4 Tricks, damit der Skischuh passt
Foto: Declan Sun, unsplash
Nichts ist frustrierender als ein Skitag, an dem alles passt – außer der Schuh. Bevor also die Wintersaison startet und ihr mit schmerzverzerrtem Gesicht im feinsten Pulver steht, haben wir vier Tricks gegen Druckstellen, Taubheitsgefühl und Verkrampfungen für euch.
1. Den richtigen Leisten wählen
Eine gute Skischuh-Beratung setzt bei der Fußform an. Expertinnen und Experten arbeiten mit 3D-Scans, die das Bein bis zum Knie erfassen und einen passenden Schuh aus der Datenbank zuordnen, denn mittlerweile gibt es Skischuhe für fast alle Fußtypen.
Beim Anprobieren im Geschäft passiert es allzu leicht, dass man einen zu weiten Schuh wählt. Was zunächst als angenehm empfunden wird, gibt bei fordernden Abfahrten zu wenig Halt. Das führt zu unsicherem Fahrverhalten und Verkrampfungen, da man instinktiv versucht, sich im Schuh festzukrallen. Als Gegenmaßnahme werden die Schnallen zu fest geschlossen, sodass schon nach kurzer Zeit ein Taubheitsgefühl einsetzt.
Aber auch ein zu enger Skischuh schränkt den Fahrspaß ein: Es bilden sich auf Dauer Druckstellen, an denen der Fuß schlecht durchblutet wird. Vor allem Personen mit einem hohen Fußspann oder einem breiten Vorfuß müssen hier aufpassen.
Der passende Schuh sollte sich wie ein guter Handschlag anfühlen: nicht schmerzhaft fest, aber auch nicht zu lasch.
2. Den Innenschuh individuell anpassen
Bei der Anpassung des Innenschuhs bietet der Fachhandel zwei Varianten an: Bei der Thermoformung schlüpft man in den auf 80 °C aufgeheizten Schuh und wartet, bis dieser wieder abgekühlt ist und sich dem Fuß angepasst hat. Problemzonen werden zuvor mit Polstern abgeklebt, um mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen. Dabei sollte man die eigenen Skisocken tragen. Die Schuhe verlieren auf Dauer wieder an Form und brauchen eine neue Anpassung.
Bei der zweiten Variante schlüpft man mit dem vorgefertigten Innenschuh in die Schale; über Schläuche wird dann PU-Schaum ins Innere gepumpt. Er füllt die Hohlräume auf, umschließt den Fuß und härtet aus. Auch hier werden neuralgische Stellen zuvor mit Pads versehen. Der Schaumschuh ist die genaueste Methode der Innenschuhanpassung, kann aber im Nachhinein nicht noch einmal verändert werden.
3. Druckstellen gezielt weiten
Hat man im Nachhinein doch noch eine Druckstelle erkannt, können Spezialistinnen und Spezialisten bei thermoformbaren Außenmaterialien die Schale punktuell weiten. Dadurch entsteht ein Freiraum von bis zu zwei Zentimetern. Bei einem zu hohen Rist kann der betroffene Bereich im Schuh außerdem lokal ausgefräst werden.
4. Auf der passenden Sohle stehen
Bei Spreiz-, Senk- oder Plattfüßen empfiehlt es sich, maßgefertigte Einlegesohlen zu verwenden. Denn die Sohle ist der Kontakt zum Schuhboden und hat direkten Einfluss auf die Kraftübertragung und den Kantendruck. Dafür werden die Füße mit Druckmessplatten vermessen und so die passende Einlegesohle ermittelt. Wenn der Fuß gut gebettet ist, hat man einen großen Schritt zum idealen Skischuh gemacht.
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