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Alpine Delikatessen: Chartreuse-Likör

Wissenswertes

1 Min.

12.02.2018

Foto: www.sylvanmueller.ch

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Der Alpenraum ist eine kulinarische Schatzkammer. Dominik Flammer und Sylvan Müller, Autoren des Buchs „Das kulinarische Erbe der Alpen“, stellen weitverbreitete und fast vergessene Produkte und Speisen vor. Heute einen Kräuterlikör, der nicht nur den Mönchen des berühmten Klosters La Grande Chartreuse bei Grenoble ein langes Leben verspricht.

Chartreuse ist ein meist grüner (Chartreuse verte) oder gelblicher (Chartreuse jaune) Kräuterlikör, hergestellt von den Mönchen in der Grossen Kartause im Chartreuse-Gebirge westlich von Grenoble.

Produziert wird dieser Kräuterlikör seit dem 18. Jahrhundert, und er ist einer der bekanntesten aller im Alpenraum verbreiteten Gewürzliköre. Wie bei allen Spirituosen dieser Art wird auch um seine Zusammensetzung ein großes Geheimnis gemacht, was ja immer Teil des Marketings ist: Anscheinend sollen nur drei Mönche pro Generation die Rezeptur der Chartreuse-Liköre kennen. Bekannt ist einzig, dass für seine Herstellung aus Trester weit über hundert Gewürze und Kräuter verwendet werden.

Wie für viele Kräuter- und Gewürzliköre soll das Ur-Rezept für den Chartreuse-Likör bereits im 16. Jahrhundert aus den Brennhäfen eines Alchimisten stammen. Laut dem Kloster schenkte es 1605 Marschall François-Annibal d’Estrées den Kartäusermönchen in Vauvert als „Elixier des langen Lebens“ (Élixir végétal). Anfang des 18. Jahrhunderts schließlich wurde das Rezept in das Mutterkloster La Grande Chartreuse geschickt, wo der Likör bis heute hergestellt wird.

100 ml Élixir végétal: Wird von den Chartreuse-Mönchen seit 1737 nach dem Geheimrezept von Marschall François-Annibal d’Estrées hergestellt

Tipp: In Voiron bei Grenoble kann der Chartreuse-Keller – der größte Likörkeller der Welt – besichtigt werden. Mehr Infos


Wo gibt es das Produkt?

Die Chartreuse-Schnäpse werden von vielen Getränke-Herstellern und Schnaps-Läden angeboten. Gelegentlich sind sie auch in Supermärkten zu finden.


Buch-Tipp

Wo gibt es noch Saubürzel oder Hundsärsche? Die Enzyklopädie der alpinen Delikatessen (aus der Buchreihe „Das kulinarische Erbe der Alpen“, Autor: Dominik Flammer, Fotograf: Sylvan Müller, AT-Verlag, 2014) beschreibt mehr als 500 kulinarische Raritäten, die erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt wurden: alte Obstsorten, vergessene Gemüse, Wildpflanzen, aussergewöhnliche Würste, Feiertags-Gebäcke, einzigartige Alpkäse und traditionelle Schnäpse.