Der Prebersee im Portrait

Lage

Der Prebersee liegt oberhalb von Tamsweg in einem Hochtal am Fuße des Prebers (2.740 m). Er befindet sich damit zwar noch im Salzburg Lungau, aber schon an der Grenze zur steirischen Krakau.
Das Tal wird nördlich von den Schladminger Tauern mit den Gipfeln Golzhöhe, Roteck und Preber sowie südöstlich vom moorreichen Überling-Plateau begrenzt. Wenige hundert Meter nordöstlich des Seeufers liegt eine Talwasserscheide (1.527 m), die das Einzugsgebiet des Sees und des nach Süden entwässernden Preberbaches von jenem des Freisterbaches (nach Osten zum Rantenbach) trennt.
Umgeben ist der Prebersee von Almgelände, Wiesen und Wäldern. Besonders eindrucksvoll sind die an den See angrenzenden Moorflächen mit bis zu zwei Meter hohen Torflagen am Nordost- und Südufer.

Charakteristik

Charakteristisch für den Prebersee ist sein dunkles Wasser, dem man eine heilende Wirkung nachsagt. Mit einer Größe von 5,7 Hektar Fläche ist er recht überschaubar. Die maximale Tiefe beträgt 10,2 Meter. Aufgrund des moorhaltigen Wassers, das das Sonnenlicht gut absorbiert, erreicht der hoch gelegene Gebirgssee im Sommer bis zu angenehme 21 Grad Celsius.
Mit den Jahreszeiten verändert der Prebersee seine Farben: Im Herbst spiegeln sich die bunt gefärbten Lärchen im See, im Winter hüllt sich die ganze Region in strahlendes Weiß. Aufgrund der Lage ist es dann zwar besonders kalt, aber auch besonders schön und es gibt vielfältige Wintersportmöglichkeiten.

Geologie

In der letzten Eiszeit reichte der Murgletscher bis auf eine Seehöhe von mehr als 2.000 m. Durch den Rückgang des Gletschers wurde alles außer die höchsten Gipfel rund geschliffen – von daher stammen auch die für den Lungau typischen sanften Geländeformen mit ihren langen Rücken. Auf dem weicheren Untergrund schürfte der Gletscher während des Schmelzprozesses vor ca. 13.000 Jahren Mulden aus, wodurch die heutigen Bergseen entstanden.
Der Prebersee liegt außerdem am Westende der sogenannten Norischen Senke. Diese bezeichnet eine von Westen nach Osten verlaufende Längstalfurche in den Ostalpen, die mehrere inneralpine Becken aneinanderreiht.

Fauna und Flora

Der Prebersee und seine Umgebung bieten Lebensraum für eine vielfältige und üppige Fauna und Flora. Hier wechseln sich Lärchen- und Fichtenwäldern mit Feucht- und Moorrandwiesen und sensiblen Hoch- und Übergangsmooren ab. Im See selbst gedeihen aufgrund des Lichtmangels und des geringen Sauerstoffgehaltes nur wenige Wasserpflanzen wie zum Beispiel das Alpen-Laichkraut.
In den umgebenden Moorwiesen findet man dagegen Rundblättrigen Sonnentau, Scheiden-Wollgras, Sumpfenzian, Mehlprimel und Rosmarinheide. Eine Vielzahl an Reptilien und Amphibien wie Bergeidechse, Kreuzotter, Bergmolch oder Grasfrosch und auch Edelkrebse sind rund um den Prebersee beheimatet.

Im See findet man neben Elritze, Seesaibling, Bach- und Regenbogenforelle auch Weichtiere wie Erbsenmuscheln.

Gut zu wissen

Es gibt drei Zugänge zum See, an zwei ausgewiesenen Badeplätzen ist zudem das Schwimmen erlaubt. Diese gekennzeichneten Bereiche sollten aus Rücksicht auf das sensible Ökosystem auch eingehalten werden. Öffentliche Toiletten sind vorhanden. Ein Kinderspielplatz befindet sich bei der Ludlalm.

Beim traditionsreichen Preberschießen, das seit 1834 jedes Jahr im August stattfindet, wird mit der reflektierenden Seeoberfläche gespielt. Die Schützen zielen dabei nicht direkt auf die Zielscheibe, sondern auf deren Spiegelung im Wasser und versuchen durch den Abprall die eigentliche Scheibe zu treffen.

Anreise und Parkplatz

Öffentliche Verkehrsmittel: Ab Tamsweg erreicht man den Prebersee mit dem Regionalbus oder dem Tälerbus.

Pkw: Der See ist ab Tamsweg oder über die steirische Krakau einfach zu erreichen. Nördlich und nordöstlich des Prebersees befindet sich jeweils ein gebührenpflichtiger Parkplatz. 

Kürzester Weg zum See

Von den beiden Parkplätzen ist der See bereits in Sichtweite. Alle Besucher sind angehalten, auf den ausgewiesenen Wegen und Stegen zu bleiben.

Touren in der Umgebung

Sehr empfehlenswert ist im Sommer der Seerundgang mit dem Moor-Lehrpfad, der teils über Holzstege führt und dennoch breit genug für Kinderwägen ist.
Weitere Ziele sind der klassische Anstieg auf den Preber und das Roteck, die Wanderung zur Grazerhütte oder der ausgeschilderte Weg Richtung Eberlhütte und Halterhütte. Vor allem Letztere sind auch im Winter ein Erlebnis – als Rodelweg in wirklich einsamer Landschaft.

Mit dem Mountainbike sollte man sich unbedingt an die ausgewiesenen und erlaubten Strecken halten. Eine schöne Rundtour führt von Tamsweg über die Krakau und Überling nach Seefeld und retour; empfehlenswert ist auch die Mountainbiketour zur Grazerhütte.

Im Winter ist der Preber einer der bekannten Skitourenberge. Die Loipen rund um den Prebersee reichen bis in die steirische Krakau. Vor allem für kleine Kinder empfiehlt sich der Rodelhügel vor der Ludlalm – hier ist es sonnig und man kann die Kleinen gut von der Terrasse der Alm im Auge behalten. Einkehrmöglichkeit Direkt am See befindet sich die jüngst renovierte Ludlalm. Hier gibt es nicht nur regionale Köstlichkeiten und ein paar wenige Schlafplätze, sondern auch einen Abenteuerspielplatz für die kleinen Besucher.

Infos in Kürze

Höhenlage: 1.540 m

Gebirgsgruppe: Schladminger Tauern

Größe in Hektar: 5,7 ha

Max. Tiefe: 10 m

Wasserqualität: ausgezeichnet

Max. Temperatur der Oberfläche: 21 °C

Fischbesatz: Ja Mountainbiken erlaubt: auf ausgewiesenen Radwegen

Erreichbarkeit im Winter: Ja, Skitouren und Schneeschuhwanderungen im Gebiet, Eislaufen am und Langlaufen rund um den See möglich.