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Tiefe Schluchten und steile Täler zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alp

Geologische Geheimnisse: GeoWandern um Stuttgart

• 16. Oktober 2015
2 Min. Lesezeit
von Martin Lehr

Hellwach ist man beim GeoWandern unterwegs und entdeckt Besonderheiten, die man sonst leicht übersieht. Das können kleine Details sein – aber auch große Zusammenhänge.

Wenn ich übers GeoWandern erzähle, muss ich oft zunächst mit ein paar weitverbreiteten Vorurteilen aufräumen:

  1. Wandern ist „Kilometer- und Höhenmeterfressen“
  2. Großstadt und Wandern passen nicht zusammen
  3. Geografie ist stinklangweilig, das war schon in der Schule so 
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Alles nicht wahr! GeoWandern ist Entdecken und Lernen in der Natur, und alles andere als langweilig. Abenteuer und Erkenntnisgewinn gepaart mit Outdoor-Aktivität – was will man mehr?

Randecker Maar Vulkankessel

Die gewaltige Natur

Ich bin Geograf und in vielen interessanten Ecken der Erde herumgekommen. Immer habe ich das gleiche Gefühl gesucht: Die Überwältigung, wenn man nach einem entbehrungsreichen Anstieg von einem Gipfelpanorama gefangen genommen wird. Oder wenn einen der Zauber einer erbarmungslos schroffen Landschaft erfasst.
 
Jeder, der sich die Frage stellt, wie es kommt zu solchen Landschaften kommt, ist bereits mitten in der Geografie angelangt.
 

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Die Welt im Kleinformat

 Nach dem Vagabundieren durch zahlreiche Länder bin ich schließlich wieder im Schwäbischen gelandet. Und auch hier habe ich eine Vielfalt an Landschaft entdeckt, die wirklich überrascht.
 
Denn das, was uns an den extremen Gegenden der Welt fasziniert, gibt es – im Kleinen – um die Großstadt Stuttgart auch, und zwar auf engstem Raum, direkt vor der Haustüre.
 
So kann man auch mal nach Feierabend losziehen. Saisonale Begrenzungen gibt es kaum – die GeoTouren haben zu allen Jahreszeiten ihren besonderen Reiz.

Nagoldtal am Schwarzwaldrand

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Landschaftsvielfalt auf engstem Raum

Die spannende Mittelgebirgslandschaft um Stuttgart ist ein idealer Beobachtungsplatz um das Entstehen von Landschaftsformen zu studieren. Hier gibt es tiefe Schluchten am Schwarzwaldrand, steppenartige Heideflächen im Gäu und steile Täler in den Keuperbergen.
 
Gemeinsam mit meinem Freund Joachim Eberle habe ich diese GeoZiele rund um Stuttgart in Wanderungen gepackt, bei denen nicht nur Muskeln sondern auch das Wissen profitieren. Das Ergebnis ist ein Wanderführer mit 35 Touren zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb mit Stuttgart im Zentrum, die sich geografischen Besonderheiten widmen.
 
Drei davon stelle ich hier vor:

 
Die Muschelkalkflächen bei Weil der Stadt

Eine längere Wanderung in der Region Nordschwarzwald, die in wenig bekannte Gebiete führt. Die Gegend ist vom Muschelkalk geprägt und bietet mit Wald, Heiden und Obstwiesen schöne Landschaftseindrücke.
 

Über die Buocher Höhe nach Grunbach

Auf aussichtsreicheen Wegen erklimmt man Stufe für Stufe die hier Berglen genannte Keuperlandschaft bis hinauf zum Schwarzen Jura der Buocher Höhe. Die naturräumlichen Gegensätze zwischen fast mediterran wirkenden Reblandschaften und rauen Keuperhöhen kennzeichnen diese Streckenwanderung.
 

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Der Bergrutsch am Hirschkopf

Ein echtes »Geo-Highlight« Süddeutschlands ist der Bergrutsch am Hirschkopf. Die große Rutschung ereignete sich 1983 und wurde 2006 als Nationales Geotop ausgewiesen. Auf mehreren sehr gut gestalteten Schautafeln werden verschiedene Aspekte der neu entstandenen Landschaften und Lebensräume erläutert. Im Sommer 2013 ereigneten sich in der Nachbarschaft erneut spektakuläre Rutschungen, die zum Teil große Gebäudeschäden verursachten.
 
Die Touren stammen aus dem Buch „GeoWandern rund um Stuttgart“, erschienen im Bergverlag Rother.

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