Darf man beim Wandern abkürzen?
Foto: Lieke Van der Vorst
von Peter Kapelari
Beim Wandern abkürzen scheint oft verlockend, doch gehört sich das? Peter Kapelari, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins, gibt Auskunft.
Im Frühjahr machen sich Wegewarte auf zur Kontrolle und Wartung der ihnen anvertrauten Wanderwege. Kopfzerbrechen bereiten ihnen dabei die Abkürzungen zwischen den Serpentinen, die unglaublich schnell als „Abschneider“ – also deutliche Wunden in der Vegetation – sichtbar werden.
Das Problem ist kein optisches – der wahre Feind jedes Weges ist das Wasser! Wegabschneider wirken als ungewollte Wasserabläufe, beschleunigen das Wasser und leiten es weiter unten wieder auf den Weg. Sind sie einmal da, ist es unglaublich schwierig, sie wieder wegzubekommen – sie bleiben ewig sichtbar und locken immer wieder zur Abkürzung.
Im Waldbereich entstehen Wurzelverletzungen an Bäumen, die dadurch instabil werden; am Berg entstehen Erosionsflächen und schlechtere Wege. Darum: Bitte am Weg bleiben – auch für die eigenen Knie sind gepflegte Wege gesünder!
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