Outdoor-Wissen: T-W
Peter Plattner, Alpinsachverständiger und Sicherheitsexperte des Alpenvereins, sammelt grundlegende Fachbegriffe zum Thema Bergsport. Bewährte Materialien, ausgeklügelte Verarbeitungstechniken und wie man draußen immer richtig angezogen ist, werden in diesem Glossar erklärt.
T
Transtex: In verschiedenen Varianten erhältliches Material des österreichischen Sportbekleidungsherstellers Löffler das 1. und 2. Schicht kombiniert: innenliegendes Polypropalen transportiert Feuchtigkeit von der Haut weg und isoliert während die außenliegende Schicht diese Feuchtigkeit aufnimmt und verdunsten lässt.
U
UV-Schutz: Eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt die Haut, eine entsprechend gute Sonnenbrille die Augen. Vor allem im Frühjahr ist auf Gletschern eine Brille mit Filterkategorie 4 notwendig, um alle schädlichen Wellenlängen zu blockieren. Daneben muss die Brille rund um das Auge eng abschließen, um Streustrahlung von unter durch die Schneeoberfläche bzw. von allen Seiten bei Nebel abzuwehren.
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V
Ventilations-Reißverschlüsse: Machen bei der 3. Schicht Sinn, um bei widrigen Wetterverhältnissen besser lüften zu können: Bei Jacken können RV’s unter den Unterarmen und bei Hosen an der Außen- bzw. Innenseite geöffnet werden, um auch bei Schneefall ein besseres Körperklima aufrecht zu erhalten.
W
Wasserdicht / Wasserabweisend: Wirklich wasserdichte Materialien bzw. Behandlungen (Membran, Beschichtung) werden immer weniger „atmungsaktiv“ sein als „nur“ wasserabweisende Produkte. Da es im Winter selten regnet sind sie aber bei den meisten Aktivitäten nicht notwendig. Die Wasserdichtheit wird mit einer Wassersäule angegeben: 20.000 (ein super Wert) bedeutet, daß das Material 20 Liter Wasser pro Quadratmeter abhalten kann.
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Wolle: Sie ist schwerer als Fleece und trocknet auch langsamer doch es ist ein Naturmaterial mit tollen Eigenschaften: Als 2. Schicht ist es angenehm zu tragen, temperaturregulierend, dank Lanolin wasserabweisend, geruchsneutral und wärmt auch dann noch, wenn sie feucht ist. Außerdem lädt sie sich nicht statisch auf und ist in der Biwakschachtel resistent gegen den Funkenflug des Ofens.
Willo Welzenbach: (* 1899 in München / † 1934 Nanga Parbat) Alpinist („Eispapst“), erweiterte die fünfteilige Skala für Kletterschwierigkeiten von Hans Dülfer 1923 um eine Stufe („Welzenbach-Skala“, 1970 abgelöst durch UIAA-Skala), verfasste seine Dissertation u.a. über Wechtenbildung und verwendetet im Rahmen der Erstbesteigung der NW-Wand des Gr. Wiesbachhorns (Glocknergruppe/Hohe Tauern) erstmals einen Eishaken
Wolfgang Güllich: (* 1960 Ludwigshafen a. Rhein / † 1992 Autounfall bei Ingolstadt) Sportkletterlegende der den Freiklettergedanken auch an die großen Wände der Alpen/Welt übertrug. Er kletterte die damals schwierigsten Routen und eröffnete 1991 mit Action Directe (Frankenjura) die erste 9a (UIAA XI). Er ist die zentrale Persönlichkeit der Sportkletterbewegung und bis heute rundum anerkannt, u.a. durch den Satz: „Man geht nicht nach dem Klettern zum Kaffeetrinken, Kaffeetrinken ist integraler Bestandteil des Kletterns.“
Wandern: Als Bergsport ist Wandern „zweckfreies Gehen in der Landschaft“ und grenzt sich vom profanen Spazierengehen u.a. durch Umfeld (Naturraum) und Dauer (mehrere Stunden) ab. Zweifelsohne älteste Bergsportdisziplin und laut SAC-Wanderskala schwierigkeitsmäßig unterteilt von Wandern (T1: auf Wegen, keine Anforderungen, mit Turnschuhenmöglich) über Bergwandern (T2/T3: schmalere Wege teilweise mit Absturzgehfahr, Trittsicherheit und Trekkingschuhe notwendig) bis Alpinwandern (T4/T5/T6: kaum/keine Wegspuren, exponiertes Gelände, Gletscherpassagen und Kletterstellen, alpine Erfahrung und Umgang mit Pickel/Seil teilweise erforderlich). Die Bergsportaktivität mit den meisten Ausübenden und weiterhin stärkstem Zulauf. In den Unfallstatistiken prominent vertreten (Herz-Kreislauf-Probleme, Stolpern, Absturz).