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5 Dinge, die du für die Erde tun kannst

Aktuelles

4 Min.

22.04.2022

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Am 22. April wird zum 52. Mal der internationale „Tag der Erde“ begangen. Doch was steckt eigentlich hinter der Idee des Earth Days und warum sollte er uns wichtig sein? Wir zeigen dir 5 Möglichkeiten, wie du die Welt ein Stück verbessern kannst!

Der Earth Day wurzelt in der aufstrebenden Friedens- und Umweltbewegung der späten 1960er-Jahre. Vietnamkrieg und rücksichtslose Ausbeutung der Natur brachten die Hippie-Generation gegen die Großindustrie auf. Im Januar 1969 kam es vor der Küste von Santa Barbara (Kalifornien) zu einer fatalen Ölkatastrophe. Bis zu 14.000 Tonnen Rohöl flossen aus einer Bohrquelle des Unternehmens Unocal (mittlerweile vom Energie-Riesen ChevronTexaco übernommen) unkontrolliert ins Meer, als Folge verendeten mehr als 10.000 Meeresvögel, Delfine, Robben und Seelöwen.

Das Ereignis goss auch Öl ins Feuer der Umweltbewegung. Zudem veränderten die ersten Fotos der Erde aus dem All – 1968 von der Apollo-8-Besatzung aufgenommen – die Sicht der Menschen auf ihren Planeten. Tief beeindruckt davon war auch Friedensaktivist John McConnell, der bei einer im Jahr der Ölkatastrophe abgehaltenen UNESCO-Konferenz in San Francisco zunächst den kalendarischen Frühlingsbeginn als Tag vorschlug, an dem die Erde und der Frieden geehrt werden sollten. Am 21. März 1970 fand der Ur-Earth-Day statt.

Cover des LIFE-Magazins der Ausgabe Januar 1969: Die Erde von der Apollo-8 aus betrachtet


Neues Bewusstsein für den Planeten

1972 kam es zu einem weiteren prägenden Meilenstein in der Umwelt-Bewusstseinsschärfung. In diesem Jahr erschien der erste Bericht des Club of Rome, der sich für die nachhaltige Zukunft der Menschheit einsetzt. Er thematisierte die globalen Auswirkungen unseres Handelns und kam zu dem Schluss, dass das Wachstum der Erde bei gleichbleibender Umweltverschmutzung und Ausbeutung natürlicher Ressourcen binnen 100 Jahren an seine Grenzen stoßen würde.

Ein Problem, das auch fünf Jahrzehnte später alles andere als aus der Welt geschaffen ist. Bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 kamen die 195 Mitgliedstaaten nach langem Ringen immerhin zu einem Übereinkommen. Demnach sollte die von Menschen (durch Ausstoß von Treibhausgasen) verursachte globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zu vorindustriellen Werten begrenzt werden – denn nur so können in vielen Teilen der Welt existenzbedrohende Klimakatastrophen abgewendet werden. Donald Trump, der nicht an den Klimawandel glaubt, stieg mit den USA aus diesem Abkommen aus. Sein aktueller Nachfolger, US-Präsident Joe Biden, hat diesen Schritt mit Amtsantritt umgehend revidiert und am 22. April 2021 sogar 40 Regierungschefs zu einem Online-Klimagipfel geladen. In den letzten Jahren hat sich zudem eine entschlossene, besonders von jungen Leuten getragene globale Klimaschutzbewegung formiert – Fridays For Future.


Weltweiter Aktionstag

Ein anderer US-Präsident, ausgerechnet der nicht gerade als Umwelt-Freund in Erinnerung gebliebene George Bush, verlieh 1990 dem Earth Day am 22. April übrigens offiziellen Feiertags-Status („Earth Day Proclamation“). In Nordamerika hat der Aktionstag bis heute auch einen wesentlich höheren Stellenwert als in Europa (obgleich die UN den 22. April seit 2009 ebenfalls als „Mother Earth Day“ begeht und alle Mitgliedstaaten zum Mitmachen aufruft). Im Jahr 2000 etwa lockte die zentrale Eröffnungsveranstaltung mit Star-Gastredner Leonardo DiCaprio 400.000 Teilnehmer nach Washington.

Doch auch im deutschsprachigen Raum mehren sich die Veranstaltungen aus Anlass des Earth Days, unter www.earthday.de findet ihr eine Übersicht. Weltweite Initiativen und Kampagnen (z.B. Wiederaufforstungsprogramme) sind auf der offiziellen Webseite www.earthday.org gelistet. Auch mittels der Twitter-Hashtags #EarthDay oder #TagDerErde kann man auf interessante Aktionen stoßen.

Und was hat das alles mit uns zu tun? Umweltverschmutzung und Klimawandel machen leider auch vor der Bergwelt nicht Halt. Gerade als Outdoor-Begeisterte können wir einen Beitrag leisten, damit unser Planet lebenswert und sein Naturreichtum erhalten bleibt.

Wir haben 5 konkrete Vorschläge für euch:


1. Lass keinen Plastikmüll am Berg liegen

Auch keine Blechdosen, Bananenschalen oder Zigarettenstummeln. Eine Plastikflasche benötigt unglaubliche 500 bis 5.000 Jahre, um am Berg zu verrotten – dabei wurde PVC erst vor rund 100 Jahren erfunden! Ein Kaugummi braucht 5 Jahre, die Bananenschale immerhin noch 1-3 Jahre. Hier findet ihr mehrere Mitmach-Projekte, die sich zum Ziel setzen, die Berge sauber zu bekommen.

 

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2. Betrachte die Welt mit offenen Augen

„Mein Sohn ist wie immer hypnotisiert von der Schönheit der Natur“, schrieb der britische Komiker David Baddiel zu einem Foto auf Instagram. Gemeint war das aber sarkastisch, denn sein Spross starrt darauf auf einer Klippe hockend nur auf sein Handy. Ein Verhalten, das wohl viele andere Eltern ebenfalls kennen (laut Studien besteht bei bis zu 5 Prozent aller Smartphone-Nutzer Suchtgefahr, bei Jugendlichen tendenziell mehr). Wir sollten uns den Blick für das Wunder Welt bewahren und ihn unseren Kindern weitergeben – nur so wird die Natur als etwas Schützenswertes Bestand haben. Wenn schon „ins Narrenkastl“ schauen, dann durch die Linse einer Fotokamera – hier haben wir nützliche Tipps zur Bergfotografie für dich.


3. Unterstütze ein Artenvielfalt-Projekt

Die Alpen sind Lebensraum von rund 30.000 Tierarten. Einige davon, etwa bestimmte Krötenarten, sind vom Aussterben bedroht (die Rote Liste und mehr zum Thema findet ihr hier). Über manche Tier- und Pflanzenarten im Bereich oberhalb der Waldgrenze herrscht zudem noch wenig Wissen. Der Alpenverein ruft deshalb jedes Jahr Freiwillige – besonders Familien – dazu auf, bei ihrer systematischen Beobachtung mitzuhelfen. Wie das funktioniert, lest ihr hier.


4. Erkunde die Welt, aber reise klimaschonend

Ein Flug zur US-Westküste entspricht circa 50 Prozent unserer durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahresproduktion von CO2, ein Flug nach Sydney 100 Prozent (circa 10 Tonnen). Fernweh und Wohl unseres Planeten gehen leider keine Symbiose ein, denn modernes Reisen belastet das Weltklima. Mit diversen CO2-Rechnern kann man die eigenen Emissionen ziemlich genau berechnen. Freilich stößt auch der PKW CO2 aus – je mehr Leute in einem Fahrzeug mitfahren, desto besser allerdings die Bilanz. Der Zug ist noch klimaschonender, konkurrenzlos das Fahrrad oder Zu-Fuß-Gehen. Daher: Lasst uns Fahrgemeinschaften bilden, auf den ein oder anderen Flug verzichten und die eigene Muskelkraft nutzen. Als Beispiel kann man sich Leute wie Ernst Merkinger nehmen, der von Wien nach Marokko und die schönsten Weitwanderwege der Alpen gegangen ist. Manchmal liegen tolle Outdoor-Abenteuer aber auch drekt vor der Haustüre.


5. Achte beim Kauf deiner Kleidung auf Nachhaltigkeit

Outdoor-Marken wie Patagonia nehmen neuerdings gebrauchte Kleidung zurück, reparieren sie und bringen sie als Second-Hand-Ware wieder in Umlauf. VAUDE achtet auf nachhaltige, umweltschonende Produktion und Jack Wolfskin hat auf der ISPO gar eine Jacke vorgestellt, die vollständig aus recycelten Materialien besteht – darunter 53 PET-Flaschen. Sorgfältiges Auswählen beim Kauf von Outdoor-Ausrüstung zahlt sich aus – der Natur und uns selbst zuliebe. Hier zeigen wir dir, wie man faire und nachhaltige Outdoor-Kleidung erkennt.