BERGWELTEN DOSSIER

Kinder der Berge

Von der Geburt bis zur ersten Tour allein:
So bewegt sich der Nachwuchs draußen.

ELTERNSICHT

Was wird es denn? Ein Bergbaby!

Lisi Steurer ist Bergführerin und seit ihrer Jugend leidenschaftliche Kletterin und Reisende. Seit zwei Jahren ist sie auch Mama. Das hat so Manches in ihrem Leben verändert und Anderes gar nicht. Sie erzählt, wie es ihr ergangen ist, ab dem Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft und was das Elternsein für ihr Leben am und mit dem Berg bedeutet.

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Aufwachsen mit und in den Bergen

Vom Baby zum jungen Erwachsenen: Wir erfahren, was Kinder und Jugendliche in fünf Altersstufen bereits können und wie jeder Familienwandertag zum Erfolg wird. Außerdem entdecken wir die Bergwelt durch die Augen des Nachwuchses, folgen ihm auf die höchsten Gipfel und begleiten ihn auf die ersten Abenteuer ohne Eltern.

0-3 Jahre

  • Ist man mit Kindern unterwegs, die noch nicht selbstständig sitzen können, empfiehlt es sich, mit dem Kinderwagen auf gemütlichen Forststraßen zu bleiben.

  • Kinder, die schon sitzen können, dürfen die Aussicht von der Kraxe aus genießen. Dabei gilt: Einfache Wege wählen um Stürze zu vermeiden.

  • Dem Bewegungsdrang der Kinder sollte Raum gegeben werden. Sie sollen selbstständig krabbelnd oder laufend die Umgebung entdecken dürfen.

Selbsttest: Immer dem Nachwuchs nach!

Kleine Kinder wandern nie dem einen Ziel entgegen. Aber sie wissen genau, wo sie hinwollen. Wir sind unseren Bergführerinnen Anna, 1½, und Ida, 3, einen Nachmittag lang durch die Natur gefolgt.

3-6 Jahre

  • Kindergartenkinder wollen spielen und entdecken. Der Weg ist das Ziel.

  • Der Bewegungsdrang übertrifft meist die motorischen Fähigkeiten – Stolpern und Ausrutschen sind also an der Tagesordnung. Bei Absturzgefahr brauchen Kinder in diesem Alter noch Unterstützung und sollten an die Hand genommen werden.

Survival Guide: Der ultimative Wanderführer

Es ist etwas ganz Besonderes, mit Kindern zwischen 3 und 6 Jahren die Faszination Berg zu erleben. Eine kleine Herausforderung ist es trotzdem. Was hilft: der ultimative Guide, mit dem jede Tour ein schönes und sicheres Erlebnis für alle wird.

6-10 Jahre

  • Nun entwickelt sich Interesse und Verständnis für den Bergsport.

  • Dennoch sollten spielerische Elemente im Vordergrund stehen. Jetzt ist es besonders interessant, sich auch mit Gleichaltrigen zu messen.

  • Es gilt, den schmalen Grat zwischen Herausforderung und Überforderung zu bewältigen.

  • Weil die Kinder noch nicht ausgewachsen sind, und sich Knochen und Gelenke noch fertig ausbilden müssen, sollte der Rucksack nicht zu schwer beladen sein und zu häufiges intensives Bergablaufen vermieden werden.

Interview: „Wandern sollte eine Heldenreise sein”

Erst ruft das Abenteuer, dann gilt es, eine Bewährungsprobe zu bestehen und am Ende wird gefeiert – wer eine Wanderung nach diesem Prinzip anlegt, dem ist die Motivation von Grundschulkindern (beinah) sicher, sagt Psychologin Birgit Langebartels.

10-13 Jahre

  • Ab diesem Alter sind auch schwierigere Tagestouren mit bis zu 1.000 Höhenmetern möglich.

  • Es entwickelt sich ein Gefahrenbewusstsein und die Kinder sind zugänglich für Sicherheitsmaßnahmen.

Interview per Sprachnachricht: Hohe Gipfel – junge Bergsteiger

Mit 10 Jahren begann der Brite Leo Houlding mit dem Klettern, wenig später meisterte er bereits seine ersten Big-Wall-Durchsteigungen. Heute erobert er die Berge gemeinsam mit seinen Kindern. Im WhatsApp-Interview erzählt er, inwieweit er eine normale Kindheit hatte und wieso er mit seinem Nachwuchs 3.000er erklimmt.

13-18 Jahre

  • Die Pubertät steht an und damit viele Veränderungen.

  • Der kindliche Bewegungsdrang weicht der Lust auf sportliche Herausforderungen.

  • Statt Wandern stehen jetzt anspruchsvolle Bergtouren oder Klettern im Fokus.

  • Beim Bergsport mit Gleichaltrigen erwerben Jugendliche nun soziale Kompetenzen wie Fairness oder Hilfsbereitschaft.

  • Körperlich gibt es am Berg keine Einschränkungen mehr – dafür wird bei so manchem Teenager die fehlende Motivation zum Hindernis.

Podcast: Sind wandernde Jugendliche die ausgeglicheneren Jugendlichen?

Was passiert eigentlich, wenn Teenager selbst die Berge entdecken und vielleicht sogar alleine losziehen? Was für Eltern eine Vertrauensprobe sein kann, ist für Jugendliche oft eine Chance Selbst- und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Gemeinsam mit der 18-jährigen Bergsportlerin Anna Michel, ihrer Mutter Gabi und Outdoorpädagogin Eva Schider machen wir uns auf die Suche nach dem Berg-Gen.

EPILOG

Liebe Eltern, …

Manchen wird das Wandern und Bergsteigen in die Wiege gelegt, andere entdecken die Schönheit der Natur von ganz allein. Vier Bergmenschen werfen in Briefen an ihre Eltern einen Blick zurück.

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Kinder im Bergwelten-Magazin

Auch im Bergwelten-Magazin, das am 19. Mai 2022 erscheint, geht das Dossier “Kindern der Berge” weiter. Junge Bergfexe zwischen 3 und 18 erzählen, wie sich sich ihren perfekten Bergtag vorstellen. Außerdem: ein Gipfelbuch zum Ausschneiden und Selberbasteln. Die neueste Bergwelten-Ausgabe Juni/Juli 2022 ist ab Erscheinungsdatum auch online erhältlich: hier bestellen!

 

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