Auf der Hütte duschen?
Muss man in den Bergen unbedingt jeden Tag duschen? Peter Kapelari, ehemaliger Leiter der Abteilung Hütten beim Alpenverein, über Katzenwäsche und „Nachdenkhilfen“.
„Ein Älpler wäscht sich in der Früh, ein Alpinist hingegen nie“, sagt man. Denn wer duscht, nutzt ein auf Hütten begrenzt verfügbares Gut: Nur Trinkwasser ist nämlich als Duschwasser zulässig.
Fast überall müssen die Hüttenwirte deshalb Entkeimungsanlagen betreiben. Und auch genutztes Wasser muss laut Gesetz biologisch gereinigt werden. All das braucht Energie!
Da stellt sich schon die Frage, ob man beim Unterwegssein in den Bergen denselben Reinlichkeitsstandard wie zu Hause ansetzen muss. Für einen selbst ist es leicht verkraftbar und auch allen anderen durchaus zumutbar, einmal ein, zwei Tage nicht zu duschen. Länger ist man meist ohnehin nicht auf Schutzhütten unterwegs. Außerdem gibt es die Katzenwäsche: Mit einem Waschlappen (kalt) die wichtigsten Stellen abwischen, Zähne putzen, fertig.
Hütten, auf denen längere Aufenthalte üblich sind (etwa für Kurse), sind mit Duschen ausgestattet – zur Limitierung und als „Nachdenkhilfe“ aber inklusive Münzautomat. Kostendeckend ist dies damit aber immer noch nicht!