Ana Zirner - In 40 Tagen über die Pyrenäen
Foto: April Larivee
Letzten Sommer haben wir Ana Zirners spektakulären Fußmarsch über die Alpen mitverfolgt – ab jetzt berichtet sie uns jede Woche von ihrem neuen Weitwanderprojekt: In 40 Tagen über die Pyrenäen – vom Mittelmeer bis zum Atlantik. Dabei verfolgt sie auch eine besondere Mission. Welche, das erzählt sie uns in ihrem ersten Blogbeitrag.
Letztes Jahr, im August und September 2017, habe ich von Ost nach West zu Fuß die Alpen überquert. Seitdem hat sich in meinem Leben viel getan. Das Entscheidendste ist wohl, dass ich auf der Alpenüberquerung das Schreiben für mich entdeckt habe und infolge ein Buch mit dem Titel „Alpensolo“ geschrieben habe, das Anfang Oktober erscheinen wird.
Vom Mittelmeer zum Atlantik
Nun freue ich mich, dass ich meinen Weg nach Westen fortsetzen kann. Im Juli und August 2018 überquere ich in 40 Tagen die Pyrenäen der Länge nach, von Banyuls-sur-Mer am Mittelmeer nach San Sebastián am Atlantik. Damit setze ich meine Reise durch Europa fort. Durch fünf europäische Länder bin ich letztes Jahr schon gegangen: von Slowenien über Österreich und Italien in die Schweiz und schließlich bis nach Frankreich. In Frankreich fange ich nun wieder an und bewege mich meist entlang der Grenze zu Spanien, beziehungsweise zu Katalonien, Andorra und dem Baskenland.
Die Pyrenäen sind ein Gebirge, das sich natürlich in vielem von den Alpen unterscheidet, aber auch hier blüht der Enzian und auch hier grasen die Kühe. Ich freue mich darauf, dieses Gebirge mit all seinen Eigenheiten kennenzulernen.
Mission: Müll reduzieren
Einen besonderen Schwerpunkt setze ich dieses Mal auf den Umweltschutz. Ich selbst lebe seit Mai 2018 weitgehend verpackungsfrei. Auch im Rahmen der Tour durch die Pyrenäen werde ich mich bemühen, keinen Müll zu produzieren. Mehr noch: ich will auch den unterwegs gefundenen Müll einsammeln.
Dazu habe ich im Vorfeld der Tour mit Hilfe eines Dörrgeräts mein Campingfood weitgehend selbst hergestellt, um Verpackungsmüll zu vermeiden. Für den Transport verwende ich neben kleinen Stoffbeuteln allerdings auch ZipLock-Tüten, da ich keine geeignete Alternative finden konnte, die wirklich schließt. Doch diese Tüten kann ich mehrmals verwenden und ein paar waren auch schon vorher in meinem Haushalt in Gebrauch.
Über vergletscherte Gipfel
Die Route führt mich diesmal teils durch wegloses Gelände immer entlang des höchsten Punkts der Pyrenäen und damit auch über die, teils vergletscherten höchsten Gipfel, wie den Pico de Aneto (3.404 m), Vignemale (3.298 m), Mont Roig (2.868 m) oder Pic Perdiguère (3.222 m). Bei der Planung habe ich mich an der „Haute route pyrénéenne“ (HRP) orientiert. Teils gehe ich Varianten, seltener treffe ich auf einen der bekannten Weitwanderwege GR10 oder GR11. In langen Tagesetappen geht es in circa 800 Kilometern durch drei Nationalparks und ich lege mehr als 40.000 Höhenmeter zu Fuß zurück. Nachts werde ich, so es das Wetter und der Umweltschutz bzw. die Auflagen der Nationalparks erlauben, biwakieren oder in Schutzhütten unterkommen. An zwei Versorgungspunkten nehme ich Verpflegungspakete entgegen.
Ich werde bei der Tour dankenswerterweise von meinen Sponsoren Vaude und Sport Conrad unterstützt und möchte mich schon jetzt auch bei meinen Partnern Deuter, Blackroll und Dachstein Schuhe bedanken.
Ich freue mich sehr, wenn ihr mich begleitet! Ab jetzt werde ich auf bergwelten.com jede Woche erzählen, was ich zuletzt erlebt habe. Und auf meinem Blog ANAS WAYS könnt ihr tägliche Highlights erfahren.
Also: Schuhe schnüren und los!
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