Bergportrait: Gran Paradiso (4.061 m)
Foto: Alexander Fuchs / Red Bull Media House Publishing
Der Gran Paradiso ist der höchste Gipfel der Grajischen Alpen und liegt vollständig auf italienischem Staatsgebiet. Liftunterstützung gibt es hier keine – insgesamt 2.101 Höhenmeter gilt es zu Fuß zu überwinden. Wir stellen euch den Viertausender im Detail vor.
Höhe und Lage
Der Gran Paradiso ist mit 4.061 m der höchste Gipfel der Grajischen Alpen und liegt zur Gänze auf italienischem Staatsgebiet im Nationalpark Gran Paradiso. Dieser teilt sich aufs Aostatal und das Piemont auf und ist nicht nur der älteste Nationalpark Italiens, sondern auch der zweitälteste im gesamten Alpenraum. Der Gran Paradiso erhebt sich südöstlich vom Mont Blanc und nördlich der Dauphiné. Vom Gipfel des italienischen Viertausenders eröffnet sich zudem ein spektakulärer Tiefblick in seine Ostflanke.
An sich zählt der Gran Paradiso zu den technisch „leichten“ Viertausender-Touren. Unterschätzen sollte man seine Besteigung dennoch nicht, immerhin sucht man hier – anders als an den prominenten Viertausendern in der Schweiz – vergeblich nach Seilbahnen. Die rund 2.101 Höhenmeter aus Pont in Valsavarenche (Aostatal) muss man also komplett zu Fuß zurücklegen. Insofern ist der Gran Paradiso, wenn auch technisch keine große Herausforderung, doch ein – zumindest konditionell – anspruchsvolles Unternehmen.
Geschichte
Erstmals bestiegen wurde der Gran Paradiso am 4. September 1860 durch J. J. Cowell und W. Dundas unter Begleitung der Führer J. Payot und J. Tairraz. Die Seilschaft erreichte den Gipfel bereits damals über die heute als Normalanstieg etablierte Route.
Der Gran Paradiso im Überblick:
Höhe: 4.061 m
Lage: Grajische Alpen/Aostatal
Erstbesteigung: 1860
Talort: Valsavarenche
Stützpunkt: Rifugio Vittorio Emanuele II (2.775 m) oder Rifugio Chabod (2.750 m)
Touren
Der Normalweg über die Westflanke auf den Gran Paradiso führt vom Rifugio Vittorio Emanuele II (2.775 m ) zunächst in Richtung Norden über ein Blockfeld und weiter zu den Moränen unterhalb des Gletschers. Den Bergrücken hinauf steigt man über den „Eselsrücken“ (3.650 m) zum Sattel auf. Von dort geht es unterhalb des Felsgrats zum Bergschrund und an einem kurzen Blockgrat zum Vorgipfel, dem Madonnengipfel, der nur unwesentlich niedriger ist als der Paradiso selbst und wohl darum für viele Bergsteiger bereits das Ziel der Tour darstellt. Wer noch weiter auf den „richtigen“ Gipfel will, erreicht diesen in leichter Kletterei (I-II) nach nur rund 15 Minuten.
Wer den Gipfel vom Rifugio Chabod angeht, steigt zunächst über einen Rücken unterhalb der Paradiso-Nordwand zum Laveciau-Gletscher auf, ehe die Route am „Eselsrücken“ auf den Normalweg trifft.
Weitere lohnende Routen führen über die Ostflanke, die Nordwestwand oder den Nordgrat.
Tourentipp
Gran Paradiso vom Rifugio Federico Chabod
Gut zu wissen
Der Nationalpark Gran Paradiso wurde bereits 1856 zum Schutz des Alpensteinbocks gegründet und war zuvor – pikanterweise – ein königliches Jagdreservat.
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