Trailrun auf Portugals höchsten Berg
Foto: Philipp Reiter
von David Wallmann
Der „Montanha do Pico“ ist ein auf der gleichnamigen Azoren-Insel Pico gelegener Vulkan. Mit 2.351 m ist er der höchste Berg Portugals und einer der höchsten Vulkane Europas.
Er ist ein Stratovulkan, also ein aus einzelnen Schichten bestehender Vulkan, den man an seiner steilen spitzkegeligen Form erkennt. Sein Krater hat einen Durchmesser von 500 m und beherbergt einen weiteren kleinen Vulkankegel, den „Piquinho“, der 70 Meter aus dem Krater herausragt und den eigentlichen Gipfel des „Montanha do Pico“ bildet.
Gemeinsam mit Tom Owens (GB), Philipp Reiter (D), Lukas Sörgel (D) und Tom Wagner (AUT) hat unser Autor David Wallmann (AUT) den Vulkan bestiegen – wohlgemerkt: im Laufen.
Wer den Vulkan besteigen will, startet seine Gipfeltour am Hafen von Madalena, der größten Stadt der Insel. An der Küste geht es erst einmal entlang in Richtung Criação Velha, ehe eine Abzweigung in die für die Insel berühmten Weingärten hineinführt.
Die vulkanische Erde der Insel verleiht dem schweren Rotwein ein einzigartiges Aroma - so einzigartig, dass er im 19. Jahrhundert sogar bis an den Zarenhof nach Sankt Petersburg exportiert und von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Ohne GPS-Gerät kann man sich in den labyrinthischen Weingärten leicht verlaufen, mit Gerät ist es jedoch kein Problem, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Casa da Montanha
Den eigentlichen Ausgangspunkt der Gipfeltour bildet die „Casa da Montanha“. Wer den Vulkan besteigen will, muss sich hier erst einmal registrieren - und allein bis zur „Casa“ 25 km zurücklegen und 1.400 Höhenmeter überwinden.
Die zweite Teiletappe führt über einige Treppen hinauf zu einem Steig, der von 45 wegweisenden Holzpfosten gesäumt ist.
Mit jedem Höhenmeter wird der Pfad steiniger, bis er schließlich nur noch aus Lava-Geröll besteht. Den ersten Blick auf den Gipfel erhascht man mit Erreichen des Vulkankraters.
Von hier sind es nur noch 70 Höhenmeter bis zum Gipfelglück - die haben es aber in sich. Über grobes Gestein und Vulkanasche kämpft man sich in leichter Kletterei hinauf zum Ziel auf 2.351 m.
Der Abstieg erfolgt über die Aufstiegsroute zurück zur „Casa da Montanha“, wo die 32 km lange Tour ihr Ende nimmt.
Hardfacts
- Dauer: 6-8 h
- Höchster Punkt: 2.351 m
- Tiefster Punkt: 0 m
- Kondition: 5
- Technik: 4
Bergwelten-Tipp
Wer seine Tour erst bei der „Casa da Montanha“ startet, muss „nur“ 7 km und 1.200 Höhenmeter bis zum Gipfel zurücklegen.
Anreise
- Mit dem Flugzeug: Pico (PIX) wird von SATA innerhalb der Azoren täglich & von TAP wöchentlich aus Lissabon angeflogen
- Mit dem Schiff: die Fähre setzt täglich von den Nachbarinseln Faial (Horta) und Sao Jorge (Velas) aus über nach Pico (Madalena)
Gut Zu Wissen
- Pico ist die zweitgrößte Insel der Azoren
- Bis dato kam es auf der Insel zu zwei Vulkanausbrüchen: Der „Montanha do Pico“ ist 1562 & 1718 ausgebrochen
- 1980 hat ein schweres Erdbebeben bei Terceira die Insel erschüttert
- 1981 wurde der Flughafen Pico in Betrieb genommen
- Vom Hotspot für Walfang zum Zentrum für Walbeobachtung: Seit 1984 werden bei Pico keine Wale mehr gejagt, dafür aber intensiv beobachtet & erforscht
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