Der Hindelanger Klettersteig im Allgäu
Hoch über dem Allgäu folgt der Hindelanger Klettersteig einem fast vier Kilometer langen Grat auf den Großen Daumen (2.280 m).
Christian Thiele für das Bergwelten-Magazin Oktober/November 2018
Warum zusteigen?
Stundenlanges Auf und Ab über kompakten Fels. Neongrünes Gras auf steilem Fels und von der Alp läuten die Kuhglocken herauf: Der Hindelanger Klettersteig ist eine echte Paradetour, die alles bietet, was man von den Allgäuer Hochalpen erwarten kann.
Wo heißt es zupacken?
Im letzten Drittel, wenn man schon lange konzentriert zu gehen hatte, führt der Weg über abschüssige, glatte Felsplatten. Das ist die Schlüsselstelle (Schwierigkeitsgrad B/C) des ganzen Steiges. Aber dort ist, wie bei allen anderen anspruchsvolleren Passagen, die Seilsicherung vorbildlich. Ansonsten fordert der Weg durch das lange, beständige „Nauf und Ra“ heraus, wie der Allgäuer sagt, und bietet eher eine intensive alpine Erfahrung als ein typisches Klettersteigerlebnis.
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Was tun, wenn die Kraft ausgeht?
Eine mögliche, anspruchsvolle Schnupperrunde: bis zum ersten Zwischenabstieg nach dem Westlichen Wengenkopf (rund 2,5 Stunden inklusive Rückkehr zur Seilbahn). Weitere Fluchtwege gen Süden sind beschildert, Notabstiege ins Retterschwanger Tal (nach Norden) gibt es nicht.
Können wir Kinder mitnehmen?
Nein. Der Steig ist zwar gut gesichert, aber doch lang und luftig, der Fels kompakt, aber häufig speckig. Ohne Kondition, Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit geht es nicht. Kinder und Ungeübte gefährden sich und andere.
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Wann gehen?
Bei guten, stabilen Verhältnissen, sprich: bei trockenem Fels, nicht nach Schneefall oder bei Gewittergefahr.
Wo gibt es das Getränk zur Belohnung?
Je nach Abstieg im Höfatsblick, in der Schwarzenberghütte, im Giebelhaus – oder im Edmund-Probst-Haus, dort können Frühaufsteher schon am Vorabend übernachten.