Krangel im Seil - die häufigsten Ursachen
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Gerade ist man noch in einer Seillänge unterwegs gewesen und da ist es auch schon. Das korkenzieherförmige Stück Seil an deinem Klettergurt. Ob beim Vorstieg, im Nachstieg, mit Einfachseilen, Halbseilen, Zwillingsseilen oder alten und neuen Seilen – alle Kletterbegeisterten kennen es. Ein Krangel im Seil. Aber was sind denn genau die Ursachen für diese Krangeln?
Ursachen von Seilkrangeln
Die häufigsten Ursachen von Seilkrangeln sind das Aufschießen bzw. Abwickeln, das Ablassen von der Hakenposition aus, das Ablassen im engeren Radius und das Abseilen oder Sichern mit Halbmastwurf. Aber alles Schritt für Schritt:
1. Aufschiessen bzw. Auslegen
Bis vor kurzem waren Seile von nahezu allen Herstellern ab Werk geschossen. Die meisten wickelten ihr Seil dann einfach immer im Kreis, so wie man ein Seil einfach um seinen Oberarm und seine Hand wickeln würde. Dies bedeutete allerdings, dass man beim Auspacken tagelang mit Entkrangeln beschäftigt war. Wie man diesen Fehler verhindern kann, ist ganz simpel. Das gesamte Seil wird mehrmals von einem Seilende zum anderen mit einer Hand durch die andere Hand gezogen. Dadurch lassen sich die mitgebrachten Windungen und unerwünschten Krangeln entfernen. Zum Glück haben sich einige Seilhersteller, wie Black Diamond, dem Problem gestellt und Seile schon ab Werk aufgeschossen. So können Fehler beim Abwickeln und daraus entstehende Krangeln verhindert werden.
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2. Ablassen von der Hakenposition
Auch beim Ablassen kann die Position vom Haken aus Probleme bereiten. Um diese zu vermeiden, sollte man idealerweise zwei bombenfeste Haken mit Quicklinks, Abseilringen oder einer Kette bei sich haben. Wenn das Seil durch zwei Haken mit einem größeren Abstand verläuft, sodass das Seil nochmals umgelenkt wird, kann das zu einer Krangelbildung führen. Dies kann man vermeiden, indem man seinen Stand so ausrichtet, dass das Seil wie ein umgekehrtes V darin hängt.
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3. Ablassen im engeren Radius
Bei einem sehr schmalen Karabiner, einem dünnen Kettenglied oder einem abgenutzten Karabiner mit Seilrille ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich Krangeln bilden. Die meisten Karabiner, Quicklinks und Kettenglieder haben allerdings einen ausreichenden Durchmesser, sodass dieses Problem vermieden werden kann.
4. Abseilen oder Sichern mit Halbmastwurf
Gerade beim Abseilen mit Halbmastwurf sind die Krangeln ein großes Problem. Aber auch hierfür gibt es einen kleinen feinen Trick. Versichere dich einfach zu Beginn, ob die Seile wirklich vollständig frei sind. Dadurch drehen sich die Windungen von ganz alleine aus den freien Seilenden heraus. Eine weitere Alternative wäre, dass sich eine Person mit einem linkshändigen Halbmastwurf und die andere Person mit einem rechtshändigen Halbmastwurf abseilt. Auf diese Weise wird die Krangelbildung stark verringert.
Entfernung von Krangeln
Was die Entfernung von Krangeln aus dem Seil betrifft, gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Eine Möglichkeit ist es, das gesamte Seil einfach eine Weile am Stand hängen zu lassen, wodurch sich die Krangeln aus der gesamten Länge lösen. Eine weitere Alternative ist es, dein Seil wie im Toprope durch zwei Quickdraws zu ziehen. Hilfreich ist es auch, die gesamte Länge einmal vorwärts und einmal rückwärts zu bewegen. Wenn die Tage und die Nächte endlich wieder wärmer werden, kannst du dein Seil auch ganz einfach über eine trockene Wiese hinter dir herziehen. Während du herumspazierst, lösen sich ganz nebenbei alle Krangeln. Zu guter Letzt kann man sein Seil auch noch in einer Route oder am Boden durch ein ATC-Sicherungsgerät ziehen.
Weitere Informationen und alles darüber, wie gefährlich Krangeln sein können findest du HIER.
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