4 beliebte Speisepilze und ihre gefährlichen Doppelgänger
Herrenpilze und Parasole kennt doch jeder – oder doch nicht? Unsere Expertin Christina Schwann klärt uns über die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Delikatesse und Doppelgänger auf.
Rund 200 Pilzarten gelten als Speisepilze. Viele andere sind ungenießbar oder giftig, 20 sogar tödlich giftig. Zu den bekanntesten Giftpilzen zählen der Grüne und der Weiße Knollenblätterpilz, der Fliegenpilz, der Gifthäubling, der Rauhkopf und der Schirmling. Als Anfänger sollte man besser immer auf Nummer Sicher gehen und nur Arten zubereiten, bei denen man eine Verwechslung zu 100 % ausschließen kann. Doch selbst Speisepilz-Klassiker haben tückische – ungenießbare oder giftige – Doppelgänger!
1. Herren- bzw. Steinpilz
Gattung Röhrling
Fruchtkörper mit bräunlichem Hut, weiße bis olivfarbene Poren, helle Netzzeichnung am Stiel, weißes Fleisch, auf Druck keine Blaufärbung.
Beliebt auf Bergwelten
Doppelgänger
Gallenröhrling: Ungenießbar, da sehr bitter. Man kann an einer Schnittstelle kosten, um sicherzugehen, denn nur ein Gallenröhrling im Pilzgericht macht die ganze Speise ungenießbar. Braune Netzzeichnung am Stiel.
2. Parasol oder Gemeiner Riesenschirmpilz
Gattung Blätterpilz
Im Jugendstadium mit geschlossenem, kugeligem Hut. Ausgewachsen mit aufgeschirmtem Hut und konzentrisch angeordneten Schuppenschollen. Lamellen sind anfangs weiß, später werden sie cremefarben. Am Stiel befindet sich ein dicker, wattiger und verschiebbarer Ring.
Auch beliebt
Doppelgänger
Spitzschuppiger Stachel-Schirmling: Ungenießbar – kein Ring, unangenehmer Geruch.
Gift-Safranschirmling: Selten, einfacher Ring, rötet bei Verletzung.
Pantherpilz oder Brauner Knollenblätterpilz: Stark giftig! Hut dunkelbraun bis weißbraun, charakteristische weiße, konzentrisch angeordnete Flocken am Hut. Manschette sitzt mittig oder höher am Stiel und ist nicht verschiebbar. Stielende steckt in einer sackartigen Hülle mit Wulst wie bei allen Knollenblätterpilzen.
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3. Wiesen-Champignon
Gattung Blätterpilz
Umfasst viele verschiedene Arten. Hut ist im jungen Alter halbkugelig, später konvex gewölbt und meist mittig abgeflacht. Weiß bis grau-weißlich. Lamellen sind anfangs rosa, später braun. Der Stiel ist weiß, das Fleisch ist weiß und bleibt auch auf Druck unverändert.
Doppelgänger
Karbol-Champignon: Giftig. Sieht sehr ähnlich aus, hat aber in der Stielbasis chromgelbes Fleisch und riecht unangenehm.
Kegelhütiger Knollenblätterpilz und Frühlings-Knollenblätterpilz: Beide tödlich giftig! Bei beiden sind die Lamellen immer weiß gefärbt und das Stielende steckt in einer sackartigen Hülle.
4. Eierschwammerl oder Echter Pfifferling
Gattung Pfifferling
Dotter- bis goldgelber Hut, im jungen Alter halbkugelig, wölbt sich später nach oben und stülpt sich zu einem Trichter um. Der Hutrand ist unregelmäßig wellig. Die Leisten sind ebenfalls gelb und laufen am Stiel hinab und allmählich aus. Der Stiel ist kurz und verjüngt sich nach unten. Das Fleisch ist fest, im Stiel faserig, weiß bis blassgelb.
Doppelgänger
Falscher Pfifferling: In größeren Mengen schwach giftig. Weist rötliche oder orangefarbene Farbtöne auf. Wächst gern auf Holz. Die Lamellen lassen sich, im Gegensatz zum echten Pfifferling, leicht vom Hutfleisch ablösen.
Fazit
Vor dem ersten Pilzsammeln sollte man sich gut informieren indem man etwa ein Bestimmungsbuch als Basisgrundlage kauft, einen Pilzkurs besucht oder mit einem erfahrenen Pilzsammler mitgeht.