Die Sony Alpha 6300 im Test
Gute Fotoapparate müssen nicht groß und wuchtig sein. Aber funktionieren handliche Systemkameras auch für Sportfotos unter unwirtlichen Bedingungen? Bergwelten-Cheftester Gerald Valentin hat es mit der Alpha 6300 von Sony ausprobiert.
Die kleinen Kompaktkameras sind fast ausgestorben, da ihnen moderne Smartphones in puncto Bildqualität um nichts nachstehen. Klassische Spiegelreflexkameras dämpfen durch großes Gewicht und Volumen das Vergnügen am Berg. Die Lösung für schöne Outdoorfotos sind spiegellose Systemkameras. Bei ihnen wird auf optische Spiegel im Innenraum verzichtet und das Bild an einem Bildschirm elektronisch erzeugt. Eine deutlich schmälere und leichtere Bauweise ist das erfreuliche Resultat, die Objektive können dennoch gewechselt werden.
Das nur 7 x 12 cm große Gehäuse der Sony α6300 besteht aus einer hochwertigen Magnesiumlegierung und liegt dank ergonomischem Griff relativ gut in der Hand. Die Kamera ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und unempfindlich gegen leichten Regen und Schnee. Die vielen Tasten und Räder sind übersichtlich angeordnet, für eine einfache Bedienung zum Teil aber zu klein geraten. Ein Touchscreen am hochauflösenden Klapp-Bildschirm wäre von Vorteil.
In Ergänzung zum Bildschirm wartet die α6300 mit einem elektronischen Sucher auf der mit einem gestochen scharfem Bild verblüfft. Speziell bei Sonne und Schnee ist der Sucher eine große Erleichterung, da ein Bildschirm bei grellem Licht kaum sichtbar ist. Der 24,2-Megapixel-Sensor liefert nicht nur am Tag tolle Aufnahmen, er sorgt auch in der Dämmerung für hohe Bildqualität.
Elf Bilder pro Sekunde
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Die größte Stärke der getesteten Kamera findet sich bei der Geschwindigkeit von Serienbildern. In diesem Modus garantieren elf Bilder pro Sekunde, dass dem Objektiv keine Einzelheit entgeht. Durch den schnellen Autofocus konnte bei Bike- und Skiaufnahmen eine hohe Schärfe erzielt werden. Die α6300 macht auch als Videokamera eine gute Figur. Ultra-HD mit 30 Bildern pro Sekunde liefert klare und detailreiche Filme.
Der Akku der Kamera ist über einen USB-Stecker zu laden und reicht für rund 1.000 Bilder. Aufgepasst: Display und Sucher benötigen viel Energie, weshalb es sich empfiehlt die Kamera immer wieder auszuschalten und auch gegen Kälte zu schützen. Ein Schwachpunkt ist der Blitz, der zum Aufhellen bei Portraits gut funktioniert aber bei weiteren Distanzen überfordert ist.
Fazit: Die α6300 kommt mit Outdoor-tauglichen Maßen und Gewicht und erfreut mit guter Bildqualität. Im Automatikmodus lässt sich die Kamera problemlos von Greenhorns bedienen. Mit ihren vielfältigen anderen Funktionen und dem großen Angebot an Wechselobjektiven bietet sie aber auch engagierten Amateuren breiten Spielraum.
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Infos
Preis:
Gehäuse: € 1.300
Gehäuse mit 16-50-mm-Standartobjektiv: € 1.500