Die Alpinpolizei: Freund und Helfer am Berg
Etwa zwei Drittel des österreichischen Staatsgebietes sind alpines Gelände. Hier sorgen Frauen und Männer mit einer ganz speziellen Ausbildung für Sicherheit. Bei ihren Einsätzen setzen sie oft ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel, um das Leben anderer zu retten.
Dieser Winter hat es in sich
Die enormen Schneemengen in weiten Teilen des Landes erschweren der betroffenen Bevölkerung die Bewältigung des Alltags, behindern Verkehrswege und sorgen für bedrohliche Situationen sowohl am Berg als auch im Tal: Täglich müssen Ski-, Rodel- und Flugunfälle bearbeitet werden, dazu kommt leider auch immer wieder die Suche nach Vermissten nach Lawinenabgängen. Keine Frage, dass der exekutive Sicherheitsdienst in diesem Gelände eine besondere Herausforderung darstellt und ein speziell ausgebildetes Personal erfordert.
Wer ist die Alpinpolizei?
Die Alpinpolizei umfasst österreichweit 29 Alpine Einsatzgruppen mit insgesamt ca. 550 Mitgliedern. Abhängig von der Größe des Einsatzgebietes und der anfallenden Arbeit hat eine Alpine Einsatzgruppe zwischen 6 und 34 Beamtinnen und Beamten. Alpinpolizisten haben alle die Leidenschaft zu den Bergen aber auch zum Polizeiberuf: Die meisten von ihnen sind im normalen Polizeiinspektionsdienst integriert und bei Bedarf im alpinen Gelände im Einsatz.
Was macht die Alpinpolizei?
Jährlich werden mehr als 8.000 Unfälle im alpinen Bereich statistisch erfasst und von der Alpinpolizei bewältigt. Ob beim klassischen Bergsteigen, bei den Trendsportarten oder aber auch beim Paragleiten und mit dem Segelflugzeug – den Freizeitsportlern muss in den verschiedensten Situationen und Geländearten geholfen werden. Jetzt im Winter sind es vor allem Einsätze im organisierten und nicht organisierten Schiraum: Kollisionen, Liftunfälle und Lawinenunfälle nehmen die Alpinen Einsatzgruppen derzeit voll in Anspruch.
Die Kernaufgaben
Das RETTEN & HELFEN steht neben der ERHEBUNG der Unfälle im Vordergrund: Diese umfasst auch die Anzeige- und Berichterstattung an Gerichte, Staatsanwaltschaften und Verwaltungsbehörden. Die gewonnenen Erkenntnisse bei den Erhebungen bilden einen wesentlichen Baustein für die Unfallursachenforschung und -prävention.
Weiters steht die FAHNDUNG auf der Agenda der Alpinpolizei: Das alpine Gelände macht die Suche nach verdächtigen Straftätern oder auch Vermissten zu einer besonderen Herausforderung. Die Vermisstensuche wird zumeist gemeinsam mit den Freiwilligenorganisationen durchgeführt.
Schließlich ist auch die AUSBILDUNG des Alpindienstes ein wesentlicher Punkt, denn das Können muss ständig an die aktuellen Trends im alpinen Bereich angepasst werden. Zurzeit kann die Qualifikation des Gendarmerie-Bergführers durchaus mit jener des „Staatlich geprüften Berg- und Schiführers“ verglichen werden.
Die Geschichte der Alpinpolizei
Alles begann um das Jahr 1900 mit der wachsenden Notwendigkeit des Grenzschutzes im Hochgebirge, um die Grenze Tirols zu schützen. Ein wichtiger Teil dieses Grenzschutzes wurde der K.K. Gendarmerie übertragen, die erste Sommer- und Winterhochgebirgsschulen abhielten, in denen das Klettern und Schifahren sowie die Eis- und Gletschertechnik vermittelt wurde. Die damalige Alpinausrüstung beschränkte sich auf Fortbewegungsmittel wie Schi und Schneeschuhe. Nach dem 1. Weltkrieg gehörte eine Windjacke aus grauem Zeltleinen, Breecheshosen und Wickelgamaschen bis zu den Knien zur Uniform der Alpingendarmen. Ihre Ausrüstung bestand aus Eispickel, Kletterseil aus Hanf und hölzernen Schiern.
1927 erschien die erste Alpinvorschrift für die österreichische Bundesgendarmerie, die fortan auch die einheitliche und effiziente Ausbildung im alpinen Bereich regelte. Der zweite Weltkrieg unterbrach die Weiterentwicklung des Gendarmerie-Alpindienstes. Doch schon kurz nach dessen Ende, 1947, wurde die Wiederaufnahme gefordert: Der Fremden- und Tourismusverkehr und die damit verbundene Popularität des Berg- und Wintersports begannen ihre unaufhaltsame Entwicklung.
Ein Meilenstein in der bis dahin von Männern dominierten Geschichte der Alpingendarmerie war wohl auch das Jahr 1994: Alexandra Ellensohn, eine junge Inspektorin aus Vorarlberg, nahm als erste Frau die Alpinausbildung der Bundesgendarmerie in Angriff. Sie beendete diese nach zwei Jahren und wurde 1996 als erste Gendarmerie-Hochalpinistin Österreichs in die AEG Dornbirn aufgenommen. In der Zwischenzeit gibt es in den Reihen der Alpinpolizei vier Bergführerinnen.
Hier gibt es nicht nur nähere Informationen zur Alpinpolizei, sondern auch einen großen Serviceteil mit z. B.
- Verhaltensregeln für den Skisport
- Notrufnummern
- Bedienungsanleitungen für diverse Sicherungsgeräte
- Anzeige
- Anzeige
- Anzeige
- Bergwissen
Die Alpinmesse 2023