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Beschreibung

Zur Barbarine und zur Höhle des Geldfälschers: Der Pfaffenstein ist einer der größten und in vielerlei Hinsicht bedeutendsten "Steine" der Sächsischen Schweiz, wie die Tafelberge hier liebevoll genannt werden. Relativ zentral gelegen bietet er tolle Aussichten über das gesamte Elbsandsteingebirge. Er ist von ferne betrachtet recht kompakt, doch schaut man ihn sich aus der Nähe an, bemerkt man seine starke Gliederung, einem Labyrinth gleichend, mit vielen tiefen Klüften durchzogen, in denen sich eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen angesiedelt hat. Hier findet man einige Höhlen und Klettergipfel sowie die berühmteste Felsnadel der Sächsischen Schweiz, die Barbarine.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober
  • Einkehrmöglichkeit

  • Familientour

  • Rundtour

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Bergwelten Tipp


Diese Tour stammt aus dem Buch „ErlebnisWandern mit Kindern: Elbsandsteingebirge“ von Kai Kinzel erschienen im Bergverlag Rother.

Auch von Gohrisch kann man die Tour gut angehen.

 

Wegbeschreibung

Wegbeschreibung
Wir starten vom Parkplatz am oberen Ortsende von Pfaffendorf. Von hier ist unser imposantes Tagesziel schon gut zu sehen. Wir folgen dem Betonplattenweg an der Gaststätte vorbei steil bergan. Rechts steht majestätisch die Festung Königstein, hinter uns der massige Lilienstein. Bereits nach zehn Minuten erreichen wir den Waldrand am Fuß des Pfaffensteins.

Einige Felsblöcke im Wald begeistern die Kinder. Eine Hinweistafel informiert uns über das "Naturschutzgebiet Pfaffenstein" und die Highlights unserer Tour. Wir halten uns links und treffen nach wenigen Metern auf eine Treppe, die uns durch das "Nadelöhr", einen engen Durchschlupf mit einer Eisenleiter am Ende des Aufstiegs, auf kürzestem Weg auf den Tafelberg führt. Gemeinsam die vielen Stufen zählend erreicht man leichter den Gipfel – wie viele Meter steigt man hinauf, wenn man fünf Stufen für einen Meter Höhenunterschied annimmt?

Oben angekommen laden uns einige Felsen ein, kurz zu rasten. Ringsum sehen wir Farne zwischen den Birken und Kiefern stehen, Heidekraut wächst an den Sandsteinfelsen. Vorsicht ist geboten beim Herumklettern, hier und da geht es neben den Felsen tief hinunter! Das gilt für den gesamten Pfaffenstein, dessen Felsenwelt geradezu zum Kraxeln einlädt.

Wir gehen weiter und treffen bald auf einen Abzweig nach links zu einer grandiosen Aussicht: Wir blicken auf Lilienstein, Gohrisch und Papststein, weiter dahinter liegen die Schrammsteine. Bei guter Sicht ist weiter rechts auch der Rosenberg zu sehen, ein riesiger Basaltkegel und Zeuge der vulkanischen Aktivitäten in der Entstehungsgeschichte des Elbsandsteingebirges.

Nachdem wir die Aussicht ausreichend genossen haben, wollen wir die Höhle des Geldfälschers erkunden, der hier Mitte des 19. Jahrhunderts sein Unwesen trieb. Gehen wir die Stufen vom Aussichtsplateau wieder hinunter, führt gleich rechts ein unscheinbarer Pfad durch eine enge Felsspalte zu einem Eisengeländer mit Eisentreppe. Wir steigen diese hinab und folgen über weitere Steinstufen dem Weg, der sich an großen Felstrümmern vorbeischlängelt.

Vorsicht, es gibt einige ungesicherte tiefe Löcher neben dem Weg! Den Geländern folgend erreichen wir nach etwa 120  m die Goldschmidthöhle. Im hintersten Winkel einer großen Felsnische führt links ein Gang zwölf Meter tief ins Dunkel hinein, rechts und links gibt es Ablageflächen. Man kann sich gut vorstellen, wie der Geldfälscher hier seine Zeit verbracht haben könnte. Am linken Rand der großen Felsnische fällt eine weitere spannende, dunkle Spalte auf, die vielleicht als weiteres Lager und Versteck gedient haben könnte.

Wir gehen auf bekanntem Weg wieder zurück bis zum Abzweig am Hauptweg und wenden uns nun nach links. Bereits nach etwa 50 m zweigen wir am Wegweiser rechts ab in Richtung "Opferkessel". Interessante Felsformationen sind zu sehen. Jeder darf diesen Felsen eigene Namen geben! Wal, Karussell oder Delphin – dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt! Über kleine Brücken, an Felsstufen und der »Annenbank« vorbei schlängelt sich der Pfad bis zu einem Aussichtsfelsen mit einem riesigen Wasserbecken, dem "Opferkessel".

Wir lassen den Blick aus luftiger Höhe in die weite Landschaft schweifen. Mit etwas Glück kann man vielleicht ein paar Kletterer entdecken, die einen der abweisenden Klettertürme erklimmen. Haben wir genug gesehen, wandern wir auf bekanntem Weg wieder zurück. Am Wegweiser halten wir uns rechts und stehen schon nach wenigen Schritten an der Berggaststätte Pfaffenstein, neben welcher ein 28  Meter hoher Turm aufragt. Spielte hier das Märchen von Rapunzel? Wer weiß … Heute führt eine Tür in den Turm, und man kann gegen eine kleine Spende eine enge Wendeltreppe hinaufsteigen und die weite Rundsicht über die gesamte Sächsische Schweiz genießen.

Nach der Turmbesteigung wollen wir der "Barbarine", einer sagenumwobenen, 43 m hohen Felsnadel, einen Besuch abstatten. Wir folgen der Ausschilderung. Der Weg führt vorbei am "Rapunzelturm" und an unglaublich dicken Baumwurzeln, die einen Felsen umklammern, hinunter in eine kleine Senke.

Hier gehen wir geradeaus weiter, bald eröffnet sich ein Tiefblick auf die "Klamotte". Der etwa 20  m hohe Felsquader ist Überbleibsel eines großen Felssturzes. Wir halten uns rechts und kommen an einen großen Felsspalt, durch den der enge Weg über viele Eisenstufen hindurchführt. Anschließend folgen wir dem Weg weiter an einer Aussicht vorbei und über weitere Eisentreppen zuletzt abwärts auf eine große Felsterrasse. Hier weist ein Wegzeichen nach links durch eine Felsenklamm zur Barbarine.

Sie gilt als ein Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Die schlanke Felsnadel wurde bereits 1906 von Kletterern bestiegen und war früher ein begehrtes Kletterziel. Heute ist sie ein Naturdenkmal und fürs Klettern gesperrt. Nach mehreren Blitzeinschlägen drohte der Gipfelkopf zu zerbersten, daher erhielt die "Barbarine" eine graue Schutzkappe und eine Halskrause aus Beton, damit wir uns noch lange an ihr erfreuen können.

Zurück auf der großen Felsterrasse bietet sich nun endlich ein größeres Picknick an. Kleinere Felsblöcke laden die Kinder zu einer Klettereinlage ein. Nach der Rast wandern wir auf demselben Weg zurück bis zur Berggaststätte Pfaffenstein. Hier steigen wir links den "Klammweg" hinab. Nach einem kurzen Stück durch den Wald treffen wir auf eine lange Brücke, die durch die schattige Felsenklamm führt. Ein riesiger Felsbrocken hat sich an der engsten Stelle über unseren Köpfen verkeilt.

Zweimal geht es um die Ecke, dann steigt man über viele Steinstufen wieder hinaus ins Freie. Schaut man sich dabei die beiden Schluchtwände mal genauer an, sieht man sehr deutlich die ähnliche Form der beiden Seiten – die Klamm ist durch das Abbrechen eines riesigen Felsturmes vom Massiv entstanden. Linksherum kommen wir auf einen mit Steinen gepflasterten Weg.

Wir entdecken eine in den Fels gehauene Bank, hoch oben in der Felswand eine Sandsteinplakette zum Gedenken an Carl Gottlob Jäckel, den touristischen Erschließer des Pfaffensteins, daneben einige verrostete Ringe, die von den Taten sächsischer Extremkletterer zeugen. Neben der Felsenbank führen einige Stufen an einem Felsen entlang. Dahinter geht es in die Kuhstallhöhle am Pfaffenstein. In der durch einen gigantischen Felssturz entstandenen Trümmerhöhle versteckten sich Einheimische mit ihren Tieren und ihrem Hab und Gut zu kriegerischen Zeiten.

Wir gehen zurück zur Felsenbank und halten uns links auf dem mit Sandsteinen gepflasterten Weg talwärts. Unter den Felsen rechts des Weges befindet sich die "Bellohöhle", die jedoch nur mit entsprechender Ausrüstung und mit Führer durchklettert werden kann. Schaut man nach den zwei folgenden Wegkurven etwas aufmerksamer, dann fällt ein flacher Erdwall auf, der nach rechts und links in den Wald hineinzieht. Vor über 3000 Jahren schichteten hier die Menschen aus Steinen, Sand, Erde und Holzpfählen einen Schutzwall auf. Bei archäologischen Grabungen wurden hier Reste bronzezeitlicher Besiedelung entdeckt.

Wenig später kommen wir an einer Infotafel zum "Schutzwall" vorbei. Wir laufen noch einige Meter geradeaus weiter und folgen dann dem Weg rechts aus dem Wald heraus. Immer am Waldrand entlang wandern wir mit Blick zum bewaldeten "Quirl" und der Festung Königstein in einer Viertelstunde bis zum uns bekannten Betonplattenweg, dem wir nach links abwärts zum Parkplatz folgen, wo uns ein Brunnen zum ausgiebigen Planschen einlädt.

Ausrüstung
Gut profilierte Freizeit- oder Sportschuhe, Stirnlampe, Fernglas.

Anforderungen
Ab 5  Jahren. Mittelschwere Wanderung auf z. T. schmalen Wegen, Treppen und Leitern, etwas Kondition und Trittsicherheit sind hilfreich. Kinder nicht allein herumklettern lassen!

Einkehr
Gasthaus "Zum Pfaffenstein" (Tel. +49 35021 67951), Berggaststätte Pfaffenstein auf dem Gipfelplateau (Tel. +49 35021 59410; einfache Küche, fairtrade, vegetarische und vegane Speisen).

Highlights

  • Steiler Treppenaufstieg mit Leiter durch das enge "Nadelöhr".
  • Stiege zur Goldschmidthöhle, wo einst ein Geldfälscher sein Unwesen trieb.
  • Die luftige Aussicht am "Opferkessel"
  • Die sagenumwobene Barbarine, eine 43  m hohe Felsnadel und ein Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz.
  • Felsen, Höhlungen und Spalten am Wegesrand sowie weite Aussichten lassen nie Langeweile aufkommen.

Für Kinder
Hallo Kinder, am Pfaffenstein steht eine riesige, schlanke Felsnadel, Barbarine genannt. Eine Sage erzählt, dass eine Mutter aus Pfaffendorf ihre Tochter Barbara an einem Sonntagmorgen nach Königstein in die Kirche schickte. Das Mädchen hatte dazu aber keine Lust. Sie lief lieber zum Pfaffenstein, um Heidelbeeren zu naschen. Die Mutter jedoch war selbst im Wald am Pfaffenstein unterwegs und traf dort auf ihrer Tochter. Sie war so verärgert darüber, dass Barbara nicht gehört hatte, dass sie sie im Zorn verwünschte: Sie solle auf der Stelle zu Stein werden! Der Spruch ging augenblicklich in Erfüllung, und seitdem steht die versteinerte Barbarine am Pfaffenstein als Mahnung für alle ungehorsamen Kinder …

Anfahrt und Parken

Auf der B 172 bis Königstein, im Kreisverkehr nach Pfaffendorf abfahren, durch Pfaffendorf hindurch bis in den oberen Ortsteil. Dort rechts abbiegen und, an einer ersten Parkfläche vorbei, auf schmalem Fahrweg zum großen Parkplatz am Gasthaus "Zum Pfaffenstein".

Parkplatz

Pfaffendorf, oberer Parkplatz am Gasthaus "Zum Pfaffenstein", 252 m (GPS: N50.906364, E14.081690).

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der S-Bahn bis Königstein und dann zu Fuß nach Pfaffendorf (2 km, 140 Hm, 50 Min.; besonders für jüngere Kinder sehr weit und anstrengend); derzeit nur Montag bis Freitag auch mit Buslinie 244a bis "Pfaffendorf, Vereinshaus".

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