Die höchsten Hütten der Alpen
Foto: mauritius images / Iris Kürschner
Wo die Luft dünner wird und die Berge höher, der Himmel zum Greifen nahe rückt und nichts mehr grünt – da stehen sie: die höchsten Hütten der Alpen. Jenseits der 3.000 Meter Marke erschließen sie unzählige Gipfelmöglichkeiten und lassen die Herzen ambitionierter Bergsteiger höherschlagen. Wir stellen euch die höchsten Schützhäuser in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz vor.
Österreich
Erzherzog-Johann-Hütte, 3.454 m
Glocknergruppe / Osttirol
Mit 3.454 m ist die auf der Adlersruhe gelegene Erzherzog-Johann-Hütte des ÖAK die höchste Schutzhütte Österreichs und gleichermaßen Stütz- wie Ausgangspunkt für den finalen Gipfelvorstoß auf den Großglockner (3.798 m). Von der Hütte sind es gerade einmal noch 2 Stunden hinauf auf Österreichs höchsten Berg.
In der bereits 1880 eröffneten und mehrmals generalsanierten Hütte werden alle Speisen frisch zubereitet: der im Holzofen gebackene Apfelstrudel, die Osttiroler Schlipfkrapfen, die Kaspressknödelsuppe. Garniert wird das Ganze mit einem einmaligen wie unbezahlbaren Blick auf den Gipfel des Großglockners.
Erzherzog-Johann-Hütte
Brandenburger Haus, 3.277 m
Ötztaler Alpen / Tirol
Das 1909 vom Alpenverein eröffnete Brandenburger Haus steht der Erzherzog-Johann-Hütte mit nicht einmal 200 Höhenmetern Unterschied in nichts nach. Der Ausblick ist auch hier atemberaubend und gipfelreich. Um ihn genießen zu können, muss man sich allerdings mit Seil, Steigeisen und Eispickel ausstatten: Alle Routen hinauf auf das Brandenburger Haus führen über Gletscher und haben somit hochalpinen Charakter.
Brandenburger Haus
Hochstubaihütte, 3.173 m
Stubaier Alpen / Tirol
Die Hochstubaihütte des DAV befindet sich auf der Wildkarspitze in einer Höhe von 3.173 m und rangiert damit auf Platz 3 der höchstgelegenen Schutzhütten Österreichs. Der Blick über das Gipfelpanorama der Zentralalpen reicht von der Zugspitze bis in die Dolomiten hinein – ein Anblick, den man unbedingt auch im Abendrot auf der Terrasse genießen sollte.
Hochstubaihütte
Zittelhaus, 3.106 m
Goldberggruppe / Salzburg
Direkt am Gipfel des Hohen Sonnblicks auf 3.106 m liegt das 1886 eröffnete Zittelhaus des Alpenvereins. 1905 wurde hier ein Kälterekord aufgestellt: -37,4° wurden gemessen; die tiefste jemals gemessene Temperatur in Österreich. An wärmeren Tagen laden freilich zahlreiche Gipfel zu ausgedehnten Bergtouren ein. Abends wird man dann auch hier mit herrlichen Sonnenuntergängen belohnt.
Zittelhaus
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Die höchsten Berge Österreichs
Deutschland
Münchner Haus, 2.964 m
Wettersteingebirge / Bayern
Das denkmalgeschützte Münchner Haus wurde bereits 1897 auf dem Westgipfel der Zugspitze eröffnet und befindet sich noch weitestgehend im Originalzustand. Der Küchenherd wird noch mit Holz beheizt und dient gleichermaßen als Kochstelle wie Wärmequelle. Das Münchner Haus bietet sich als Ausgangspunkt für verschiedene Berg- und Klettertouren an: zum Beispiel auf die Alpspitze, den Jubiläumsgrat oder als Zwischenstation auf der dreitätigen Zugspitztour.
Münchner Haus
Schweiz
Mönchsjochhütte, 3.650 m
Wallis / Berner Alpen
Die Mönchsjochhütte ist die höchste bewirtschaftete Hütte der Schweiz. Und sie hat auch noch einige andere Superlativen zu bieten: Ausgangspunkt für den Zustieg ist die höchste Eisenbahnstation Europas – die Station Jungfraujoch der Jungfraubahn auf 3.454 m. Am Fuß des Mönchs beginnt der längste und flächenmäßig größte Eisstrom Europas, der Aletschgletscher, nach Süden zu fließen.
Die Hütte selbst steht in exponierter Lage auf Stelzen am Ostgrat des Mönchs und klebt buchstäblich am Felsen. Es versteht sich selbst, dass auf dieser Höhe einiges, was uns alltäglich scheint, mit viel Aufwand verbunden ist. Lebensmittel müssen mit dem Pistenbully oder Helikopter hochgeschafft werden, Kochen dauert länger, weil der Siedepunkt niedriger liegt.
Mönchsjochhütte
Italien
Margheritahütte, 4.554 m
Walliser Alpen / Wallis
Mit spektakulären 4.554 m ist die Margheritahütte, deren italienischer Name „Capanna Regina Margherita“ lautet, das höchstgelegene Gebäude Europas. Sie liegt auf dem Gipfel der Signalkuppe in den Walliser Alpen – nur etwa 30 Meter von der Schweizer Landesgrenze entfernt.
Rings um die Hütte herum fällt es steil ab: Ein falscher Schritt entscheidet über Leben und Tod. Und auch die Höhe stellt eine grobe Belastung für den Körper dar. Eine gute Akklimatisierung sollte darum Voraussetzung einer jeden Tour auf die Margheritahütte sein, in der sich nicht umsonst auch ein höhenphysiologisches Forschungszentrum angesiedelt hat.
Margheritahütte
Becherhaus, 3.195 m
Stubaier Alpen / Südtirol
Die höchstgelegene Hütte Südtirols trägt den Namen des Berges, auf dessen Gipfel sie liegt: Becher oder „Rifugio Bicchiere“. 1894 wurde sie unter großem Zeitdruck fertiggestellt und hieß anfangs noch Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus: Eine Ehrung der Kaisersleute, die den schier unmöglichen Bau der Schutzhütte auf 3.195 m unterstützt hatten.
Auch heute noch schmücken drei Bilder der Kaiserin die Wände der Hütte, von der aus sich zahlreiche Bergtouren anbieten – etwa auf den Wilden Freiger (3.418 m), das Zuckerhütl (3.507 m) oder den Wilden Pfaff (3.456 m).
Becherhaus
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