Blumen- und Kräuterwanderungen im Trentino
Foto: Alice Russolo
Wenn die Temperaturen milder werden und der Schnee den ersten Blumen weicht, heißt es: Nichts wie raus in die Natur. Wo könnte man der Flora besser beim Erblühen zusehen als auf einer Bergtour rund um Ledro und Comano?
Ledro: UNESCO-Biosphärenreservat in den Dolomiten
Zwischen Frühling und Frühsommer färben mehr als tausend Arten von Wildblumen die Wiesen des Ledro-Tals. Dank des einzigartigen Ökosystems und der Artenvielfalt wurde die Region zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt. Die Blütenteppiche ziehen Besucher aus ganz Europa in ihren Bann. Typische Arten der mediterranen Flora können in den Gebieten, nahe dem Gardasee, beobachtet werden. Wer schon immer einmal ein Edelweiß sehen wollte, kann dieses auf den mehr als 2.000 Meter hohen Bergkämmen um das Val di Concei entdecken.
Tourentipp: Die Blumenwiesen von Dromaè
Leicht zu erreichen sind die Weiden von Dromaè, einer Alm oberhalb des Dorfes Mezzolago, die sich von Mai bis Juni dank der Narzissen und Wilden Pfingstrosen in einen weiß-fuchsiafarbenen Teppich verwandeln. Der Aufstieg von Mezzolago nach Dromaè dauert rund dreieinhalb Stunden und führt über den botanischen Pfad mit seinen Kiefern-, Buchen- und Laubwäldern. Über den Weg verteilt beschreiben Schautafeln die Bäume, Blumen und Pflanzen. Mit ein wenig Aufmerksamkeit kann man auch Wilde Orchideen, Anemonen und Feuer-Lilien entdecken. Am Ende des Weges kehrt man zur Forststraße zurück und steigt zum Aussichtspunkt von Dromaè hinauf. Hier wird man mit Blicken über das Tal belohnt. Rundherum können Schützengräben und Stege aus dem Ersten Weltkrieg besichtigt werden. Der Forstraße folgend, gelangt man wieder nach Mezzolago zurück.
Die Eckdaten der Tour im Überblick:
Distanz: 12,1 Kilometer
Dauer: 5 Stunden und 52 Minuten
Höhenmeter: 978 Meter im Auf- und Abstieg
Höchster Punkt: 1.396 Höhenmeter
Tiefster Punkt: 661 Höhenmeter
Schwierigkeit: Mittel
Beste Jahreszeit: April bis Oktober
Comano: Ein Sinnesspiel aus Farben
Zwar ist Comano vor allem für seine Thermen bekannt, es lockt allerdings auch mit einer herrlichen Berglandschaft. Der Monte Casale ist der aussichtsreichste Berg des Tals. Die gewaltige Ostwand des Berges erhebt sich oberhalb der Ortschaft Pietramurata und ist mit 1.400 Metern Höhenunterschied eine der mächtigsten Wandfluchten im Tal. Auch die hochgelegenen Wiesen am Südhang der Brenta-Dolomiten bieten sich zum Entdecken an. Im Mai erwacht die Natur und die Blüte verwandelt die Umgebung in ein Sinnesspiel aus Farben und Düften der verschiedenen Blumenarten. Die Wiesen rund um den Gipfel sind übersät mit Krokussen, Wilden Tulpen und Wilden Orchideen, Enzianen, Märzenbechern, Rhododendren, Sterndorn und sogar Waldmeister, Moosbeere, Bergarnika, Heidekraut und Wildem Spinat – einem unscheinbaren Gewächs, das als alpine Delikatesse gilt. Er lässt sich bis zur Wurzel verarbeiten.
Tourentipp: Krokusblüten auf dem Monte Casale
Der Aufstieg zum Monte Casale ist eine leichte Route, die auch für Familien geeignet ist. Mit einer Genehmigung, die im Albergo Panorama in Comano erworben werden kann, fährt man bis zum Parkplatz von Le Quadre hinauf. Von dort geht es zu Fuß auf einer unbefestigten Straße weiter, die zu den Gipfelweiden führt. Bei der Don-Zio-Hütte angekommen, steigt man zum Gipfel und zum Aussichtspunkt mit Blick auf das Valle dei Laghi auf, von dem aus man alle Gipfel am Horizont sehen kann. Von hier kann man in südlicher Richtung bis zu einem großen Kreuz weitergehen und zur Don-Zio-Hütte zurückkehren. Ausklingen lässt man den Tag am besten bei Speis und Trank im Tal.
Die Eckdaten der Tour im Überblick:
Distanz: 2,5 Kilometer
Dauer: 1 Stunde und 15 Minuten
Höhenmeter: 171 Höhenmeter Aufstieg und 165 im Abstieg
Höchster Punkt: 1.631 Höhenmeter
Tiefster Punkt: 1.460 Höhenmeter
Schwierigkeit: Leicht
Beste Jahreszeit: Mai bis November
Blühenden Berglandschaften des Trentino
Wer auf der Suche nach weiteren frühlingshaften Wanderungen ist, für den hält das Trentino weitere Touren parat. Denn für jeden Blumentyp und Monat gibt es die ideale Wandertour, auf der die Kraft der Blumen und Kräuter genossen werden kann.
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