Melde dich an und erhalte Zugang zu einzigartigen Inhalten und Angebote!


AnmeldenRegistrieren
Abonnieren

Alpinpolizistin Katrin Krahbichler: „Ich habe den coolsten Job der Welt“

Menschen

1 Min.

20.12.2015

Foto: Marco Rossi

Anzeige

Anzeige

Katrin Krahbichler ist Alpinpolizistin. Uns beantwortet sie 10 Fragen über ihre Arbeit in einem klassischen Männerberuf.

Bergwelten: Was tun Sie eigentlich genau?

Katrin Krahbichler: Ich bin Exekutivbeamtin im Pinzgau, versehe dort normalen Polizeiaußendienst. Derzeit untersuchen wir gerade einen Betrugsfall. Durch meine Zusatzausbildung als Alpinpolizistin gehören zum Dienst aber auch die Aufklärung alpiner Unfälle und die Suche nach Vermissten.

Worauf sind Sie wirklich stolz?

Dass ich die erste Polizei-Hochalpinistin im Bezirk Zell am See bin.

Eine Frau in einem traditionellen Männerberuf. Das ist sicher nicht einfach. Wie gehen Sie damit um?

Wie überall im Leben kann jeder von jedem etwas lernen. Egal ob alpinistisch oder rein zwischenmenschlich.

War es ein Kindheitserlebnis, das Sie zu diesem Beruf gebracht hat?

Wir haben in der Familie weder Alpinisten noch Polizisten. Warum ich vor fast zehn Jahren mit dem Bergsteigen begonnen habe, kann sich keiner erklären. Aber ich wurde und werde immer von meinen Eltern unterstützt, bei allem, was ich tue.

Drei Eigenschaften, die Ihnen bei Ihrer Arbeit helfen?

Ehrgeiz, Flexibilität und Teamfähigkeit.

Wie steht’s mit Ihrer Risikobereitschaft?

Ich denke, ich bin ein vorsichtiger Mensch. Aber meine Mama sieht das nicht so, wenn ich im Gebirge herumkraxle. Ein älterer Bergrettungskamerad sagte einmal: „Katrin, merk dir: Nur ein alter Bergsteiger ist ein guter Bergsteiger.“

Zwei Arbeitsgeräte, ohne die nichts geht?

Mein Funkgerät und mein Kugelschreiber. Bin ich am Berg, ist die Ausrüstungsliste allerdings deutlich länger.

Wie wichtig ist das bergsteigerische Können für Ihre Polizeiarbeit?

Bei einem meiner ersten Einsätze im Team war eine Frau im Klettergarten zehn Meter abgestürzt. Zunächst habe ich als ausgebildete Sanitäterin das Notarztteam unterstützt. Danach mussten wir herausfinden, was passiert war: Die Frau war „top rope“ geklettert, gesichert nur durch Schnappkarabiner, und das Seil war aus dem Karabiner herausgerutscht. Bei diesem Einsatz war meine Erfahrung als Alpinistin sehr hilfreich, aber auch die knapp acht Jahre als Bergretterin.

Haben Sie Ihren Traumjob gefunden?

Ich habe den coolsten Job der Welt, einen Freund, der zugleich mein bester Bergpartner ist, und die netteste Familie, die man sich vorstellen kann!

Gibt es denn einen Gipfel, auf den Sie unbedingt einmal hinaufwollen?

Ich liebe die Alpen. Ich verbringe zwar jede freie Sekunde am Berg, aber es müssen für mich keine exotischen Gipfel sein.