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Winteraustreiben im Rupertiwinkel

Die Aperschnalzer

• 13. September 2017
1 Min. Lesezeit

Ohrenbetäubend laut, dafür aber nur kurz: Das Aperschnalzen ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. In den Dörfern des Rupertiwinkels im Berchtesgadener Land wird dieser Winterbrauch noch mit Begeisterung gepflegt.

Aperschnalzer
Foto: Bayern Tourismus
Aperschnalzer
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Aper – das ist der Boden dann, wenn sämtlicher Schnee geschmolzen ist. Und damit das im Frühjahr möglichst bald eintritt, stellen sich in der Region um Saaldorf-Surheim im Rupertiwinkel die Aperschnalzer auf die Wiese, um mit lautem Peitschenknallen den Winter auszutreiben und die Natur aufzuwecken. Das Aperschnalzen ist im Alpenvorland eine jahrhundertealte Tradition, die nur zwischen Weihnachten und Faschingsdienstag praktiziert wird. Dann aber ist es ein unvergessliches Spektakel für Aug’ und Ohr, und wo immer die Aperschnalzer auftreten, haben sie hunderte Zuschauer.

Die „Goaßl“ macht den „Tuscher“

Der Ablauf ist genau vorgegeben: Die Männer und Frauen – es sind meist neun – sind festlich gekleidet und stehen in einer langen Reihe hintereinander. Auf das Kommando „Aufdraht, oane, zwoa, dahi geht’s“ schwingen sie ihre drei Meter langen Peitschen, die Goaßln, über dem Kopf und bringen sie zum Knallen. Eine Goaßl besteht aus einem Holzstiel und einem Hanfseil, das mit schwarzem Pech eingelassen wird. Am Seilende wird der Bast befestigt. „Tuscher“ heißt der Moment, in dem der Bast mit Überschallgeschwindigkeit die Richtung wechselt und so den lauten Knall erzeugt. Der Rhythmus ist nicht zufällig, und fast wirkt die Abfolge der Peitschenschläge wie eine Melodie.

Ein Stück bayerischer Tradition

In den Dörfern ist das Aperschnalzen eine alte Tradition, die in den Familien weitergegeben wird. Waren Großvater und Vater Aperschnalzer, wird wahrscheinlich auch der Sohn von klein auf die Goaßl schwingen. Und immer öfter auch die Tochter. So erhalten sie einen Teil der bayerischen Identität. Nachwuchsprobleme gibt es in den einzelnen Schnalzergruppen, den sogenannten Passen, jedenfalls keine.

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Der genaueste Takt gewinnt

Das Schnalzen ist aber nicht nur Brauchtum, sondern auch Wettkampf geworden. Die Preisrichter beurteilen allein nach Gehör und achten auf präzisen Takt, Gleichmäßigkeit und satte Tuscher. Einmal im Jahr – diesmal am 3. und 4. Februar 2018 in Aufham – findet das große Rupertigau-Preisschnalzen statt, an dem rund 130 Schnalzergruppen der Region teilnehmen.

www.bayern.by/traditionell-anders

 

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