Schareck - Freerideabfahrt nach Sportgastein
Tourdaten
- Sportart
- Skitouren
- Anspruch
- ZS Mittel
- Dauer
- 1:40 h
- Länge
- 6 km
- Aufstieg
- – – – –
- Abstieg
- 1.500 hm
- Max. Höhe
- 3.123 m
Details
- Aussichtsreich
Bei der Freerideabfahrt vom Schareck bzw. richtigerweise der gleich südlich gelegenen Baumbachspitze (3.105 m), eine der großen klassischen Freerideabfahrten in den Hohen Tauern im Grenzbereich Salzburg-Kärnten, ist man ab den ersten Meter in einer ernsten Hochgebirgslandschaft unterwegs. Aber auch wegen der Höhendistanz von 1.500 m bis Sportgastein und einer maximalen Steilheit von 38° sollte die Tour keinesfalls unterschätzt werden.
Aufstieg
Der größte Teil des Aufstiegs auf das Schareck ist ziemlich bequem – nämlich mit den Liften des Skigebietes Mölltaler Gletscher. Man startet so wie alle anderen Skifahrer mit dem unterirdischen Schrägaufzug „Mölltaler Gletscher Express“ und wählt dann die Eisseebahn zum Panoramarestaurant. Eine kurze Abfahrt auf der Piste führt zum Start der 6er-Sesselbahn „Gletscher-Jet“, die einen zum Ausgangspunkt der Freeride-Abfahrt bringt.
Die Allermeisten verzichten auf den Gipfelanstieg auf das Schareck und starten bei der Gipfelstation der 6er-Sesselbahn „Gletscher Jet“ sofort mit der Abfahrt nach Sportgastein – der Gipfelanstieg selbst bietet keine zusätzlichen Abfahrtsmeter. Für die Motivierten ist er jedoch rasch von der Gipfelstation erreichbar: Man lässt die Skier am besten gleich bei der Gipfelstation stehen und steigt zu Fuß über den flachen Südgrat in 10 - 15 min über eine meist ausgetretene Spur zum Gipfel. Auch wenn der Gipfelanstieg kaum technische Schwierigkeiten aufweist, können bei harten Verhältnissen Steigeisen von Vorteil sein: Ein Ausrutschen ist schnell geschehen und kann an der falschen Stelle schmerzhaft enden!
Abfahrt
Egal ob man auf dem Gipfel des Scharecks war oder man die Freerideabfahrt gleich gestartet hat: Die Abfahrt beginnt bei der Gipfelstation des „Gletscher Jets“. Man wählt zunächst den Ziehweg am oberen Rand der Pisten nach Süden. An der Stelle, wo die hinterste Piste hinabführt, fährt man durch unpräpariertes Gelände in gleicher Richtung kurz (etwa 100 m) weiter schräg abwärts und erreicht eine kleine Scharte. Aus der anderen Seite der Scharte die wunderschönen 30 - 35° steilen Hänge hinab auf die flachen Böden des Schlapperebenkeeses. Der Gletscher hat allerdings an dieser Stelle keine Spalten mehr, so dass man die Gletscherausrüstung getrost zu Hause lassen kann. Nun hält man sich zum rechten unteren Ende des flachen Talbodens und fährt vorsichtig einige Meter durch eine Rinne hinab – Vorsicht, die Rinne hat einen kleinen Felsabbruch, der nicht übersehen werden darf! Gleich oberhalb des Felsabbruchs traversiert man nach rechts und erreicht einen etwa 35° steilen Hang, der zu einem weiteren flacheren Boden führt. Die Steilstufe zwischen diesen beiden Böden kann auch weiter links (links oberhalb des tiefsten Punktes des oberen Bodens) überwunden werden – allerdings ist diese Passage früher im Winter oft mit Blankeis garniert.
Vom unteren Boden über eine weitere kurze Steilstufe hinab und sofort (!) danach nach rechts auf einen ebenen Boden. Diesen quert man nach rechts bis zu seinem Ende. Über eine kurze, sehr steile Rinne (mit 38° die steilste Stelle der Abfahrt) erreicht man eine markante, tief in die Felsen eingeschnittene Rinne. Diese fährt man hinab, bis man bequem links aus der Rinne auf einen flachen Hang queren kann, über den man einen Fahrweg erreichen kann. Über diesen gelangt man zur Talstation des Skigebietes Sportgastein.
Nun entweder weiter freeriden rund um das Skigebiet Sportgastein oder mit dem kostenlosen Skibus halbstündlich hinab nach Böckstein bzw. Badgastein.
Die wichtigsten Infos in Kürze:
Seilbahn: erste Bahn 8:00 Bergfahrt bis Gipfelstation
Stützpunkt: keiner, ev. Duisburger Hütte 2.573 m im Skigebiet
Startpunkt: Bergstation 6er Sesselbahn „Gletscher Jet“ gleich unterhalb des Schareck-Gipfels
Höhenmeter Aufstieg: 30 Hm bei Mitnahme des Schareck-Gipfels
Höhenmeter Abfahrt: 1.500 Hm
Zeit: für die Abfahrt etwa 1-1,5 h (zusätzlich für den Schareck-Gipfel etwa 25 min)
Schlüsselstelle: die gesamte Abfahrt, speziell die Einfahrt in die markante Rinne im unteren Teil
Ausrüstung: Freerideausrüstung (Skitourenausrüstung inkl. Steigfelle durchaus zu empfehlen da man bei schlechten Verhältnissen in der Falle sitzt), evtl. Steigeisen bei harten Verhältnissen für den Gipfel
Beste Zeit: Auch wenn die Abfahrt im Hochwinter unternommen wird, ist das Frühjahr bis Anfang Mai die beste Zeit dafür (Vorsicht bei starken Wärmeperioden). Früh in der Saison können Blankeispassagen in den Steilstufen die Abfahrt sehr schwierig machen.
Alternative Touren/Varianten: Die deutlich schwierigeren Freerideabfahrten „Direkte Ostflanke“ (durchgehend 38°), Mittlere Nordrinne (Einfahrt 50°, dann 500 Hm 40-45°) und Linke Nordrinne (500 Hm durchgehend 45°) hinab nach Sportgastein.
Lokale Experten: Freeride Hohetauern und Freeride Gastein
Einen Nachteil – nämlich dass man bei Einfahrt von oben nicht weiß, wie die Verhältnisse sind – kann man vermeiden, wenn man die Tour als Skitour von Sportgastein aus unternimmt. Man bekommt von dem Trubel des Skigebietes Mölltaler Gletscher erst ganz oben etwas mit – ansonsten sind es lediglich einige Freerider von oben, die die „Skitourenidylle“ ein wenig stören. Wenn man die Tour als Skitour vorhat, dann begeht man nicht die markante Rinne im Aufstieg, sondern hält sich am Ende des Fahrweges gleich rechts und überwindet die Steilstufe über ein Rampensystem.
Anfahrt
Von Innsbruck Salzburg auf der A 10 Tauernautobahn in Richtung Graz/Villach bis zur Ausfahrt Bischofshofen und nach Bischofshofen. Von dort über die B 311 Pinzgauer Straße bis zur Abzweigung Gasteinertal und durch dieses bis nach Böckstein. Hier links in Kürze bis zum Bahnhof Böckstein.
Von dort fährt stündlich (zur Minute 20) ein Zug nach Mallnitz – weitere Züge starten direkt vom Bahnhof Badgastein ohne Stopp in Böckstein nach Mallnitz. Von Mallnitz zum Skigebiet Mölltaler Gletscher sind leider die Skibusse eingestellt worden – somit bleibt nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder fährt man mit diesem bis zum Gemeindeamt in Flattach und nimmt von dort den Skibus zum Skigebiet Mölltaler Gletscher (Abfahrt 7:53 Uhr, 9:03 Uhr und 9:53 Uhr). Oder man wählt die bequeme und teurere Variante und fährt mit dem Taxi gleich bis zum Skigebiet Mölltaler Gletscher.
Parkplatz
Parkplatz beim Bahnhof in Böckstein.
Öffentliche Verkehrsmittel
Wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt man gleich in Mallnitz aus. Der Bahnhof Mallnitz liegt an der überregionalen Bahnstrecke von Salzburg nach Villach und weiter nach Italien/Slowenien/Kroatien. Die weitere Beschreibung vom Bahnhof Mallnitz zum Skigebiet Mölltaler Gletscher siehe Rubrik „Anfahrt“.
- Die Bockhartseehütte liegt auf 1.950 m Seehöhe hoch über dem Böcksteiner Nassfeld. Die Gasteiner Alpenstraße verbindet die Täler des Gasteinertales mit dem Nassfeld, einer wunderschön gelegenen Hochebene mitten im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern. Die Bockhartseehütte ist über die Sommermonate geöffnet und für Natur- und Wanderliebhaber sowie für Familien ein besonderes Erlebnis. Der umliegende, gleichnamige Bergsee, regionale Schmankerln und das einzigartige Panorama der Hohen Tauern laden Jeden zum Verweilen und Genießen ein.
- Geöffnet
- Jun - Okt
- Verpflegung
- Bewirtschaftet
- Im Talschluss von Kolm-Saigurn im Rauriser Tal in Salzburg liegt diese Selbstversorgerhütte, die ihrem Namen alle Ehre macht. Märchenhaft die Lage direkt an der Baumgrenze, märchenhaft auch der Ausblick.Die Hütte ist von Mai bis Oktober in Betrieb und verfügt über keinen Winterraum, ergo ist sie nur für Wanderer, Bergsteiger und Mountainbiker von Interesse. Die aber finden in der Gegend ein reiches Betätigungsfeld vor.So ist die Hütte perfekter Ausgangspunkt für Touren auf den Silberpfennig (2.600 m), das Schareck (3.122 m) oder den Sonnblick (3.106 m).
- Geöffnet
- Mai - Okt
- Verpflegung
- Selbstversorger