Vom niedrigsten zum höchsten Punkt Österreichs
Foto: DYNAFIT
Klaus Gösweiner läuft ab Ende September gemeinsam mit Markus Amon in sieben Tagen vom niedrigsten zum höchsten Punkt Österreichs und hat im letzten Bergwelten Magazin verraten (August/September 2018) was er dafür alles im Gepäck hat. Wir stellen das Projekt vor.
Gemeinsam mit Extremsportler Markus Amon wird der Bergläufer und Skibergsteiger Klaus Gösweiner im September quer durch Österreich laufen. Die Strecke für das Projekt „Crossing Austria“ haben sich die beiden Athleten selbst erarbeitet. Sie führt durch einige der schönsten Ecken Österreichs: Der Startschuss erfolgt in Apetlon, dem tiefsten gemessenen Punkt Österreichs am Neusiedler See auf nur 114 Metern. Dann geht es über eine relativ flache Etappe bis zum Schneeberg (2.069 m) und damit auf den höchsten Berg Niederösterreichs. Ab hier bleibt es alpin – über den Hochschwab und vorbei am Nationalpark Gesäuse führt die Strecke durch Klaus Gösweiners Heimatort Haus im Ennstal, wo die „steirische Königsetappe“ beginnt. Sie führt über den Gipfel des Hohen Dachsteins und weiter bis zum Startpunkt des Großglockner Ultra-Trail in Kaprun. Das Ziel von „Crossing Austria“ ist der höchste Punkt Österreichs – der Gipfel des Großglockners.
Zu den Athleten
Klaus Gösweiner ist seit einigen Jahren als Extrem-Läufer erfolgreich. Unter anderem hat er 2015 gemeinsam mit Markus Amon den Großglockner Ultra-Trail gewonnen. In den beiden darauffolgenden Jahren nahm er an den Ultratrail-Weltmeisterschaften teil und im Juli 2017 konnte er seinen zweiten Sieg beim Großglockner Ultra-Trail feiern.
Als sein bekanntestes Einzelprojekt gilt „Crossing Styria“, bei dem er im Juni 2016 ohne Schlaf und ohne Pause von Graz auf den Gipfel des Hohen Dachstein (2.995 m) gelaufen ist.
Markus Amon kam über das Training für Expeditionen (Höhenbergsteigen) zum Trailrunning. Die Ultrabewerbe sind für den Bergführer in Bezug auf die mentale Komponente die ideale Vorbereitung für das Bergsteigen im Expeditionstil. Markus Amon konnte bereits eine Reihe von Sechs-, Sieben- und Achttausendern besteigen – sein größtes Ziel, der Mount Everest, blieb ihm allerdings noch verwehrt.
Im Laufsport war der gemeinsame Sieg mit Klaus beim Großglockner Ultra Trail im Jahr 2015 einer seiner wichtigsten Erfolge.
Weitere Infos zum Projekt findet ihr hier: Crossing Austria.In
Interview
Wir haben den beiden Athleten fünf Fragen gestellt. Ihre Antworten könnt ihr hier lesen.
Bergwelten: Was macht ihr in eurer Freizeit, wenn ihr nicht trainiert?
Klaus Gösweiner: Diese Zeit verbringe ich fast ausschließlich mit meiner Familie, das heißt: mit meiner Frau Miriam und unseren Töchtern Linda (9), Maria (8) und Greta (5).
Markus Amon: Ich bin sehr gern in der Natur unterwegs, speziell im Gebirge. Dabei verwischen die Grenzen zwischen meinem Beruf als Bergführer und Flugretter und meiner Freizeit sehr oft. Ich schätze mich glücklich, meine Leidenschaft zum Beruf gemacht zu haben.
Bergwelten: Wie lange bereitet ihr euch auf das Projekt Crossing Austria vor?
Klaus Gösweiner: Die allgemeine körperliche Vorbereitung läuft seit Jahren, denn ohne Erfahrung im Ultrabereich wäre die Umsetzung dieses Projekts nicht möglich. Ich betreibe seit meinem sechsten Lebensjahr Sport in vielen Variationen. Seit fünf Jahren bin ich auf der Ultradistanz unterwegs. Die spezielle körperliche Vorbereitung erstreckt sich über das gesamte Jahr bis zum Start am 29. September. Es gilt möglichst umfangreich zu trainieren und dabei gesund zu bleiben. Am interessantesten ist die Vorbereitung im Kopf. Seit Ende Mai verläuft diese Vorbereitung sehr positiv und ich freue mich von Tag zu Tag mehr. Man muss es einfach nur genug wollen, denn Erfolge passieren nicht. Erfolge sind das Ergebnis!
Bergwelten: Was werdet ihr während des 7-Tage-Laufs essen?
Klaus Gösweiner: Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Ernährung. Wir laufen jeden Tag durchschnittlich über 12 Stunden, es verbleiben daher auch nur 12 Stunden für alle anderen Bedürfnisse. Beim Frühstück und Abendessen werden wir nicht viel mehr essen können als sonst auch, eine möglichst hochwertige Kombination aus Kohlehydraten und Eiweiß ist obligatorisch. Während des Laufs werden wir uns fast ausschließlich auf flüssige Ernährung beschränken.
Markus Amon: Die Ernährung ist eine der größten Herausforderungen. Rein rechnerisch geht sich die Zufuhr der verbrauchten Energie nicht aus. Wir werden vor allem auf hochkalorische Nahrung in flüssiger Form zurückgreifen und dabei von der Sportärztin Silke Kranz ganz wesentlich unterstützt.
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Bergwelten: Was ist die größte Herausforderung bei Crossing Austria?
Markus Amon: An sieben Tagen hintereinander eine Ultrastrecke bewältigen... Kann ich das? Kann mein Körper das?
Bergwelten: Für unsere Leser nicht uninteressant: Kann man euch begleiten und ein Stück mitlaufen?
Klaus Gösweiner: Auf Facebook und der Crossing Austria-Webseite kann man uns bereits jetzt bei der Vorbereitung verfolgen und einiges über die Route erfahren. Ab dem 29. September wird es außerdem täglich interessante Berichte und Videos geben. Wir freuen uns sehr über reges Interesse: Seid dabei und motiviert uns! Und vor allem: Seid dabei, wenn wir unser großes Ziel, den Großglockner, erreichen! Laufen werden wir grundsätzlich alleine, aber sicher nie weiter voneinander getrennt als ein paar Meter.
Markus Amon: Wir freuen uns über Zuschauer entlang der Strecke, Begleitläufer haben wir aber keine eingeplant. Dennoch kann ich mir gut vorstellen, beim ein oder anderen Kilometer begleitet zu werden.
Das letzten Bergwelten Magazin (August/September 2018) hat Klaus Gösweiner verraten, was er für „Crossing Austria“ einpackt. Im aktuellen Magazin (Oktober/November 2018) machen wir die Gepäckkontrolle mit einem der weltbesten Alpinisten: Hans Kammerlander. Bergwelten ist im Zeitschriftenhandel oder bequem im Abo für Österreich, Deutschland und die Schweiz erhältlich.
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