Was ist Upcycling, Recycling und Downcycling?
Foto: mauritius images / Pius Koller
Reylcing, Downcycling und Upcycling: drei Begriffe, die mittlerweile fest in unserem Sprachgebrauch und der Outdoor- bzw. Bekleidungsindustrie verankert sind, doch deren Bedeutungen nicht immer ganz klar sind. Grund genug ein wenig Licht in den Abfalldschungel zu bringen und Beispiele für die nachhaltige Nutzung im Bergsport- und Outdoorbereich zu nennen.
Vorne weg muss eines festgehalten werden: Recycling ist nicht gleich Wiederverwendung! Denn, während es sich beim Recycling um ein Verfahren handelt, das sich mit der Wiederaufbereitung von Abfallprodukten beschäftigt, konzentriert sich die schlichte Wiederverwendung auf Erzeugnisse und Produkte, die nicht unter den Begriff Abfall fallen. Ein simples Beispiel für Wiederverwendung sind Waren von Flohmärkten oder Second-Hand Läden, die den Gebrauch und die Lebensdauer von Produkten schlichtweg verlängern.
Recycling
Beim weit verbreiteten und bekannten Prinzip des Recyclings werden Produkte – wie der Name bereits verrät – wieder in den Kreislauf eingeführt, aus dem sie einst ausgeschieden sind. Insofern werden Abfallprodukte aufbereitet, in neue Rohstoffe verwandelt, erlangen dadurch einen neuen Nutzen und gelangen so wieder in den Kreislauf zurück. Im Gegensatz zum Downcycling wird beim Recycling die Qualität des Produktes durch den Wiederaufbereitungsprozess jedoch nicht geschmälert.
Downcycling
Unter dem Prozess des Downcyclings versteht man die Umwandlung eines Produktes zu einem qualitativ schlechteren Endprodukt. Dabei werden Abfallprodukte in ihre Grundbestandteile zerlegt, mit neuen Stoffen gemischt und in völlig neuer Form wieder in den Kreislauf importiert. Dieser Vorgang ist oftmals mit erheblichen Energiekosten verbunden und die Materialien müssen über weite Strecken transportiert werden. Trotz allem ist Downcycling nicht weniger wichtig als das Upcycling, denn die Verwertung und Wiedervervendung ist der Entsorgung vorzuziehen.
Upcycling
Das krasse Gegenteil zum Downcycling stellt die Wiederaufbereitung in From des Upcyclings dar: Hier erfahren die Abfallprodukte eine stoffliche Aufwertung und erlangen so einen höheren Wert als zuvor. Der Rohstoff erlebt dabei wenig Veränderung und bleibt seiner ursprünglichen Form relativ treu, wodurch Energie gespart und ein hohes Maß an Nachhaltigkeit erzielt wird. Ein Beispiel für Upcycling heute wäre die Verwendung von ausgedienten Produkten in der Kreativ-Branche: Sperrmüll wird zu kreativen Möbelstücken, Fahrradreifen werden zu Gürteln, etc.
Beispiele für Recycling im Bergsport-Bereich
Mittlerweile finden sich in der Outdoor-Branche zahlreiche Beispiele für die nachhaltige Nutzung von recycelten Materialien. Unser Partner in Sachen „Bergwelten-Vanlife“ und „Ernst wandert kurz weit“, Jack Wolfskin, hat mit der diesjährigen Sommer-Kollektion aufgezeigt, wie sehr ihnen der Schutz von Ressourcen am Herzen liegt. Wir dürfen euch zwei Beispiele für hochwertiges Recycling vorstellen:
TEXAPORE ECOSPHERE
So liegt der Fokus auf Produkten, die aus vollständig recycelten Materialien hergestellt werden. Dabei greift das Idsteiner Unternehmen auf eine völlig neuartige Technologie zurück: Die Texapore Ecosphere-Technologie erlaubt es Outdoor-Bekleidung herzustellen, die aus einer zu 100% recycelten Membran und einem zu 100 % recyceltem Oberstoff besteht. Hier ist Jack Wolfskin der einzige Hersteller, der Aussenjacke, Innenjacke und Membrane zu 100 % recycled anbietet. So konnten für bisher verkaufte Produkte über eine Million PET-Flaschen recycelt werden – dies entspricht etwa 27 Tonnen wiederverwertetem Plastikmüll.
SEAQUEL
Einst stammte alles Leben aus dem Meer, heute landen jedes Jahr über 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in unseren Weltmeeren. Nach wissenschaftlichen Hochrechnungen soll im Jahr 2050 sogar mehr Plastik in den Ozeanen schwimmen als Lebewesen, wobei sich schon jetzt sechsmal mehr Plastik als Plankton im Meer befindet. Um diesem vermutlich größten Problem, vor dem die Erde und Menschheit je stand, entgegenzuwirken wurde das Projekt SEAQUAL ins Leben gerufen. Das spanische Unternehmen kooperiert dabei mit 1.500 Fischern, die Plastikmüll vom Boden des Mittelmeeres sammeln und anschließend zu SEAQUAL-Fasern verarbeiten, um neue Produkte zu generieren. Auch hier setzt die deutsche Traditionsmarke Jack Wolfskin ein Zeichen und arbeitet eng mit SEAQUAL zusammen: So wird der Recycling-Garn in der aktuellen Kollektion für die nachhaltigen T-Shirts der OCEAN T-Serie verwendet.
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