Über die Muschelkalkflächen bei Weil der Stadt
Sport
Wandern
Dauer
4:00 h
Länge
16,6 km
Höchster Punkt
595 m
Aufstieg
252 hm
Abstieg
252 hm
Beschreibung
Unterwegs in Baden-Württemberg, zwischen Nagold und Würm: Vielleicht waren es ja die Jahre seiner Kindheit und die Schönheit des Würmtals, die Johannes Kepler, einen Begründer der modernen Naturwissenschaften, besonders prägten. Mitten auf dem Marktplatz hat Weil der Stadt seinem berühmtesten Sohn ein monumentales Denkmal gesetzt. Aber nicht nur deswegen darf ein Rundgang durch die schöne mittelalterliche Altstadt und der Besuch des Keplermuseums zu Beginn oder am Ende der Tour nicht fehlen.
Die recht lange Wanderung, welche in der Region Nordschwarzwald liegt, ist besonders für Liebhaber stiller, weniger bekannter Regionen zu empfehlen. Längere Waldpassagen wechseln mit Obstwiesen, Hecken und trockenen Heiden. Der Muschelkalk prägt die Heckengäu-Landschaft, ist aber auf dieser Tour nur selten an der Oberfläche zu entdecken. Besonders im Frühjahr und Herbst bietet die Wanderung schöne Landschaftseindrücke und fotogene Motive.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Rundtour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „GeoWandern rund um Stuttgart" von Martin Lehr und Joachim Eberle, erschienen im Bergverlag Rother.
Die Wanderung kann auf halber Strecke in Simmozheim abgebrochen werden (regelmäßige Busverbindung nach Weil der Stadt vom Ortszentrum).
Lohnend ist ein Abstecher in die Teilgemeinde Merklingen mit ihrer eindrucksvollen Kirchenburg und der schönen alten Brücke über die Würm.
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof Weil der Stadt unterquert man die Gleise Richtung Industriegebiet und folgt sich links haltend dem Wegweiser Richtung Galgenberg. An der Fußgängerampel geht es über die L 1182 und dann entlang der steilen Max Caspar Straße (L 343) hinauf bis zum Parkplatz am Waldrand (Infotafel).
Auf den nächsten Kilometern orientieren wir uns immer an der roten Markierung des Hauptwanderwegs 5. Vom Parkplatz geht es auf schönem Pfad durch den Mischwald des Galgenbergs und man erreicht bald eine Grillstelle mit Spielwiese. Am folgenden Wanderparkplatz nicht dem Pfad links folgen, sondern kurz auf dem Teerweg bis zum Schützenhaus. Weiter auf dem HW 5 ziemlich eben über die bewaldete Hochfläche. Wer genau hinschaut erkennt hier die Spuren einer früheren intensiven landwirtschaftlichen Nutzung in Form von Steinriegeln und flachen Wällen.
Kurz vor dem Waldrand zeigt sich in einer kleinen Grube der Obere Muschelkalk. Nur wenige Meter rechts abwärts zur Wegtafel am Bergweg, die zu einem Besuch von Merklingen auffordert und einige Informationen zur Geschichte des Würmtals bereithält. Wer den lohnenden Abstecher in die frühe alemannische Siedlung macht, sollte etwa 40 Minuten zusätzlich einplanen.
Ansonsten folgen wir vom Wegweiser dem HW 5 links zunächst entlang von Gärten und in einer Kurve erneut scharf links durch schöne, überwiegend verwilderte Obstwiesen. Teilweise verläuft der Weg wie durch einen natürlichen Tunnel aus Hecken und Bäumen. Nach Überquerung der Kreisstraße 1021 geht es weiter am Waldrand entlang und dann auf einem schmalen Pfad recht steil hinauf zum Möttlinger Berg. Der Pfad erreicht den Waldrand und man folgt dem wenig ausgeprägten Wiesenweg parallel zur Landstraße 343 bis zum Wanderparkplatz am Möttlinger Köpfle.
Am westlichen Ende des Parkplatzes überqueren wir die Landstraße und verlassen damit den HW 5. Über einen Wiesenweg kommt man zu einem Feldweg und erblickt die in einer flachen Mulde liegende Ortschaft Möttlingen.
Nach wenigen Metern geht es links abzweigend ins Naturschutzgebiet Geißberg. Nun wandern wir durch eine typische Heckengäulandschaft und kommen bald zur Hütte mit Grillplatz. Unmittelbar westlich des Rastplatzes gibt es schöne Magerwiesen, Hecken und lichte Kiefernwälder zu entdecken. Unterhalb der Hütte folgt man dem breiteren Schotterweg abwärts zum Wanderparkplatz. Auf der dort aufgestellten Infotafel wird die Entstehung der sehr abwechslungsreichen alten Kulturlandschaft erläutert. So konnten die kargen Böden an den Hängen des Geißbergs tatsächlich an einigen Stellen nur durch Ziegen oder Schafe genutzt werden, während am Hangfuß oder auch auf der nordwestlich anschließenden Hochfläche teilweise noch heute Ackerbau betrieben wird. Mit 18 Orchideen- und vielen anderen seltenen Pflanzenarten stellen die Naturschutzgebiete bei Simmozheim eine botanische Besonderheit dar. Die Südexposition der Hänge sorgt dafür, dass hier im Sommer fast schon mediterrane Bedingungen vorherrschen.
Vom Parkplatz folgt man dem Höhenweg oberhalb von Simmozheim durch die landschaftlich reizvollen Südhänge des Geißbergs und kommt schließlich zu einem Teersträßchen. Auf diesem kurz nach links, dann weiter geradeaus auf dem Schotterweg absteigend bis zu einer Wegverzweigung. Man folgt nun dem markierten Wiesenweg mit schönem Blick auf Simmozheim sich links haltend hinunter zum Ortsrand beim Steigbrunnen. Diese Quelle entspringt an der Grenze zwischen dem wasserdurchlässigen Oberen und dem eher stauenden Mittleren Muschelkalk. Neben der sonnigen und geschützten Lage war das Vorhandensein von Wasser sicher ein wichtiger Grund für die Wahl des Siedlungsplatzes.
Nun immer geradeaus abwärts, die Dorfstraße überqueren und der Bismarckstraße bis zum Ende folgen (Wegweiser). Dort rechts über die Jahnstraße zum Ortsrand und weiter auf dem Sträßchen zum Weiler Büchelbronn. Gleich am ersten Gebäude rechts steil aufwärts zum Waldrand und sich kurz danach links haltend dem Pfad des markierten Gäurandweges folgen.
Mit dem Erreichen der Hochfläche sind wir wieder im Oberen Muschelkalk angekommen und durch schönen Buchenwald geht es weiter bis zu einem Forstweg. Hier links zu einer Wiese, an deren Ende sich der Weg am „Hönig“ verzweigt (581 m). Wir verlassen nun wieder den Gäurandweg und folgen dem schmalen Pfad geradeaus Richtung Predigtplatz (Blaue Raute). Der Pfad mündet auf einen asphaltierten Weg, der nach etwa 600 Metern wieder links verlassen wird.
Nun geht es über die bewaldete Hochfläche des Hönig bis zu einem Wegweiser, wo man links abzweigend den Predigtplatz erreicht. Es soll sich dabei ursprünglich um einen alten Kultplatz der Kelten handeln, der heute noch gelegentlich für Gottesdienste genutzt wird. Man geht nur ein paar Meter weiter zum Hönigsträßle und verlässt es sofort wieder rechts über einen unbefestigten Waldweg (ohne Markierung). Zunächst geradeaus, dann im Rechtsbogen abwärts geht es erneut durch eine ehemals ackerbaulich genutzte Kulturlandschaft. Das verraten auch hier die heute unter Wald liegenden Steinriegel und Terrassen. An der Wegböschung kann man die steinigen Böden des Muschelkalks, sogenannte Rendzinen, gut erkennen.
Dort wo der Weg am Hang ausläuft, geht es links steil hinab zum Hönigsträßle. Diesem folgt man nun auf den nächsten 2,5 Kilometern zurück Richtung Weil der Stadt. Erst durch Wald, dann entlang von Obstwiesen und Hecken, geht der Blick über die Feuchtgebiete am Talackerbach und hinüber zu den bewaldeten Höhen, die auf dem ersten Teil der Wanderung überquert wurden. Die Kulisse von Weil der Stadt wird dominiert von der mächtigen Stadtkirche St. Peter und Paul, die aus rotem Buntsandstein errichtet wurde. Ein deutlicher Hinweis auf die Nähe zum Nordschwarzwald, wo dieser feste Sandstein verbreitet vorkommt und beim Bau vieler historischer Gebäude Verwendung fand.
Kurz vor dem Stadtrand erreicht der Weg die Landstraße nach Ostelsheim. Auf dieser abwärts bis zur ersten Linkskurve und dort geradeaus weiter, die Gleise der stillgelegten Schwarzwaldbahn querend bis zur Brücke über die B 295. Danach rechts die Treppe hinunter und über die Herrenberger Straße in wenigen Minuten zum Marktplatz der Keplerstadt.
Den Bahnhof erreicht man entweder direkt geradeaus und dann rechts abwärts über die Bahnhofstraße oder aber viel lohnender im Rechtsbogen an der Kirche vorbei und durch die schönen Winkel der Altstadt. Neben dem Keplermuseum am Marktplatz gibt es zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken, für die man sich Zeit nehmen sollte.
Anfahrt und Parken
Bis Weil der Stadt fahren und weiter zum Bahnhof
Parkplatz
Gebührenpflichtige Parkplätze am Bahnhof, Wanderparkplatz am Galgenberg (westlicher Ortsrand).
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit der Bahn bis Weil der Stadt (S6, 40 Min. Fahrtzeit vom Hauptbahnhof Stuttgart) fahren
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