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Leitlinien für den Bergsport in Zeiten von Corona

Aktuelles

2 Min.

04.05.2020

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Mit 1. Mai wurden die Ausgangsbeschränkungen in Österreich gelockert und es dürfen nun wieder bis zu 10 Menschen an einem Ort zusammenkommen. Was das für den Bergsport im Allgemeinen bedeutet und wie eine gemeinschaftliches Bergsteigen, Wandern und Klettern in Zukunft aussehen wird, lest ihr hier.

Die Experten des Österreichischen Alpenvereins und der Naturfreunde haben sich mit dem Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) an einen Tisch gesetzt und einen Leitlininenkatalog für den Bergsport nach COVID-19 erarbeitet. Dabei wurden altvertraute Sicherheitsvorkehrungen erweitert, um so das Infektionsrisiko bei gemeinsamen Unternehmungen am Berg zu minimieren.

Im Mittelpunkt der Leitlinien stehen sieben Grundregeln, die um sportartspezifische Empfehlungen für die alpinen Sportarten ergänzt wurden.


1. Risikobereitschaft zurücknehmen

Bei alpinen Unternehmungen sollte man deutlich unterhalb der persönlichen Leistungsgrenze bleiben: Die coronabedingten Risiken und Erschwernisse bei Rettungseinsätzen, sowie die zusätzliche Belastung der Spitäler stehen in keinem Verhältnis. 


2. Abstand halten

Bergsportler und Bergsportlerinnen sollten einen Mindestabstand von 2 Metern einhalten – das entspricht etwas mehr als 2 Armlängen bei einem Erwachsenen. Außerdem sollte man einen Mund-Nasen-Schutz verwenden, wenn in Ausnahmefällen der Mindestabstand von 2 Metern unterschritten werden muss. Bestimmte Bergsportaktivitäten (z. B. Mountainbike) können auch größere Abstände erfordern.


3. Bergsport nur in Kleingruppen

Die konkrete Personenzahl hängt von der jeweiligen Bergsportart ab: Mit 10 Personen ist eine Obergrenze vorgegeben. Mit zunehmender Gruppengröße wird es schwierig den Mindestabstand einzuhalten! Stark frequentierte Touren und Plätze sollten weiterhin gemieden werden.

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4. Gewohnte Rituale unterlassen

Händeschütteln, Umarmungen, Gipfelbussi, Trinkflasche anderen anbieten sind zwar altvertraute Gebräuche, sollten aber in Zeiten von Corona unterlassen werden.


5. Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel mitnehmen

Neben der allgemeinen Notfallausrüstung gehören Mund-Nasen-Schutz und Desinfektionsmittel für die nächste Zeit in den Rucksack.


6. Mund-Nasen-Schutz bei Fahrgemeinschaften

In jeder Sitzreihe dürfen einschließlich dem Lenker nur zwei Personen sitzen. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist zu bevorzugen.


7. Im Notfall 

Als Ersthelfer bei Bergunfällen ist nach den allgemein üblichen Erste-Hilfe-Richtlinien vorzugehen und zusätzlich ein Mund-Nasen-Schutz zu verwenden.


Sportartspezifische Empfehlungen

1. Bergwandern/Bergsteigen/Skitouren/Schneeschuhwandern

Umsetzen der Grundregeln.

2. Sportklettern (Klettergärten) & Bouldern Outdoor

  • Umsetzen der Grundregeln.
  • Regelmäßiges Desinfizieren der Hände.
  • Das Seil beim Klippen nicht in den Mund nehmen.
  • Die eigene Ausrüstung verwenden: Expressschlingen, Sicherungsgerät, Seil.
  • Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig.
  • Spotten mit Mund-Nasen-Schutz und anschließender Desinfektion der Hände.

3. Klettersteig

  • Umsetzen der Grundregeln.
  • Verzicht, wenn bereits mehrere am Steig unterwegs und Staus absehbar sind.
  • Rücksichtnahme und Abwarten am Einstieg.
  • Geschwindigkeit so wählen, dass man nicht auf andere Personen aufläuft.
  • Überholen nur, wo die Abstandsregel eingehalten werden kann und kein Sicherungsbedarf besteht (Absätze, Bänder).
  • Ausstiegsbereich nach Beendigung des Klettersteigs rasch verlassen.
  • Klettersteige nicht in der Gegenrichtung begehen.
  • Klettersteig-Handschuhe verwenden.

4. Mehrseillängen/Alpinklettern/Hochtouren

  • Umsetzen der Grundregeln.
  • Maximal zwei Personen am Standplatz.
  • Partnercheck auf Distanz: Die Partner fordern sich gegenseitig zur Überprüfung von Knoten, Karabiner, Sicherungsgerät und Gurt auf und beobachten sich dabei gegenseitig.
  • Hände desinfizieren vor und nach einer Klettertour.

5. Mountainbike / Tourenrad

  • Umsetzen der Grundregeln.
  • Höhere Geschwindigkeiten erfordern größere Abstände beim Hintereinanderfahren: 5 m bergauf, 20 m bergab und in der Ebene.
  • Wenn überholen, dann rasch und nur, wenn der seitliche Mindestabstand von 2 m eingehalten werden kann.