Maximiliansweg - Kenzenhütte zum Pürschlinghaus
Sport
Wandern
Dauer
8:00 h
Länge
11,9 km
Höchster Punkt
1.690 m
Aufstieg
1.080 hm
Abstieg
1.010 hm
Beschreibung
Durch die Ammergauer Alpen: Nächste Station der Königsreise ist Linderhof im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, von wo aus man auf dem Reitweg hinauf zu den Brunnenkopfhäusern in Oberammergau gelangt.
Der historische Reisebericht enthält ausführliche Naturbeschreibungen des Ammerwaldes und vom Panorama: „Vom Brunnenkopf aus hat man noch schönere Fernblicke als vom Grünten, und wir stiegen umher, so lange es etwas zu sehen gab.
Gegen Nordost sahen wir über schwarze Berge hinweg ganz deutlich den Ammersee und Starnbergersee; auf der anderen Seite tauchten die Blicke in das malerische Bergtal hinab, durch welches die Amper fließt."
Beste Jahreszeit
Einkehrmöglichkeit
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Hütten entlang dieser Tour
Brunnenkopfhäuser (Brunnenkopfhütte)
August-Schuster-Haus
Bergwelten Tipp
Diese Tour stammt aus dem Buch „Maximiliansweg: Bayerische Alpen – Vom Bodensee zum Königssee“ von Andreas Friedrich, erschienen im Bergverlag Rother.
Unterwegs bietet sich die Brunnenkopfhäuser zur Einkehr an.
Im August-Schuster-Haus (Pürschlinghaus) mit 66 Schlafplätzen kann man auch Übernachten.
Wegbeschreibung
Bei der West-Ost-Durchquerung der Ammergauer Alpen bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Die hier vorgestellte Variante ist landschaftlich sehr schön und eines der „Filetstücke“ des Maximilianswegs. Der Weg über die Klammspitze bietet tolle Ausblicke vom Gratweg aus und auch die wenigen leicht ausgesetzten Stellen sind für normale Wanderer gut zu bewältigen.
Direkt gegenüber der Kenzenhütte, 1.285 m, startet von der Fahrstraße weg schräg nach links hinauf der Weg zum Bäckenalmsattel, 1.536 m. Es geht eine dreiviertel Stunde kontinuierlich mit mittlerer Steigung und zum Teil schattig hinauf bis zum Sattel, wo sich auch ein großer Wegweiser befindet. Steil geht es nach links auf einem schmalen Pfad hinauf zu der auf einer großen Freifläche stehenden Hirschwanghütte, 1.713 m, einer nicht bewirtschafteten kleinen Schutzhütte.
Das sehr schön gelegene Hochalmgelände bietet tolle Rundumblicke auf die Ammergauer mit dem markanten Geiselstein. Wir überqueren die durchfeuchteten Almwiesen nach Norden und wandern weiter auf dem Gipfelgrat des 1.885 Meter hohen Feigenkopfs, um dann etwa 100 Höhenmeter abzusteigen bis zum Ansatz des Grates der Klammspitze oberhalb des Gamsangerkars. Hier muss man die Hände zu Hilfe nehmen und bewältigt eine kurze, mit Ketten gesicherte Stelle.
Der Grat steigt schnell wieder an und kurz darauf geht es hoch zum Gipfel der Klammspitze, 1.924 m, mit ihrem beeindruckenden, großen Kreuz. Von hier aus geht es in der Tendenz bergab: Erst durch eine kleine Scharte, dann queren wir die Karmulde, die östlich unterhalb des Gipfels liegt. Schließlich erreichen wir die toll gelegenen Brunnenkopfhäuser, 1.602 m, mit ihrem kleinen Kinderspielplatz.
In der Hauptgehrichtung wandern wir zunächst etwa einen Kilometer auf dem „Reitweg“ weiter an der Südseite des Klammspitzgrates. Während der Reitweg nach rechts und talwärts nach Linderhof abzweigt (Markierung Nummer 231), gehen wir links weiter und bleiben auf der Höhe. 700 Meter weiter zweigt nochmals ein Weg talwärts nach Linderhof ab, auch hier bleiben wir wieder „oben“ und knapp unterhalb des Gipfelgrats. Etwa eineinhalb Kilometer weiter werden wir erneut vor die Wahl gestellt.
Nach links hinauf gelangt man auf den Hennenkopf und einen schmalen Gratweg mit grandioser Aussicht. Hier gibt es auch die Möglichkeit, direkt auf dem Grat ein paar Gipfel mitzunehmen, in der Folge Dreisäulenkopf (1.629 m), Hennenkopf (1.768 m), Laubeneck (1.758 m) und Latschenkopf.
Bleibt man auf der rechten Variante, wandert man zwar ohne Gipfelgenuss 100 Höhenmeter unterhalb des Grats und parallel zu diesem, wird aber durch einen zauberhaften Wald belohnt. In der Tat ist der Weg durch den Ammerwald ein Genuss, denn manche Bäume sind wirklich uralt, was aus dem hohen Schutzsstatus des Gebiets resultiert. Viele Vogelarten haben hier ihr Revier: Tannen- und Haubenmeise, Spechte, das Wintergoldhähnchen und die Alpenbraunelle. Im Gipfelbereich leben Kolkraben, während der Fichtenkreuzschnabel und der Zwergschnäpper ebenfalls bevorzugt im Wald anzutreffen sind. Aus dem Wald heraus ergibt sich ein spektakulärer Blick auf die nächste Unterkunft, das August-Schuster-Haus (Pürschlinghaus), 1.564 m, mit seiner großen Aussichtsterrasse.
Variante
Nach Linderhof: Bei Nässe oder Nebel empfiehlt sich eine andere Route, denn dann kann der Weg über die Klammspitze sehr unangenehm sein. Zunächst wählen wir den gleichen Anstieg von der Kenzenhütte bis zum Bäckenalmsattel.
Von hier gehen wir geradeaus weiter durch das stark verkrautete Gelände der aufgelassenen Bäckenalpe. Nun geht es kontinuierlich und ohne ausgesetzte Stellen bergab. Die erste Hälfte des Abstiegs bewegen wir uns auf schmalem und teils durchfeuchteten Bergwanderweg, dann auf einem Forstweg und überqueren den Sägertalbach auf Trittsteinen. Nach anderthalb Stunden Abstieg zweigen wir noch vor Erreichen der Talstraße nach links auf den Radweg nach Linderhof ab.
Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir das weitläufige Gelände von Schloss Linderhof, 943 m, einem Tourismusmagneten. Von hier aus bei Schlechtwetter Busverbindungen nach Oberammergau oder alternativ weiter auf dem »Kohlbachweg« und über Graswang und entlang der kleinen Ammer nach Oberammergau.
„Kombi“-Variante aus Berg und Kultur: Zunächst von der Kenzenhütte über den Bäckenalmsattel, dann auf dem Kamm wie beschrieben zu den Brunnenkopfhäusern.
Abstieg auf dem Reitweg nach Linderhof. Weiter im Tal oder nach Talübernachtung doch wieder hinauf zum Pürschlinghaus. Die privat betriebene Kenzenhütte geht in ihren Ursprüngen bereits auf das 16. Jahrhundert zurück, als sie noch eine reine Forst- und Jagdhütte war. Heute gehört sie der „Waldkörperschaft Kenzenhütte“ und wird derzeit von einem sehr sympathischen Team junger Damen um die Schwestern Corinna und Pamela Linder bewirtschaftet.
Auch Ludwig II, der bei seinen zahlreichen Bergausflügen auch in der Kenzenhütte nächtigte, hätte es wohl bei den Linder-Schwestern und ihrer leckeren Küche gefallen. Die Brunnenkopfhäuser hingegen ließ Maximilian II. im Jahr 1856 mitten im Jagdrevier errichten. Bodenstedt schreibt: „Auf der Höhe des Brunnenkopfs steht, die ganze Aussicht über die Berge beherrschend, ein allerliebst gebautes und eingerichtetes Jagdhaus des Königs mit einem zierlich umzäunten Garten davor, welcher Exemplare von allen Alpengewächsen enthält.“ Von seinem Sohn Ludwig stammt das Zitat: „Auf den Bergen ist Freiheit, und überall, wo der Mensch nicht hinkommt. Ich genieße noch ein paar Wochen lang die mir so wohl bekommende kalte Bergesluft vor der unseligen Einkerkerung im wenig geliebten München.“ Seit 1922 obliegt die Bewirtschaftung der denkmalgeschützten Häuser der Sektion Bergland des Alpenvereins.
Das Pürschlinghaus ist ebenfalls ein altes königliches Jagdhaus. Friedrich von Bodenstedt berichtete über die Zusammenkünfte der Jagdgesellschaften: „Im unteren Teil der Jagdhütte wurde Feuer angemacht, welches aber nicht recht brennen wollte, dagegen die Hütte mit einem augenbeizenden Qualm anfüllte. Nur die unverwüstlichen Augen der beiden Hauptjäger der Gesellschaft (...) schienen von dem Qualm nichts zu spüren, der noch durch das Rauchen aus kurzen Jagdpfeifen vermehrt wurde. Die beiden wetterfesten Jäger schienen auch keine Müdigkeit zu verspüren, denn sie unterhielten sich noch lange über allerlei Jagdabenteuer, welche sie früher auf dem Brunnenkopf – einem Hauptpunkt für die Gamsjagd – erlebt, und als endlich die Müdigkeit über meine schmerzenden Augen den schweren Sieg davontrug (...), hörte ich noch, wie meine Nachbarn darüber stritten, ob im bayrischen Gebirge auch Steinhühner vorkämen oder nicht.“
Seit 1919 kümmert sich die Sektion Bergland des DAV um das Jagdhaus, sanierte die Gebäude und benannte die Hütte zu Ehren des Gründers der Sektion in August-Schuster-Haus um.
Das Schloss Linderhof aus dem Jahr 1878 mit seinem englischen Landschaftspark und der Lage im Graswangtal ist einer der kulturellen Höhepunkte des Maximilianswegs und der Endpunkt einer kleinen „Schlösser“-Route. Ludwig II. ließ auf der Basis eines Jagdhauses seines Vaters eine Art Versailles im Kleinformat bauen. Rund um das neobarocke Schlösschen gibt es versprenkelte architektonische Kleinodien, die die Fantasie anregen können.
Die Venusgrotte, eine künstliche Höhle mit See, nutzte Ludwig für Fahrten in einem muschelförmigen Boot. Weitere Entspannungsorte für sein persönliches Wellnessprogramm waren der Maurische Kiosk und die Hundinghütte. Reizvolle Ausstattungsdetails von Linderhof sind das legendäre „Tischlein-Deck-Dich“, eine Art Speiseaufzug, und der Spiegelsaal. Besichtigungen des Schlossinneren sind nur mit Führung möglich. Der Park hingegen und das Ambiente sind bei freiem Eintritt zu genießen.
Anforderungen
Lange, „berglerische“ Etappe mit mäßigem Auf und Ab auf dem Grat und einigen leicht ausgesetzten Stellen. Schmale Bergpfade, bei Nässe unangenehm.
Anfahrt und Parken
Mit dem Auto zur Kenzenhütte, 1.285 m fahren.
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnhöfe der Deutschen Bahn in Ober- und Unterammergau, sowie Regionalbusse führen einem zum Ziel.
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