in der Bärgunthütte, welche von Ende Dezember bis zum Sonntag nach Ostern geöffnet hat.

Wegbeschreibung

Aufstieg
Der Wegweiser „Bärgunthütte" dirigiert uns von der Bushaltestelle am Ortseingang von Baad auf einen im Winter gewalzten Forstweg. Nach der Breitachbrücke geht’s unterm Wannenberg erst mal am Bärguntbach entlang gemütlich hinein in das licht bewaldete Hochtal. Hinter uns ragt das Walmendinger Horn auf.

An der Gabelung bei der etwas abseits stehenden Hütte unter dem Bärenkopf – der Äußeren Widdersteinalp – wählen wir den Bachweg. Der charaktervolle Widderstein, das Wahrzeichen des Kleinwalsertals, baut sich vor uns als mächtig Eindruck schindender Felskoloss auf. Welch ein Ungetüm.

Der Bulle vom Bärgunttal. Die Spannung wächst. Nach einem Uferwechsel haben wir weiterhin den vom Hochalppass in Wasserfällen zu Tal stürzenden Bergbach als Begleiter. Und ehe man sich’s versieht, taucht auch schon die bewirtschaftete Bärgunthütte, 1.391 m, auf, in der wir uns die deftige Brotzeit munden lassen.

Abstieg
An der Gabelung gleich unterhalb der Hütte entscheiden wir uns auf dem Rückweg für den ebenfalls gewalzten Panoramaweg, einen Alpweg auf der anderen Seite des Bär­gunttals, der mit einem kleinen Gegenanstieg erkauft werden muss. Am Fuß des Widdersteins bummeln wir erst über die Brücke des Bär­guntbachs und dann durch ein von Lawinen geschundenes Waldstück bergan zu einer Kuppe.

In zwei Kehren fällt der Weg anschließend zu einem kleinen Hüttenpaar. Es ist dies die Innere Widdersteinalpe, 1.325 m, unter dem Bärenkopf. Wir genießen dabei nochmals einen schönen Rückblick. Über uns imponiert die kühne Dolomit-Pyramide des Kleinen Widdersteins. Wenig später ist die Äußere Widdersteinalpe, 1289 m, erreicht. Über eine Serpentine geht es hinunter zur Einmündung in den bekannten Weg, der uns zurück nach Baad führt.

Variante
Eine beeindruckende, aber schwierige Tour führt von der Bärgunthütte auf den kaum bekannten, circa 1.990 m hohen Gamsfuß, sozusagen einen Nordausläufer des dem Heiterberg vorgelagerten Älpeleskopfs. Man spurt dazu erst Richtung Widderstein über freie Böden auf das Felstrapez des Weißen Schrofens zu und wechselt bei einer verfallenen Hütte über einen Bachsteg.

Danach folgt man dem mittelsteilen, spärlich bewaldeten Rücken zur Stier­loch­alp, 1.560 m (0.45 Std.), über den auch die Materialseilbahn verläuft. Nun hält man sich auf den Üntschenpass zu und gelangt in die Sohle eines Seitentals. Gleich wieder sucht man links zwischen einzelnen Fichten und Erlen hindurch einen günstigen Aufstieg über einen kurzen Steilhang. Wo sich die Steigung zurücklegt, spurt man rechts unter dem Älpeleskopf über freie Hänge sanft bergan auf die weiße Kuppe des Gamsfußes zu. Am Köpfle schwenkt der Kurs südwestlich ab und leitet nach einer Karwanne unter der Gipfelwechte ganz rechts auf den Gamsfuß (ab Bärgunthütte 2.45 Std.).

Anfahrt und Parken

Baad, 1.243 m. Gemeinde Mittelberg im Kleinwalsertal, Vorarlberg.

Parkplatz

Bushaltestelle am Ortsanfang, 1.220 m; Wanderparkplatz

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Bus von Oberstdorf erreichbar (Zug von Kempten).

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