Durch Murnau
Sport
Wandern
Dauer
3:00 h
Länge
8,6 km
Höchster Punkt
709 m
Aufstieg
180 hm
Abstieg
170 hm
Beschreibung
Ödön von Horváth und der Blaue Reiter: Der Schriftsteller Ödön von Horváth und die Maler Wassily Kandinsky und Gabriele Münter liebten Murnau im Ammer-Loisach-Hügelland, die bayerische Marktstraße, das deutsche Umland und Panorama.
Diese Rundtour durch Bayern führt uns ganzjährig zu den liebsten Schauplätzen der Künstler und den ihnen gewidmeten Museen.
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
Familientour
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Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Blaues Land: Murnau - Kochel - Werdenfelser Land - Pfaffenwinkel“ von Christian Rauch, erschienen im Bergverlag Rother.
Im Ortszentrum am Rathaus gibt es zahlreich Gaststätten und gute Eiscafés, die sich für eine kurze Rast anbieten. Auch am Kurpark gibt es zahlreiche empfehlenswerte Restaurants mit Terrasse.
Wegbeschreibung
Vom Ende des Parkplatzes folgen wir der Beschilderung „Ortszentrum“ und gehen links über die Brücke. Wir steigen dahinter die Stufen rechts hinunter und folgen dem Ödön-von-Horváth-Weg links Richtung Zentrum (nicht rechts abwärts). Dann kreuzen wir die Bahnhofstraße und gehen in die Griesbräustraße.
Nach einem kurzen Abstieg spazieren wir durch den Hof der über 300 Jahre alten und im Jahr 2000 wieder eröffneten Brauerei und Gaststätte Griesbräu hinab in den Obermarkt. Wir gehen links kurz bergauf und sehen auf Höhe von Obermarkt 40 links und rechts zwei Tafeln, die uns erste Murnauer Motive von Wassily Kandinsky 1908 und Gabriele Münter 1909 zeigen.
Wir gehen dann den Obermarkt hinab in die Fußgängerzone. Bei der Mariensäule aus dem 18. Jahrhundert erblicken wir links die Maria-Hilf-Kirche von 1655. Dem Münchner Architekten Emanuel von Seidl, der in Murnau ein Landhaus besaß, sind die heute denkmalgeschützten, farbenfrohen Häuserfassaden des Murnauer Marktes zu verdanken. Im Rahmen seiner Ortsverschönerung 1906–1913 erhielt auch die Maria-Hilf-Kirche das heutige Aussehen.
Unmittelbar nach der Kirche biegen wir links in die Grüngasse ein. Eine Tafel bei Hausnummer 4 verrät mehr über Kandinskys Bild „Grüngasse“ von 1909. Wir gehen die Gasse geradeaus weiter, rechts in die Pfarrstraße und links die Stufen hinauf in den Hof des ehemaligen Schlosses von Murnau.
Das Gebäude des Murnauer Schlossmuseums mit seinem rund 800 Jahre alten Wohnturm aus Wittelsbacher Zeiten war lange Zeit klösterliches Gericht (Kloster Ettal), im letzten Jahrhundert Schule und seit 1993 beherbergt es das großzügige Museum. Eine umfangreiche Sammlung von Werken Gabriele Münters und des Blauen Reiters sowie vielerlei Lehrreiches zur Kultur und Natur des umliegenden Alpenvorlands, zum Beispiel zur Hinterglasmalerei, machen es zu einem kulturellen Schatzkästchen. Regelmäßig finden überregionale Sonderausstellungen statt.
Vom Schlossmuseum aus laufen wir zum Ende des Schlosshofes (dort weitere Tafel zu Kandinskys Schlosshof-Bild). Wir gehen rechts, links und anschließend die Schloßbergstraße rechts bergauf. Weiter oben geht es links in den Lindenburgweg und zu einer Tafel über Gabriele Münters Lindenburg-Gemälde.
Wir halten uns links, dann links in den Fußweg. Er bringt uns zurück zur Schloßbergstraße, der wir kurz nach rechts folgen, bei Haus Nr. 30 biegen wir links in den Ainmillerpark. Nach dem Park spazieren wir rechts hinab zur sehenswerten barocken Pfarrkirche St. Nikolaus (18. Jahrhundert).
Wir gehen unten links um die Kirche herum und danach geradeaus (Richtung Berge) aus dem Friedhof hinaus. An der Friedhofsmauer befindet sich eine weitere Kandinsky-Tafel, anschließend wenden wir uns steil bergab nach rechts. Unten studieren wir eine Gabriele Münter-Tafel und gehen dann den Untermarkt rechts bergauf.
Oben passieren wir rechter Hand das ehemalige Weinhaus Kirchmeir (Haus von 1840, mit goldener Traube am Turmerker, Tafel zur interessanten Vergangenheit und zum Schriftsteller Ödön von Horváth). Dahinter sehen wir das Rathaus mit dem Fresko Kaiser Ludwigs des Bayern (der Murnau 1322 das Marktrecht verliehen hatte). Wir verlassen bei der Mariensäule den Markt und spazieren linker Hand aufwärts über die Postgasse zum Murnauer Kultur- und Tagungszentrum.
Wir überqueren die Straße an der Ampel, vor dem Gebäude wenden wir uns erst links, dann rechts abwärts in den Murnauer Kurpark. Einige Meter weiter erinnert ein Denkmal in Form eines überdimensionalen roten Hutes an den Schriftsteller Ödön von Horváth.
Ödön von Horváth machte von 1924 bis 1933 Murnau zu seiner Wahlheimat. Er ließ sich von den Einheimischen, Gaststätten und Biergärten ebenso inspirieren wie von den nahen Bergen, die er selbst leidenschaftlich gerne bestieg. So entstanden in dieser Zeit so bekannte Werke wie „Zur schönen Aussicht“, „Italienische Nacht“ und „Kasimir und Karoline“. Den Murnauer Höhenrücken, mit Blick auf Moos, See und Berge, hat Horváth einmal als den „schönsten Punkt am nördlichen Rande der bayerischen Alpen“ bezeichnet.
Wir gehen an dem Hut vorbei und folgen dann links einem Weg (Wegweiser Münterhaus) zu einem kleinen Teich hinab. Dahinter biegen wir rechts in einen Teerweg ein (Wegweiser „Drachenstich-Rundweg“). Auf diesem überqueren wir die Bahngleise und steigen zwischen wunderschönen alten Laubbäumen steiler bergauf. Der Weg wendet sich nach links und erlaubt Ausblicke auf Murnau mit Kirche und Schloss. Wieder finden wir zwei Tafeln, die daran erinnern, dass dieser Ausblick beliebtes Motiv von Gabriele Münter und Wassily Kandinsky war. Letzterer malte den Blick auf Kirche und Ort um 1910 viele Male, was ihm maßgeblich half, den Schritt von der gegenständlichen in die abstrakte Malerei zu vollziehen.
Einige Meter weiter erreichen wir links abwärts über Stufen das ehemalige Haus des Künstlerpaars.
Das heutige Münterhaus bewohnten Gabriele Münter und Wassily Kandinsky von 1909 bis 1914. In dieser Zeit begründeten sie mit Franz Marc die Künstlergemeinschaft „Der Blaue Reiter“. Nach der Trennung während des Ersten Weltkriegs kehrte Gabriele Münter später in das Haus zurück und bewohnte es von 1931 wieder bis zu ihrem Tod 1962. Wie damals, so ist auch heute das Haus von bunten Blumenbeeten und groß gewachsenen Bäumen gesäumt. Die vom Künstlerpaar selbst bemalten Möbel sowie Grafiken, Gemälde und inspirierende Volkskunst locken heute viele Besucher in das kleine Museum.
Wir gehen vom Haus wieder hinauf zu unserem Weg und folgen ihm halblinks weiter (Wegweiser „Drachenstich-Rundweg“). Wir erreichen die Kottmüller-Allee, einen von alten Eichen umsäumten Fußweg, der uns inmitten von Wiesen bergab führt.
Nach einem kurzen Wäldchen ermöglicht eine Ruhebank einen wundervollen Panoramablick auf das Murnauer Moos, das größte Moorgebiet seiner Art in Mitteleuropa (siehe Tafel C), und die Gebirgsketten dahinter. Der Weg führt uns weiter abwärts, zum St.-Georgs-Kirchlein („Ramsachkirchlein“).
Die St.-Georgs-Kirche mit dem Beinamen „Ähndl“ („Ahne“) zeugt von der uralten Herkunft der Kirche am Rand des Murnauer Mooses. Der heutige Bau wurde 1740 errichtet. Die Ursprünge der Kirche und der Glocke sollen bis auf das 8. Jahrhundert zurückgehen.
Von der Gaststätte neben der Kirche folgen wir einer Teerstraße Richtung Westen (Wegweiser „Westried/Moosrain/Berggeist“) und verlassen sie wieder bei der nächsten Abzweigung nach rechts (links eine blau bemalte Bank). Der Weg führt aufwärts in den Wald und zur kleinen Waldschlucht „Drachenstich“, die namentlich auf die Sage vom Murnauer Drachen zurückgeht und in der Anfang des 20. Jh. kleine Aufführungen von Festspielen stattfanden.
Unser Weg führt links aufwärts über steilere Stufen am Rand der Schlucht. Oben wird der Weg wieder flacher und wir folgen weiter links haltend dem Schild „Drachenstich-Rundweg“. Bald überqueren wir die Bahngleise und erreichen über einen Forstweg die Autostraße.
Auf der gegenüberliegenden Seite führt uns ein Fuß- und Radweg nach rechts. Bei der nächsten Abzweigung biegen wir links ab („Klinik Hochried/Untere Einfahrt“). Kurz darauf halten wir uns wieder links („Zum Staffelsee/Drachenstich-Rundweg“) und spazieren auf einem schönen schattigen Weg steiler bergab zum Staffelsee.
Rechts an seinem Ufer folgen wir dem Seewaldweg. Bei der nächsten Abzweigung (links die „Murnauer Bucht“ mit Freibadestelle und Einkehr am Platzl, daneben das Strandbad mit Restaurant Lido) folgen wir links der Seestraße und nach dem Parkplatz rechts einem Kiesweg, der zwischen einem Fußball- und einem Minigolfplatz aufwärtsführt.
Wir halten uns links, erreichen über eine steilere Serpentine die Anhöhe und gehen durch die Bahnunterführung. Bahnfahrer bleiben nun auf dem Weg direkt zum Bahnhof. Ansonsten geht es rechts über die Brücke, weiter Richtung Zentrum und bald links hinauf zum Parkplatz.
Anfahrt und Parken
Über die B 2 Weilheim – Garmisch oder A 95 München – Garmisch, Murnau/Kochel, nach Murnau. An der Umgehungsstraße/B2 (oberhalb des Tunnels) liegt am Rewe-Markt der freie Parkplatz P5 (unterer Teil, oben Supermarktparkplatz).
Parkplatz
P5, Kellerstraße, 82418 Murnau
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnlinie München – Garmisch/Innsbruck, Bahnhof Murnau. Von dort Richtung Ortszentrum und nach der Brücke links hinauf zum Parkplatz P5.
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