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Das Ende vom Einser-Sessellift am Präbichl

Aktuelles

1 Min.

21.03.2016

Foto: Tiziana Krakher

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von Tiziana Krakher

Die Tage des Einser-Sessellifts am Präbichl in der Steiermark sind gezählt. Der Betrieb des 1949 erbauten Sessellifts, von den Einheimischen liebevoll „da Ansa“ genannt, soll eingestellt werden.
 

Es ist Palmsonntag 2016. Die grelle Märzsonne scheint durch die kleinen Fenster ins Polsterschutzhauses am Präbichl (1.797 m). Vor der Türe türmt sich immer noch meterhoch der Schnee.

Doch die Tage hier sind gezählt. Der Betrieb des Sessellifts soll eingestellt werden. Wirtschaft und Politik haben hier herzlos den roten Stift angesetzt. Heutzutage muss alles lukrativ sein - ganz gleich, ob Herz und Geschichte dahinter stehen.

In wenigen Tagen soll „da Ansa“ zum letzten Mal seine Runden drehen. Dabei ist der Sessellift eine Legende: er hat aus der über 1 km langen und 30 Grad steilen Polsterrinne die längste durch einen Lift erschlossene Rinne der Ostalpen gemacht.

Eine alte Dame hat ihre letzte Reise mit dem 1er angetreten. Sie erzählt aus ihrer Kindheit, als sie gemeinsam mit ihrem Vater ängstlich ihre Schwünge in die steile Rinne setzte. Wehmütig blickt sie ins imposante Gelände hinab.


Therapie am Lift

Der Blick ist atemberaubend und reicht vom wild vereisten Reichenstein über das imposante Kaiserschild und den berühmten Erzberg bis zum Dachstein - Balsam für die Seele. Leise schnurrt das Seil über die alten Rollen, Sessel für Sessel fährt in die Bergstation ein. 12 Minuten braucht es zur Beförderung hinauf auf das Polsterschutzhaus - 12 Minuten Entschleunigung und Psychotherapie. Ganz ohne Überweisungsschein.

Noch einmal schnalle ich mir die Ski an und fahre in die Rinne ein. Die Frühlingssonne hat den Schnee wunderbar aufgefirnt - Traumbedingungen. Eigentlich hätte es die letzte Abfahrt für heute sein sollen. Aber das Wetter ist zu schön und ich zu traurig über das Ablaufdatum dieses Juwels.

Also noch einmal „auffi“!
Als ich den alten Liftbügel schließe, wird es mir ganz schwer ums Herz. Tränen drücken sich mir in die Augen: das wird wohl auch meine letzte Fahrt mit "ihm".


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