Ursprünglich, einfach, authentisch: 5 wilde Hütten
Foto: Simon Moosbrugger/Lechtal Info
von Christina Geyer
Warme Duschen, Einzelzimmer und Wlan haben selbst am Berg keinen Seltenheitswert mehr. „Mountain Wilderness Deutschland“ sieht diese Entwicklung kritisch und präsentiert in seiner neuesten Publikation 20 wilde Hütten, die sich ihre Ursprünglichkeit ganz bewusst bewahrt haben. Wir stellen euch 5 davon vor.
Mountain Wilderness Deutschland präsentiert 20 einzigartige Berg-Refugien, die sich den Namen „Hütte“ noch verdient haben: von kleinen Biwakschachteln über Hütten ohne Elektrizität und fließendem Wasser bis hin zu Refugien, deren „Häusl“ sich noch im Freien befinden. Das Einfache hat nichts mit Entbehrung zu tun – vielmehr führt es uns vor Augen, was wirklich wichtig ist. Am Berg ist das nicht viel: Ein Dach über dem Kopf, eine warme Suppe und ein Schlafplatz reichen aus und geben den Blick frei für das Wesentliche: Die Natur.
1. Frederic-Simms-Hütte, 2.004 m
Lechtaler Alpen/Tirol
Die Frederic-Simms-Hütte wurde 2002 mit dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins ausgezeichnet: Ihren Strom gewinnt sie über ein Solarpanel, geheizt wird mit Holz. Verpflegt wird man von den Pächtern Andy Kiechle und Charly Wehrle mit reichlichen Portionen. Die Zutaten stammen aus der Region.
Gut zu wissen:
- Waschraum ohne Warmwasser
- kein Wlan
- Barzahlung
Gehzeit zur Hütte: 3 h
2. Brandenburger Haus, 3.277 m
Ötztaler Alpen/Tirol
Das Brandenburger Haus inmitten der Ötztaler Alpen-Gletscher ist eine der höchstgelegenen Schutzhütten Österreichs. Die Lage der Hütte setzt auch schon für den Zustieg eine Gletscherausrüstung voraus.
Gut zu wissen:
- keine Duschen
- dafür: echtes Bergsteiger-Feeling
- Solarenergie, Holzbrandöfen und Komposttoiletten
Gehzeit zur Hütte: 5 h 30
Die Hütte im Detail: Brandenburger Haus
3. Rojacher Hütte, 2.718 m
Goldberggruppe/Salzburg
Frederic-Simms-Hütte
Die kleine Holz-Hütte befindet sich direkt unter dem Gipfel des Hohen Sonnblicks (3.106 m). Seit über 100 Jahren schon trotzt das mit Schindeln verkleidete Haus hier den Naturgewalten und bietet hochalpinen Wanderern einen ebenso ursprünglichen wie gemütlichen Stützpunkt.
Gut zu wissen:
- Verköstigung umfasst: warme Suppen, Jause, hausgemachte Mehlspeisen
- Regentrog als Waschgelegenheit
- Plumpsklo mit Herzverzierung hinter der Hütte
- kein fließendes Wasser
- kein Wlan
- Schlafboden mit Lagern
Gehzeit zur Hütte: 3 h 30
Die Hütte im Detail: Rojacher Hütte
4. Rheinland-Pfalz-Biwak, 3.252 m
Ötztaler Alpen/Tirol
Die futuristisch anmutende Biwak-Schachtel liegt auf dem 3.252 m hohen Wassertalkogel im Geigenkamm der Ötztaler Alpen. Sie ist besonders als Stützpunkt auf dem Mainzer Höhenweg beliebt. Komfort sucht man vergeblich, dafür findet man unter Garantie ein besonders eindrückliches Bergerlebnis.
Gut zu wissen:
- kein Handyempfang
- kein Wlan
- 9 Lager-Betten
- keine Heizmöglichkeiten, dafür Schutz vor Wind und Wetter
Gehzeit zur Biwakschachtel: 4 h 30
Die Biwakschachtel im Detail: Rheinland-Pfalz-Biwak
5. Gruberscharten-Biwak, 3.100 m
Glocknergruppe/Salzburg
Das Not-Biwak liegt auf 3.100 m an der Gruberscharte zwischen Großem Bärenkopf (3.406 m), Hoher Dock (3.348 m) und Klockerin (3.422 m). Die Biwak-Schachtel vom Typ „Poly-Biwak“ besteht aus glasfaserverstärkten Kunststoffplatten und bietet 6 Personen Unterschlupf.
Gut zu wissen:
- reines Matratzenlager
- keine Waschgelegenheiten
- Notlager
Gehzeit zur Biwakschachtel: 6 h 30
Die Biwakschachtel im Detail: Gruberscharten-Biwak
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