1x1 der Skifelle: Kauf, Pflege, Aufbewahrung
von Christina Geyer
Ohne Felle keine Skitour. Erst sie machen den Aufstieg überhaupt möglich. Was man bei Kauf, Aufbewahrung und Pflege beachten sollte.
1. Woraus besteht ein Skifell?
Am Ski angebracht geben Skifelle Halt beim Aufstieg, ermöglichen das Gleiten im Schnee und verhindern zugleich ein Abrutschen nach hinten.
Der Fellflor moderner Tourenski wird zumeist aus Synthetikfasern oder Mohair (dem Fell der Angoraziege) gewoben. Mohair gleitet wunderbar durch den Schnee, ist aber weniger robust. Bei Fellen aus Kunstfasern verhält es sich genau umgekehrt. Die meisten Skifelle bestehen daher aus einer Mischung von Mohair und Synthetik.
Die gängigsten Modelle sind mit einem kälteresistenten Klebstoff beschichtet und werden zusätzlich noch mit Spannern an den Skispitzen befestigt. Diese Felle nennt man Spannklebefelle.
Bei sehr glatter und harter Schneeoberfläche und bei besonders steilen Hängen können zusätzlich sogenannte Harscheisen angebracht werden. Diese wirken ähnlich wie Steigeisen und werden auf der Bindung der Tourenski montiert. Aluzacken werden beim Aufsteigen in den Schnee gedrückt und verhindern so ein Abrutschen nach hinten oder zur Seite.
2. Wie bewahrt man Skifelle auf?
1. Vor der Tour
Ehe die Skitourensaison beginnt, sollten die gefalteten Felle bei Zimmertemperatur und lichtarm in einem Plastiksack aufbewahrt werden.
2. Während der Tour
Vor der Abfahrt werden die Felle abgezogen und möglichst sauber und trocken verstaut. Viele Hersteller liefern dafür Trennfolien mit, die auf die Klebeseiten der Felle aufgebracht werden. Diese schützen den Kleber und erleichtern zudem ein erneutes Auffellen. Bei mehrmaligem Auf- und Abfellen während einer Skitour empfiehlt es sich, die Felle warm zu halten. Das heißt: bei der Abfahrt möglichst am Körper (unter dem Anorak) tragen. Viele Skitouren-Jacken haben zu diesem Zweck extragroße Brusttaschen, in dem die Felle verstaut werden können.
3. Nach der Tour
Nach der Tour oder langfristig über den Sommer müssen die Felle zunächst gründlich gereinigt und getrocknet werden. Die wichtigste Regel bei der Einlagerung lautet: Man sollte die Felle niemals „offen“ liegen lassen, sondern entweder zusammenkleben oder – zumeist besser – auf ein Kunststoffgitter („Sheet“) kleben und falten. Nach dem Abkleben werden die Skifelle in einem Transportsack oder Beutel verstaut. Dieser sollte luftdurchlässig sein, da bei Feuchtigkeit anderenfalls Schimmel entstehen kann.
Achtung: Die Skifelle niemals direkt auf der Heizung oder in der Sonne trocknen, da der Kleber bei zu starker Hitze schmelzen oder verhärten kann.
3. Wie pflegt man Skifelle?
Skifelle sind Gebrauchsgegenstände und nutzen sich als solche mit der Zeit ab. Hochwertige Skifelle halten an die drei bis fünf Winter, das entspricht etwa 150.000 Höhenmeter an Aufstiegen. Mit der richtigen Pflege kann man der vorzeitigen Abnutzung entgegenwirken.
Reinigung: Die wichtigste Regel lautet: Skifelle müssen nach jeder Tour gründlich gereinigt werden – am besten mit einem Baumwolltuch. Fremdkörper wie Tannennadeln, kleine Steine oder Blattreste werden mit einer Pinzette entfernt, um Risse und Löcher zu vermeiden. Um Verschmutzung bestmöglich zu verhindern, sollte man bereits während der Skitour darauf achten, eine gute Spur zu wählen und in möglichst sauberem Schnee abzufellen.
Imprägnierung: Um ein Anstollen – also das Festkleben von Schnee unter den Fellen – zu verhindern, sollten die Felle regelmäßig mit speziellem Fellwachs oder Imprägnierspray behandelt werden. Dadurch werden diese weniger anfällig für Feuchtigkeit. Gerade im Frühling ist es wichtig, das Fell zu imprägnieren, da durch die Temperaturunterschiede in dieser Jahreszeit das Anstollen wahrscheinlicher wird.
Während der Tour: Ein wichtiger Teil der Pflege findet bereits während der Tour statt: Vermeide nassen Schnee und Pfützen, um die Imprägnierung zu schützen und ein Anstollen zu verhindern. Ebenso solltest du während der Tour darauf achten, die Felle möglichst wenig zu verschmutzen. Besonders bei Touren durch Wälder ist Vorsicht geboten, da Harz, Baumnadeln und Wurzelkontakt die Felle irreversibel schädigen können.
Richtiges Aufziehen: Vor dem Auffellen sollte die Unterseite der Ski sauber und trocken sein. Beim erneuten Auffellen während der Tour wischt man die Skiunterseite deshalb mit einem Tuch trocken. Frisch gewachste Ski sollten von Wachsresten befreit sein, da diese die Klebeeigenschaft der Felle beeinträchtigen können. Achte beim Auf- und Abfellen außerdem darauf, dass die Felle nicht verschmutzt werden.
Nach der Tour: Nach der Tour müssen die Skifelle gesäubert und gut getrocknet werden. Dafür hängt man die Felle am besten in einem trockenen, lichtarmen Raum bei Zimmertemperatur auf. Sind die Felle sehr nass, muss auch die Klebeseite getrocknet werden, bevor die Felle wieder aufeinander oder auf das Sheet geklebt werden.
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