15.700 Touren,  1.700 Hütten  und täglich Neues aus den Bergen
Foto: Christina Schwann, ökoalpin
Travel-Guide

Eine Woche im Karwendel


4 Min. Lesezeit

Du planst eine Woche in den Bergen und hast dir dafür das Karwendel ausgesucht? Eine gute Wahl, denn das Bergmassiv im Norden Tirols mit seinen imposanten Gipfeln, wunderschönen Tälern und zahlreichen Almen und Hütten präsentiert sich nicht nur als Österreichs größter Naturpark, sondern eignet sich auch gut für einen aktiven Wander- und Bikeurlaub. Was du in fünf Tagen im Karwendel alles erleben kannst, zeigen wir dir in diesem Travel-Guide.

Tag 1: Ankommen und unterkommen

Das Karwendel ist aus allen Himmelsrichtungen sowohl von Deutschland als auch von Österreich aus gut zu erreichen. Zwischen Innsbruck, Seefeld und München, Garmisch-Partenkirchen und Kochel, Scharnitz und Pertisau, Hinterriß und Schwaz verkehren zahlreiche Bus- und Bahnlinien, die eine stressfreie und umweltfreundliche Anreise in das Karwendel ermöglichen.

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Süden

Die Landeshauptstadt Innsbruck bietet sich für eine Anreise mit der Bahn geradezu an. Außerdem steht die Stadt wie kaum eine andere für die Verbindung von Kultur und Alpinismus. Standseilbahn und Gondel bringen Gäste beispielsweise in nur wenigen Minuten von der Altstadt bis hinauf aufs Hafelekar auf über 2.300 Metern mit fantastischem Blick auf die Stadt und noch viel schönerem Blick auf die Karwendelketten, die sich gegen Norden aufreihen.

Aber auch Hall in Tirol, Wattens, Vomp und Schwaz bieten mit dem Halltal oder dem Vomper Loch gute und oft einsame Zugänge ins Karwendel, die mit der S-Bahn von Innsbruck aus sowie mit Bussen leicht zu erreichen sind.

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Westen

Von Innsbruck oder Garmisch-Partenkirchen fahren in engem zeitlichen Tackt die S-Bahnen nach Seefeld, Scharnitz oder Mittenwald und ermöglichen auch von Westen her einen Zugang zum Karwendel. Von Scharnitz aus etwa führen gleich drei markante Täler ins Herz des Karwendels – das Hinterau-, Gleirsch- und Karwendeltal. Außerdem befindet sich in Scharnitz das sehenswerte Naturpark-Infozentrum.

Osten

Im Osten des Karwendels, wo der Achensee das Karwendelgebirge vom Rofan trennt, stellen die Orte Pertisau und Achenkirch die Pforten ins Karwandel dar. Vom Inntal aus erreicht man den Achensee ausgehend von Jenbach über Maurach, von Deutschland kommen über den Silvensteinstausee und Achenkirch. Von Pertisau, das von der Achenseebahn von Jenbach aus angefahren wird, führen das Falzthurntal und das Gerntal ins Karwendel, von Achenkirch geht es ins Ober- und Unterautal.

Norden

Von Deutschland aus erreicht man das Karwendel am besten über den Silvensteinstausse und die Orte Vorder- und Hinterriss, wo sich das zweite Naturpark-Infozentrum befindet. Ein eigenes eingerichteter Bersteigerbus von Lenggries und Bad Tölz fährt alle Haltestellen im Risstal mit Ziel Großer Ahornboden an und ist eine wirklich gute Alternative für das Auto und die mautpflichtige Rissstraße.

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  • Tag 2: Auf zur Wander- oder Bergtour

    Aussicht von der Rumer Spitze
    Foto: Christina Schwann, ökoalpin
    Aussicht von der Rumer Spitze

    Das Karwendel mit seinen vier Bergketten und den idyllischen Tälern ist ein absolutes Paradies für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer. Egal von wo aus man startet, von Innsbruck, Seefeld, Scharnitz oder Mittenwald, vom Achensee oder aus dem Risstal, die Möglichkeiten könnten vielfältiger nicht sein. Gemütliche, familienfreundliche Wanderungen sind ebenso möglich, wie ausgedehnte, anspruchsvolle Bergtouren auf ausgesetzte Gipfel. Wer allerdings dachte, er könnte das Karwendel auch einfach mal an einem Tag mit dem Autor durchqueren, muss enttäuscht werden. Tatsächlich wird das Gebirge von keiner einzigen Straße gänzlich durchschnitten, nur zu Fuß oder mit dem Rad ist eine Durchquerung möglich.

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  • Tag 3: Mit dem Mountainbike ins Karwendel

    Im Karwendel warten mehr als 20 Mountainbiketouren.
    Foto: Christina Schwann, ökoalpin
    Im Karwendel warten mehr als 20 Mountainbiketouren.

    Die vielen langen Täler, die sich von allen Seiten ins Karwendel ziehen, eignen sich perfekt fürs Biken und stellen eine wunderbar nachhaltige Art und Weise dar, den Naturpark Karwendel zu erkunden. Neben den Mautstraßen (Hinterriß – Eng, Pertisau – Falzthurntal und Gerntal sowie Gnadenwald – Hinterhornalm) sind insgesamt mehr als 20 Strecken offiziell fürs Biken freigegeben. Eine gemütliche Tour für die ganze Familie führt beispielsweise von Scharnitz zum Isarursprung im Hinterautal und lässt sich perfekt mit dem Besuch in einer der Almen verbinden. Abgesehen davon sind viele Bergtouren in Kombination mit dem Bike besonders lohnenswert.

    Gut zu wissen

    Im Sinne des Naturschutzes und aus Respekt den Grundeigentümern gegenüber wird aber verständlicherweise gebeten, nicht freigegebene Wege nicht zu befahren. Außerdem gilt ein allgemeines Radfahrverbot vom 1. November bis zum 31. März.

  • Tag 4: Auf einer Hütte nächtigen

    Die Pfeis-Hütte im Karwendel
    Foto: Christina Schwann, ökoalpin
    Die Pfeis-Hütte im Karwendel

    Das Karwendel wird nicht nur von einem Netz an Wanderwegen durchzogen, sondern weist auch eine große Anzahl an Hütten auf, was auf die bereits frühe bergsteigerische Bedeutung des Karwendels schließen lässt. Kein geringerer als Hermann von Barth gilt als Erschließer des Karwendels und die Laliderer Wände waren Spielplatz waghalsiger Kletterer. Kein Wunder also, dass hier auch Hütten mit einer großen Alpingeschichte, wie etwa das Karwendelhaus, die Falken- und die Lamsenjochhütte, die Pfeis-, Bettelwurf- oder Tölzer Hütte sowie das Hallerangerhaus und noch viele mehr stehen. Aber auch urige Almen, wie etwa die Höttinger Alm, die Arzler-, Rumer-, Thaureralm oder die Bodensteinhütte an der Nordkette, die Kastenalm und Möselalm im Gleierschtal oder die Ladiz und die Binsalm in der Nähe des Großen Ahornbodens landen zur gemütlichen Einkehr ein.

    Gut zu wissen

    Wer eine Nacht auf einer der Hütten verbringen möchte, sollte unbedingt vorher reservieren!

  • Tag 5: Vom geballten Wissen des Naturparks profitieren

    Blumenvielfalt im Karwendel
    Foto: Christina Schwann, ökoalpin
    Blumenvielfalt im Karwendel

    Fast der gesamte Gebirgsstock des Karwendels ist als Naturpark ausgewiesen. Mit einer Fläche von 739 Quadratkilometern ist es das größte Tiroler Schutzgebiet und der größte Naturpark in ganz Österreich. Zahlreiche Themenwege sowie gut ausgebildete und ortskundige Ranger vermitteln alles an Wissen, was es rund um den Naturpark zu erzählen gibt – von der Geschichte, der Kultur und Bewirtschaftung der Almen bis hin zu außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenarten, die hier eine Heimat finden. Zwei Naturpark-Zentren in Scharnitz und Hinterriss bieten zudem moderne, interaktive Ausstellungen und eine gute Anlaufstelle für Fragen aller Art.

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